Die Mutter aller Fußballsensationen

 

Jede Fußballmannschaft hat es: dieses eine besondere Spiel, das zum Mythos wurde. Das eine Spiel, an das sich jeder erinnert. Das eine Spiel, das zur immer wieder beschworenen Legende wurde. Bei der Torfabrik ist dies der sensationelle 3:2-Sieg gegen das Haus Gottessegen aus Dortmund-Kirchhörde.

 

Das Haus Gottessegen aus Dortmund-Kirchhörde war im Jahr 2004 das Real Madrid der GB-Liga und hatte angeblich seit 3 Jahren kein Spiel verloren. Dann kam das Turnier in Castrop-Rauxel. Die Torfabrik war angesichts dieser Ausgangslage und der damaligen Kaderstärke der glasklare Außenseiter. Mit den Brüdern Pille und Rolli Bartsch in vorderster Front begann die Torfabrik nach dem Motto “hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott”. Der Plan des Trainers schien aufzugehen.  Die Mannschaft konnte überdurchschnittlich lange und mit viel Kampfkraft das 0:0 halten.

 

Die Torfabrik wurde hinten eingeschnürt, ein Angriffsspiel fand nicht statt, alle Gegner waren weit aufgerückt. Bereits nach wenigen Minuten jedoch wurde das Team vom Haus Gottessegen unruhig und drohte die Nerven zu verlieren. Ein ums andere Mal retteten Torwart Günter Kolb und das pure Glück unser Team vor einem Rückstand. Erst dann brachte der Coach seinen besten Mann, Kai Schmöle, ins Spiel. Innerhalb von zwei Minuten erzielte Kai mit zwei grandiosen Einzelleistungen das 1:0 und das 2:0. Jetzt wurde es spannend. Das Haus Gottessegen war wie wild und feuerte aus allen Rohren. Die Torfabrik konnte sich nicht mehr aus der Umklammerung lösen und kassierte das 2:1 und wenig später das 2:2. Selbst ein Unentschieden wäre ein grandioser Überraschungserfolg gewesen und man hoffte, sich über die letzte Minute der Partie zittern zu können. Es wurde ordentlich Beton angerührt, alle Bälle wurden nach vorne oder ins Aus gedroschen.

 

Bis das Unglaubliche geschah: Alex Kolb brachte den springenden Ball an der Mittellinie unter Kontrolle und zog per Dropkick ab. Der Ball segelte gefühlte Minuten lang in einer hohen Flugbahn in Richtung Dortmunder Tor. Der als Berfreiungsschlag gedachte Schuss senkte sich im richtigen Moment, der Torwart streckte sich vergeblich und der Ball schlug unberührt im linken Winkel ein. Tor! Tooor! Tooooor! 3:2 für die Torfabrik Meschede! Nur noch wenige Sekunden waren zu spielen. Der Gegenzug rollte auf direktem Wege auf das Mescheder Tor zu. Ein Gewaltschuss – an die Latte! Der Ball blieb im Spiel und fiel direkt vor dem Tor nieder, eine endlos wirkende Kopfballstaffette, Gewühle im Strafraum, eine allerletzte Chance für den Gegner, Schuss – und Keeper Günter Kolb fischt den Ball mit einer nie zuvor gesehenen Wahnsinnsparade aus dem Winkel! Ein letzter Befreiungsschlag und Abpfiff! Danach gab es kein Halten mehr. Unglaubliche Jubelszenen spielten sich ab. Die Torfabrik Meschede hat die Sensation geschafft und den großen Favoriten niedergerungen. Ein Sieg für die Ewigkeit und fünfzehn Minuten, die zur Legende wurden.