Und so spielt ein Aufsteiger!

Der Start in unsere erste Zweitligasaison sprengte alle Erwartungen. Mit Vollgasfußball, echten Traumtoren und einer großartigen Mannschaftsleistung katapultierte sich die Torfabrik Meschede an die Tabellenspitze. Kann uns mal bitte jemand kneifen? 5 Spiele, 4 Siege, 1 Unentschieden, 13 Punkte, 7:0 Tore. 2.Liga, here we are!

 

Die Ausgangslage

 

Bereits im März setzte die Torfabrik beim Gewinn des Budenzaubers in Dülmen eine erste Duftmarke und zeigte, dass sie unter den spielstarken Mannschaften der 2.Liga durchaus mithalten kann. Vor dem Auftakt ihrer Premierensaison hatten die Torfabrikanten Respekt, wussten aber auch um ihre Stärke. Die Taktik wurde nicht geändert. Alles nach vorne, so lautete auch in der neuen Liga die Devise.

Da sich der Defensivverbund kurz vor Saisonstart stark dezimierte, konnte das Heil auch nur in der Offensive liegen. Mit Außenbahnfräse Daniel Möller, Eisenfuß Lars Klauke und Allrounder Fierinho mussten gleich drei wichtige Spieler passen.  Auch wenn die Marschrichtung klar war, musste das Trainerteam nun doch ganz tief in die taktische Trickkiste greifen. Die Blitzumschulung von Stürmer Rene Glomb zum rechten Offensivverteidiger und die Erfindung des „doppelten Liberos“ waren von durchschlagendem Erfolg gekrönt.

 

Torfabrik Meschede – Blau Weiß Aasee 0:0

In einem kampfbetonten Spiel schenkten sich beide Mannschaften nichts. Schnell wurde deutlich, dass die Trauben in der 2.Liga erwartungsgemäß aber höher hängen. In punkto Spiel- und Handlungsschnelligkeit, aber auch vom Einsatz her geht es in Liga 2 nochmals ganz anders zur Sache. Die Torfabrikanten hielten von Anfang an voll dagegen und erspielten sich in der ersten Hälfte der Begegnung ein deutliches Übergewicht und zwei, drei gute Chancen. Zu einem Tor reichte es gegen defensivstarken Münsteraner jedoch nicht, so dass man sich - nicht unzufrieden - mit einem Punkt und einem guten ersten Auftritt begnügen musste.

 

Torfabrik Meschede – Iserlohner Werkstätten 1:0

Von Beginn an machten die Torfabrikanten mächtig Druck und es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Unsere Mannschaft feuerte aus allen Rohren und jeder Lage. Zahlreiche Schüsse gingen knapp vorbei, wurden in letzter Sekunde abgeblockt oder der sensationell aufspielende Keeper der Iserlohner rettete sein Team vor einem Rückstand. Man merkte jedoch: die Torfabrikanten wollten das Tor unbedingt. Einen Abschlag des Torwarts nahm Matthias Dumke an der Mittellinie direkt volley, ein Wahnsinnsding! Irgendwann musste das hochaggressive Pressing aber zum Erfolg führen. Tizian Sportiello war es schließlich, der sich und die Torfabrik kurz vor Spielende endlich belohnte und eine Hereingabe von Rutkay Aydin aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Das erste Zweitligator, der erste Zweitligasieg!

 

Torfabrik Meschede – Wertkreis Gütersloh 1:0

Ein echtes Topspiel, in dem es rauf und runter ging. Beide Teams spielten mit offenem Visier und schenkten sich nichts. Die Torfabrikanten boten trotz Temperaturen um die 30 Grad eine großartige läuferische und kämpferische Leistung. Zu allem Einsatz kamen auch noch sehenswerte Ballstafetten und einige gute Chancen hinzu. Die Torfabrik zeigte ein wirklich beeindruckendes Spiel. Rene Glomb ging in seiner Rolle als rechter Verteidiger voll auf, biss und stürmte was das Zeug hielt. Nachdem die Torfabrik die Dreierkette auflöste, wurde auf Doppellibero umgestellt. Matthias Klauke und Hendrik Grote putzten fortan alles weg, was in den Strafraum kam. Nachdem der gute Gütersloher Torwart einige Brandbomben wegfing, die die Torfabrik aus der zweiten Reihe abfeuerte, gelang Rutkay Aydin das sehenswerte 1:0. Mit viel Gefühl und seinem linken Fuß schlenzte „Ruuuuudi“ den Ball in den Winkel. Ein Hammertor und Riesenjubel auf und neben dem Spielfeld. Auch in der Folge änderte man den Spielstil nicht und spielte weiter nach vorne. Abgezockt und letztlich souverän brachte die Torfabrik den verdienten Sieg über die Zeit. Zweite Liga macht Laune.

 

Torfabrik Meschede – AWO Dortmund 2:0

Die spielstarken Dortmunder kamen ebenfalls bestens mit 2 Siegen und 1 Remis aus den Startlöchern und gönnten sich  unmittelbar vor Spielbeginn jeweils einen großen Teller Nudeln mit Bolognesesauce. Das Trainerteam hingegen pfiff seine Mannschaft von der Essensausgabe eilig zurück. Die richtige Beantwortung der Frage „Nudeln mit Bolgenesesauce oder nicht“ war letztlich spielentscheidend. „Die sind satt. Ihr seid hungrig. Wenn wir noch mal so eine starke läuferische Leistung wie gegen Gütersloh abliefern, gewinnen wir das Spiel.“ Mehr taktische Vorgaben gab es vor diesem Match nicht. Die Torfabrikanten rannten die AWO Dortmund in Grund und Boden und knüpften spielerisch dort an, wo sie aufgehört hatten. Dass einige gute Chancen vergeben werden, hat ebenso eine gewisse Tradition wie das Erzielen absoluter Traumtore. Rene Glomb, der als Rechtsverteidiger immer weiter über sich hinauswuchs, nahm die Kirsche nach einem abgewehrten Eckball aus der Luft und versenkte sie aus gut 25 Metern im Winkel.  Riesenjubel, alle auf dem Platz, extreme Rudelbildung in den eigenen Reihen! Auch danach ging es weiter mit Volldampf nach vorne und die Torfabrik vergab mehrere Gelegenheiten, um den Sack zu zu machen. Ein weiterer abgewehrter Eckball brachte dann schließlich das entscheidende 2:0 durch einen Gewaltschuss von Christoph Zöllner aus dem Hinterhalt. Den Sieg veredelte uns die faire Geste unseres unterlegenen Gegners beim anschließenden Shakehands und mit einem anerkennendem Lob. „Ihr habt vorher dritte Liga gespielt?“, fragte ein gegnerischer Spieler ungläubig.

 

Torfabrik Meschede – Emstor Werkstätten Rheine 3:0

Dass nichts von selbst kommt, impfte das Trainerteam auch vor diesem Spiel seinen Mannen nochmals ein. Und wieder gaben sie alles. Und wieder siegten sie überlegen und deutlich. Die Mentalitätsmonster der Torfabrik Meschede schickten auch Rheine hart auf die Bretter, ohne dass ein Leistungsabfall zu verzeichnen war. Rudi Aydin erzielte mit einem fast baugleichen Schlenzer wie schon im Gütersloh-Spiel das 1:0. Das 2:0 war ein erzwungenes (Eigen)Tor, das dank des Offensivfeuerwerks, das die Torfabrik abfackelte, nur eine Frage der Zeit war. Mit dem 3:0 belohnte sich Neuzugang Toni Neigert, der eine bärenstarke Premiere im schwarz-roten Trikot ablieferte.

Die Spieler in der Einzelkritik

Stefan Schau (Tor):  Stand in drei Partien im Kasten und strahlte die gewohnte Ruhe und Sicherheit aus. Rettete die Torfabrik mit zwei tollen Reflexen vor einem Gegentor. Punktgenaue Abwürfe und Abschläge. Eine exzellente Leistung.

Patrick Franke (Tor): Spielte zwei Partien im Tor und hielt sich ebenfalls schadlos. Dirigierte und motivierte lautstark seine Vorderleute. Wurde dank einer großartigen Defensivleistung kaum geprüft. Leitete hellwach einige gefährliche Gegenangriffe durch seine präzise Spieleröffnung ein.

Matthias Klauke: Spielte einen abgeklärten und zweikampfstarken Libero. Putzte alles weg, was in den Strafraum kam. Immer auf Zack und einen Schritt schneller als der gegnerische Stürmer. Klasse Spieleröffnung, kompromissloser Einsatz, formidables Stellungsspiel mit Mut zum Risiko.

Hendrik Grote: Umsichtig, cool und mit gutem Auge zog Hendrik die Bälle magisch an. Wo Hendrik stand, kam der Ball hin. Mit wandlerischer Sicherheit verhinderte er die entscheidenden Schüsse des Gegners. Ganz starke Leistung.

Christoph Zöllner: Unermüdlich und immer mit 110% Einsatz auf dem Feld. Spulte eine wahnsinnige Laufleistung ab, setzte jedem Ball nach und warf sich in jeden Schuss. Unzählige gefährliche Distanzschüsse prasselten auf die gegnerischen Keeper ein. Belohnte sich mit einem Tor gegen Dortmund.

Rene Glomb: Eigentlich als Stürmer nominiert, wurde Rene kurzfristig zum rechten Außenverteidiger umgeschult und lieferte eine Bestleistung nach der anderen ab. Immer hellwach, bissig und mit viel Power auf dem Weg nach vorne. Verlor keinen Zweikampf, schlug Flanken wie am Fließband und erzielte gegen Dortmund aus 25 Metern das „Tor des Jahres“.

Rutkay Aydin: Machte eine Tag Pause vom Ramadan und lieferte eine absolute Spitzenleistung ab. Spielstarker Antreiber und wichtigster Passgeber. Erzielte zwei Tore selbst und bereitete zwei weitere vor. Extrem ballsicher bewies er immer wieder sein hervorragendes Spielverständnis und spielte unzählige Bälle in die Schnittstellen. Zwei hübsche Tore erzielte Rudi selbst.

Matthias Dumke: Bewies erneut, was für ein Kampfschwein er ist. Flink und gerissen, tolle Ballbehandlung und immer unter Volldampf. Ein Antritt wie Walter Röhrl im Audi Quattro. Sicherte seiner Mannschaft die Bälle durch unendliche Einsatzbereitschaft und rannte alle in Grund und Boden. War sich für keinen Weg zu schade und gab für seine Mannschaft wieder mal sein letztes Hemd.

Toni Neigert: Wieselflink, immer anspielbar und in Bewegung spielte Toni jeden Gegner an die Wand. Übernahm sofort eine tragende Rolle und harmonierte hervorragend mit seinen neuen Mitspielern. Unermüdlich rannte Toni an und belohnte sich am Ende wild entschlossenen mit seinem hochverdienten Premierentreffer. Was für ein Einstand!

Tizian Sportiello: Tizian zeigte mal wieder, was für ein willensstarke Kampfmaschine er ist. Unser Torapparat gab keinen Ball verloren, rackerte und war immer brandgefährlich. Gab niemals auf und ging endlos weite Wege. Schoss sich mit dem ersten Zweitligatreffer der Torfabrik in die Geschichtsbücher.

Fazit

 

Nach fünf Spielen steht die Torfabrik auf dem 1.Tabellenplatz. 13 Punkte, 7:0 Tore. „Und so spielt ein Aufsteiger!“ sangen Spieler und Trainer, als sie auf der Rückfahrt jubelnd die Mescheder Stadtgrenze passierten. Die Torfabrik ist angetreten, um die Klasse zu halten. Gut möglich, dass sie das auch schafft. Doch dieser Saisonauftakt war nicht nur gut, er war ein Statement!

„Meine Mannschaft darf zufrieden und stolz auf sich sein. Als Aufsteiger so einen ersten Auftritt hinzulegen, ist schon was Besonderes“, sagte Trainer Sebastian Nöckel nach der Rückkehr. Dass sich seine Mannschaft nun auf diesen frühen Lorbeeren ausruhen wird, glaubt er keineswegs. „Meine Jungs spielen immer Vollgas. Die können gar nicht anders als immer alles zu geben“, weiß der Coach den Charakter seiner Truppe zu schätzen. „Wir wollten leidenschaftlich Fußball spielen. Das haben wir gemacht. Keine Ahnung, wo das hinführt“, so der Trainer. „Bei uns kann jederzeit das Außergewöhnliche passieren.“

So geht’s weiter: Am 7.Juli mit dem Fanbus nach Gütersloh!

 

Für unsere Fans und Freunde stellen wir am Samstag, 7.Juli 2018 wieder einen Fanbus bereit. Unterstützt unsere Zweitligatruppe bei ihrem nächsten spektakulären Auftritt. Für einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 5 Euro seid ihr dabei und erhalten gratis ein druckfrisches Jubiläumsheft der Torfabrik. Los geht's um 7:20 Uhr am Bahnhof in Meschede. Zustiege am Bahnhof in Arnsberg um 7:40 Uhr und am Bahnhof in Neheim-Hüsten um 8:00 Uhr. Anmeldung bis zum 2.Juli unter post@torfabrikmeschede.de, Tel.: 0291-90864984 oder über unsere Facebookseite.