Im Westen nichts Neues

Mit einer engagierten Leistung sicherte sich die Torfabrik gegen den TuS Sundern den prestigeträchtigen Derbysieg. Torwart Dr. Tim Schröder hielt sensationell, mit Joshi Winkhaus ging ein neuer Stern am Fußballfirmament auf und "Der schwarze Fuß von Bödefeld" erzielte einen Quattrick. Zum ersten Mal nahm die Torfabrik Meschede an einem Turnier der Inklusionsserie vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) teil. Ein schöner Fußballtag zwar, doch trotzdem gibt's Anlass zur Systemkritik.

Ist ein anderer Fuball möglich?

Nach 23 Jahren ist der Spielbetrieb im Behindertensportverband nahezu zum Erliegen gekommen. Von ehemals 5 Ligen mit Auf- und Abstiegsregelung in Westfalen gibt es mittlerweile nur noch eine einzige Liga, die überhaupt einen geordneten Spielbetrieb zustande gebracht hat. In der Regionalliga 3 Westfalen, in der die Torfabrik spielt, passierte in diesem Jahr gar nichts. Eine weitergehende Problemanalyse sparen wir uns an dieser Stelle. Ist es Zeit, sich nach etwas Neuem umzusehen? Zum ersten Mal nahm die Torfabrik nun also an einem Hallenturnier des FLVW teil.


Eine Fragestellung begleitet die Torfabrik Meschede schon so lange wie es einen organisierten Spielbetrieb für Menschen mit Behinderungen in Westfalen gibt: wie schafft man es, eine ausgeglichene Leistungsstärke auf den Platz zu bringen und dabei allen Spielerinnen und Spielern gerecht zu werden? Eines ist klar: es zählt der Leistungsgedanke. Alle Mannschaften wollen gewinnen, immer. Das liegt im Wesen des Fußballsports. Trotzdem sollen auch die schwächeren Spielerinnen und Spieler eine Chance und ihren Spaß haben. Es ist ein schwieriges Spannungsfeld der Interessen, in dem sich die Torfabrik schon immer bewegt.

Altbekannte Problemen im neuen Format

Da der Delbrücker SC kurzfristig abgesagt hatte, musste für das Teilnehmerfeld eilig ein Nachrücker gefunden werden. Ein Anruf des Veranstalters bei der Torfabrik genügte. Letztendlich liefen für die Torfabrik Meschede zwei Teams mit insgesamt 18 Spielerinnen und Spielern auf: die Torfabrik Rovers und Torfabrik United. Beide Teams waren bunt gemischt aufgestellt worden, um auf alle Eventualitäten und dramatischen Spielwendungen reagieren zu können. Dabei standen mindestens immer drei spielschwächere Spieler aus dem B-Team auf dem Feld.

 

In beiden Verbänden heißt es: "Erlebnis vor Ergebnis" und ist auch so besprochen. Alle sollen ihren Spaß haben, Ausgelichenheit ist das oberste Gebot - doch leider oft auch das größte Problem. Eigentlich wollte die Torfabrik zu ihrer FLVW-Premiere beim Turnier der Sportfreunde Hüingsen nur mit ihrem spielschwächeren Personal anrücken. Gut, dass man es nicht getan hat. Denn die Gegner waren ziemliche Cracks, die teilweise auf Kreisliganiveau zockten und alles für den Erfolg taten. Nur mit dem B-Team wäre man bei diesem Turnier gnadenlos zusammengeschossen worden.

 

Wenn eine Mannschaft binnen 10 Minuten Spielzeit 7:0 gewinnt, dann ist der Gegner nicht nur hoffnungslos "schlecht", sondern dann geht das an der Zielsetzung auch ziemlich vorbei. Der gleiche Gegner besiegte die Torfabrik mit 3:0. Der dort mitspielende Trainer (!!!) erzielte dabei 2 Tore selbst. Den dritten Treffer legte er mustergültig auf, nachdem er unserem Spieler mit Down-Syndrom den Ball vom Fuß genommen hatte. Ein anderer Coach schaute sich wort- und regungslos an, wie einer seiner Spieler über Minuten total heiß lief und schließlich Torfabrik-Stürmer Kevin Edeler vom Feld trat. Sowas hat uns schon im Behindertensportverband aufgeregt und liegt hier wie da ganz klar in der Sphäre der Mannschaftsverantwortlichen.


Eine fast schon groteske Szene wiederholte sich gleich mehrfach. Bei der Torfabrik wird auf zweierlei Dinge großer Wert gelegt: nach dem Spiel gibt man dem Gegner die Hand, egal wie es ausgegangen ist. Und vor jedem Spiel gibt es natürlich eine ordentliche Begrüßung. Dreimal standen die Torfabrikanten aufgereiht an der Mittellinie bereit, um den Gegner zu begrüßen und sich ein gutes Spiel zu wünschen. Dreimal traten die Gegner nicht zur Begrüßung an und die Mannschaft stand an der Mittellinie wie bestellt und nicht abgeholt. Und da war kein Trainer, der seinen Leuten sagt: "Ey, geht da bitte mal hin. Die wollen euch begrüßen."

 

Um nicht einen falschen Eindruck zu erwecken: es war ansonsten ein schöner, fairer und wohl organsierter Fußbballvormittag. Viele Spiele waren auch ausgeglichen und spannend, die Stimmung auf dem Feld und der Tribüne freundschaftlich. Doch es gab eben auch solche Dinge, die nicht auf viel Verständnis in Reihen der Torfabrik Meschede trafen. 

 

Derbytime gegen den TuS Sundern

Dass das Ganze auch vollkommen anders geht, bewies sich ausgerechnet mal wieder im brisanten Duell mit dem TuS Sundern. Obwohl es sich um ein Lokalderby handelt und obwohl die Mannschaftsverantworlichen mit vollmundigen Ankündigungen und öfffentlichen Spötteleien die Derbystimmung ordentlich anheizen, kommt etwas ganz anderes dabei heraus: fairer Fußball bei höchstem Einsatz, spannend und auf Augenhöhe, mit großen Emotionen und einem doch äußerst angenehmen Miteinander. Nicht jeder Verein leistet sich eine Freundschaft mit dem Lokalrivalen.

 

In der Vorrunde gelang es Torfabrik United erstmal nicht, den TuS Sundern in die Knie zu zwingen. Nach einem wahren Chancenfeuerwerk zu Spielbeginn trennte man sich mit einem torlosen Unentschieden. Ein 0:0 der feineren Sorte. Extrem spannend und mit vielen Torchancen gespickt, war dieses Unentschieden letztlich ein gerechtes Ergebnis. Die größte Chance des Gegners machte Torwart Dr.Tim Schröder mit einem Klassereflex zunichte.

 

In den Platzierungsspielen traf man schließlich ein zweites Mal auf den TuS Sundern. Diesmal bezwangen die Torfabrik Rovers den Lokalrivalen mit 1:0. Das goldene Tor erzielte Johnny Eblenkamp. Für eine Infarktserie unter den Anhängern sorgte die anarchische Taktik der Torfabrik: in den letzten Spielsekunden wurde die Abwehr gänzlich aufgelöst, um unbedingt noch das 2:0 zu erzielen. Der TuS Sundern brach noch zweimal brandgefährlich durch, konnte aber nicht mehr ausgleichen. Schwein gehabt. Derbysieg!

 

Letztlich schlugen sich beide Torfabrik-Teams in diesem starken Teilnehmerfeld durchaus achtbar. Im Gesamtklassement landeten die Torfabrik Rovers auf Platz 5 und Torfabrik United auf Platz 7. Der TuS Sundern wurde Sechster. "Grillparty, Grillparty", schallte es aus dem Fanblock. Denn mit dem Sieg sicherte man sich auch die von Sponsor Stappert ausgelobte Prämie. Nette Geste noch zum Ende: kurzerhand lud man den unterlegenen Rivalen ein, die hart erkämpfte Grillparty gemeinsam zu begehen.

 

Die beiden Torfabrik-Teams und ihre Spiele

Torfabrik United: Stehend v.l.: Peter, Mevi, Pille Bartsch, Tim Schröder (Tor), Carina Brand, Terry Niedermeier, Kevin Edeler. Vorne v.l.: Lars Klauke, Joshua Winkhaus, Benny Wulf

 

Torfabrik United - TuS Sundern 0:0

Spannendes, aber torloses Unentschieden im Derby. Die Torfabrik legte los wie die Feuerwehr und erspielte sich zahlreiche Chancen, die allesamt vergeben wurden. Als plötzlich ein Gegner mutterseelenallein auf das Torfabrik-Tor zustürmte, wehrte Dr.Tim Schröder mit einem großrtigen Reflex ab.

 

Torfabrik United - Iserlohner Werkstätten 0:4

Klare Klatsche gegen die Iserlohner Werkstätten, die schon im Ligabetrieb des Behindertensportverbandes eine harte Nuss waren. Locker auf BRSNW-Zweitliganiveau spielend gewann Iserlohn überzeugend. Überzeugend aber auch der Kampfgeist von United, das nie aufgab. Wieder zeigte Dr.Schröder eine Top-Leistung im Torfabrik-Gehäuse.

 

Torfabrik United - Sportfreunde Hüingsen I 0:2

Gleiches Bild gegen die gastgebenden Sportfreunde aus Hüingsen. United kämpfte, die Gegentore fielen trotzdem.

 

Torfabrik United - Sportfreunde Hüingsen II 5:1

Im Platzierungsspiel um Rang 7 drehte United nochmal richtig auf. "Der Schwarze Fuß von Bödefeld" Lars Klauke erzielte gleich 4 Tore. Ein noch nie dagewesener Quattrick unseres alten Mittelfeldstaubsaugers. Letztlich fiel der Sieg etwas zu hoch aus, aber jeder Schuss wurde plötzlich zum Treffer. Sein Premierentor im Torfabrik-Trikot markierte außerdem noch Joshua Winkhaus. Joshi verwandelte  ein Zuspiel von Lars eiskalt und ließ dieser offensichtlichen Selbstverständlichkeit einen ebenso souveränen Jubel folgen. Alle freuten sich für Joshi, der die Schulterklopfer gerne annahm. Ein neuer Stern am Fußballfirmament ist aufgegangen!

 

Torfabrik Rovers: Stehend v.l.: Arak Reimann (Tor), Christian Lehmann, Fabian Hallmann, Daniel Pilgram, Dustin Becker. Vorne v.l.: Matthias Willmes, Kimberly Böse, Lena Seemann

 

Torfabrik Rovers - Sportfreunde Hüingsen II 2:0

Direkt im ersten Spiel waren die Rovers voll auf Sendung. Nach einigen guten Spielaktionen und Torchancen war es Johnny Eblenkamp, der mit kalter Schnauze und einem wuchtigen Schuss das 1:0 erzielte. Das vorentscheidende 2:0 erzielte Fabian Hallmann nach einem unwiderstehlichen Solo. Das konnte man sich gut anschauen.

 

Torfabrik Rovers - SSV Hagen 0:1

Gegen den späteren Turniersieger aus Hagen schlugen sich die Rovers absolut achtbar und zeigten großen Kampf. Die Nierderlage konnte auch Keeper Arak Reimann trotz einer Klasseleistung nicht verhindern.

 

Torfabrik Rovers - Lebenshilfe Lüdenscheid 0:3

Wahrscheinlich hätten wir dieses Spiel auch einfach so verloren. Auch ohne die beiden Tore und den Assist des mitspielenden Trainers.

 

Torfabrik Rovers - TuS Sundern 1:0

Die zweite Chance zum Derbysieg nutzten die Rovers im Platzierungsspiel um Rang 5. In einem rasanten Spiel machte Johnny Eblenkamp das 1:0. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Selbst kurz vor Abpfiff wetzten alle Abwehrspieler nach vorne und wollten den Sack zumachen. Am Ende wurde es nochmal richtig knapp, doch dem TuS wollte kein Tor mehr gelingen. Die Torfabrikanten freuten sich über den Derbysieg und die gewonnene Grillparty von Sponsor Stappert.

 

Pille holt den Weltpokal

Betriebsintern gilt er schon längst als Weltfussballer: unser Starspieler Peter "Pille" Bartsch. Nun darf sich das Torfabrik-Faktotum, immerhin schon seit 26 Jahren am Ball, offiziell auch noch "Weltpokalsieger" nennen. Ehre, wem Ehre gebührt.

"Wenn wir hier nicht gewinnen, treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt", sagte einst Rolf Rüssmann. Und so begab es sich, dass die Torfabrik Meschede im heimischen Dünnefeldstadion ausnahmsweise mal nicht selbst als Veranstalterin auftrat, sondern sich organisatorisch ins bereits gemachte Nest legen durfte. Der Kreissportbund Hochsauerland, der gastgebende SSV Meschede, die Stadt Meschede und das Städtische Gymnasium hatten alles für einen spektakulären Fußballtag vorbereitet. Vorbeikommen, Fußball spielen und glücklich sein, lautete da das Motto für die Torfabrik.

 

Als Fortschreibung der Aktivitäten rund um die Special Olympics Weltspiele, an denen sich die Stadt Meschede im vergangenen Jahr als Hosttown beteiligte, war die Idee eines enorm inklusiven Fußballturniers entstanden. Begeisterung im Vorfeld, Begeisterung auf dem Platz. Getragen von der Leidenschaft für den Fußballsport, aber auch von der Erkenntnis, dass Inklusion einfach einfach gemacht werden muss. Etwaige Bedenken, wie das Ganze funktionieren könnte und wie man am besten mit Menschen mit Behinderungen umgehen sollte, wischte die Torfabrik schon in der Planungsphase vom Tisch. "Lasst uns zusammen Fußball spielen, der Rest kommt von ganz allein". Und so war es dann auch.

 

Das runde Sportgerät rief an diesem Tag ganz unterschiedliche Akteure auf den Plan: die Schülerschaft und die Lehrkörper des Städtischen Gymnasiums, die Bediensteten der Mescheder Stadtverwaltung und natürlich die Torfabrikanten. In 8 gemischten Teams jagte man dem Ball hinterher und alle hatten sichtlich Spaß dabei. Am Anfang stand das Kennenlernen der wild zusammengelosten Mitspielerinnen und Mitspieler und die Namensgebung der eigenen bunten Truppe. Ins Rennen gingen somit illustre Weltauswahlen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Religionen und Herkunft, mit und ohne Handicap, Lehrer mit Schülern, Eversberger mit Wehrstapelern und Remblinghausern. Auch Bürgermeister Christoph Weber stand auf dem Feld und tauschte Anzug und Krawatte gegen ein kleidsames Sportoutfit.

 

In Gruppe A siegte Fortuna Remmidemmi vor Meschede United, Alwin & The Chipmunks und einer Mannschaft mit dem vielversprechenden Namen "Pa' auf's Maul", die friedfertig genug auftrat, um in der Vorrunde den letzten Platz zu belegen und dies mit fröhlicher Gelassenheit hinnahm. In Gruppe B belegte der FC Pille - benannt nach seinem Starspieler - den Platz an der Sonne, gefolgt von der Wilden Ente, dem Tikki Takka Land und der Torkanone.

 

Im großen Finale unterlag Fortuna Remmidemmi mit Bürgermeister Weber nach einem spektakulären 3:3 in der regulären Spielzeit dem FC Pille denkbar knapp und erst im Elfmeterschießen. Alle Teilnehmenden erhielten aus Bürgermeisterhand eine Medaille für ihre Teilnahme. Seinem "Gegenkandidaten" Pille Bartsch überreichte Weber anschließend den 1.Mescheder Weltpokal, den dieser stolz den jubelnden Fans präsentieren durfte.

 

Für die Statistik hat der "Leistungskurs Mathematik" der Torfabrik errechnet: Auf dem Feld standen 24 Torfabrikanten, 9 Bedienstete der Stadtverwaltung, 17 Lehrerinnen und Lehrer sowie 36 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums. Summa summarum waren das 86 Aktive. In 16 Spielen mit insgesamt 256 Minuten Spielzeit fielen 63 Tore. Bei durchschnittlich 3,9 Toren pro Spiel hat es demnach alle 4 Minuten irgendwo eingeschlagen. Ein Heidenspektakel!

 

Übrigens: sogar ins Fernsehen haben wir es geschafft. Ein Team der Lokalzeit Südwestfalen war vor Ort und hat einen charmanten Beitrag zu diesem Event gedreht: hier geht's zum WDR-Bericht.

 

Für diesen schönen und top organisierten Tag bedankt sich die Torfabrik Meschede bei allen, die mitgeholfen haben. Allen voran bei Maria Boskamp vom Kreissportbund, die die Federführung der Veranstaltung übernommen hatte, sowie den zahlreichen Ehrenamtlichen des SSV Meschede, der Stadt Meschede und den Lehrerinnen und Lehrern des Städtischen Gymnasiums, die das Ganze im Vorfeld eingefädelt und umgesetzt haben. Die Spiele um den Mescheder Weltpokal waren ein voller Erfolg! Darum ist ganz klar: Wir fordern eine Wiederholung!

Een prachtige dag voor de Torfabriek

Hammerharte Leistung der Torfabrikanten bei ihrem Ausflug in die Niederlande! Internationale Begegnungen, spannende und spektakuläre Spiele, nette Leute. Die Torfabrik erstürmt bei ihrem ersten Auslandseinsatz den 2.Platz im Gesamtklassement.

Über 150 Spielerinnen und Spieler aus den Niederlanden, Frankreich und Deutschland kamen auf der Sportanlage der Venlosche Boys zusammen. Nachdem man auf dem riesigen Areal mit seinen 10 (!) Spielfeldern den richtigen Platz gefunden hatte, konnte es losgehen.* Das Aufwärmprogramm für unsere Mannschaft übernahmen bei hochsommerlichen Temperaturen ehemalige Bundesligaprofis. Claus Reitmaier (K'lautern, Karlsruhe, Wolfsburg, M'gladbach) nahm unsere Keeper Leitner und Franke beim Torwarttraining unter seine Fittiche. Die Feldspieler wurden von Giuseppe "Billy" Reina (Bielefeld, Dortmund) und Axel Sundermann (Hannover, Freiburg, Bochum) ordentlich ins Schwitzen gebracht. Natürlich blieb auch Zeit für Fachsimpeleien und ein kleines Schwätzchen mit den früheren Bundesligastars.
Torfabrik - RKsv Wittenhorst 1:0
Der Torfabrik gelang ein Auftakt nach Maß. Mit 1:0 und mit unerwartet ansehnlichem Fußball gewann man gegen die niederländischen Kollegen. Siegtor: Johnny Eblenkamp.
Torfabrik - DJK Grün Weiß Menden 1931 2:1
Sauerländer unter sich im nächsten Match. In den letzten zwei Spielminuten dreht Johnny Eblenkamp das Spiel mit einem Doppelpack! Wahnsinn!
Torfabrik - RKMSV Meyel 3:2
Spektakulärer Schlagabtausch auch im dritten Match gegen einen starken Länderspielgegner. Fabi Hallmann gleicht zum 1:1 aus. Dann das 2:1 für uns, wieder durch Tormaschine Johnny. Unsere Gegner machen den 2:2-Ausgleich, dann ballert "Eisenschädel" Daniel Möller seine Torfabrik doch noch zum 3:2-Sieg. Was für ein Spiel!
Torfabrik - Venlosche Boys 0:3
Nicht aus Höflichkeit und auch nicht aus Ehrfurcht vor seiner fantastischen Sportanlage verlor man gegen den Gastgeber klar mit 0:3. Nein, die Jungs aus Venlo waren einfach viel besser.
Torfabrik - BSV Lendringsen 4:1
Das nächste Duell gegen eine Mendener Mannschaft. Mit einem sensationellen Hackentor erzaubert Halli das 1:0. Kevin Edeler (2) und Daniel Möller machen drei weitere Buden zum vollumfänglich verdienten 4:1.
Am Ende stand die Torfabrik auf Platz 2 und durfte völlig zu recht einen Pokal in angemesser Größe in den Himmel recken. Unsere Mannschaft hat heute richtig guten Fußball gespielt und darf mächtig stolz auf sich sein. Ein richtig fettes Lob auch noch mal an die Venlosche Boys und den Mendener Verein "Kids For Europe" für die perfekte Organisation und an alle unsere Gegner für das ausgesprochen nette und faire Miteinander.
Unser Kader heute:
Pat Franke, Yuki Leitner (beide Tor), Carina Brand, Daniel Möller, Alwin Göttling, Peter Mevi, Terry Niedermeier, Fabian Hallmann, De-Sean Eblenkamp, Kevin Edeler

*Die Idee, sich aus Protest gegen die Sportstättensituation daheim in der Kreis- und Hochschulstadt auf der Platzanlage unserer Gastgeber festzukleben, wurde aus Zeitgründen verworfen. Hartelijke groeten uit Nederland an die Mescheder Kommunalpolitik.

 

Neuer Sponsor. Neuer Schwung. Neue Sporttaschen.

Mit gewohnt sensationeller Trainingsbeteiligung sind die Torfabrikanten aus der Sommerpause zurück. Bei bestem Fußballwetter durfte die Mannschaft im heimischen Dünnefeldstadion nun auch einen neuen Unterstützer begrüßen: Remzi Racaj, Gründer und Geschäftsführer von „24sieben – Finanzen Neu Definiert“ aus Warstein. Und der hatte direkt eine ganze Kofferraumladung voller Antrittsgeschenke dabei. Alle Spielerinnen und Spieler wurden von Remzi mit hochwertigen Sporttaschen in den torfabrikalischen Vereinsfarben ausgestattet. Die Torfabrikanten sind begeistert und sagen artig „Dankeschön“!

Torfabrikanten entern die Wildsaukampfbahn

94 Tore in 2 Stunden, erzielt von 40 Spielerinnen und Spielern in 6 Teams und 15 Spielen plus 70 Bratwürste in der dritten Halbzeit: so lautet die in jeder Hinsicht beeindruckende Bilanz unseres Auftritts in der Wildsau-Kampfbahn zu Remblinghausen

 

Das kommt jedenfalls dabei raus, wenn man die B-Juniorinnen und das Damenteam des FC Remblinghausen mit den Spielerinnen und Spielern der Torfabrik Meschede zusammenbringt. Manche Ergebnisse sprechen dabei für sich: 3:3, 4:5, 5:3, 4:6, 7:4, 5:5. Ein echtes Spektakel! "Hier ist ja die Hölle los! Man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll", meinte einer der zahlreichen Zuschauer. "Ich hätte nicht gedacht, dass die so gut spielen können", sagte eine Jugendspielerin. "Das müssen wir unbedingt nochmal machen", sagte der altgediente Torfabrikant, bevor er auf der 10-minütigen Heimfahrt nach Meschede-Downtown erschöpft und glücklich einnickte.
Auch Starspieler Pille Bartsch machte direkt im ersten Match eine Bude und beschränkte sich im weiteren Verlauf des Turniers auf seine Spezialität, den Trash-Talk. "Alte Omma", "Gewitterhexe" und "Vogelscheuche" waren nur einige Komplimente, die die Spielerinnen des FC Remblinghausen sich von Pille anhören durften. "Aber irgendwie ist er ja schon süß", meinte eine nachher.
Die dritte Halbzeit mit Freigetränken und kostenloser Stadionwurst für die Aktiven und Zuschauer wurde aus der Siegprämie finanziert, die das Damenteam des FC Remblinghausen zu Jahresbeginn beim Röhrtal-Charity-Cup des TuS Sundern erspielt und der Torfabrik gespendet hatte. Mit Fug und Recht können wir behaupten: damit haben wir uns einen richtig schönen Abend gemacht! Dank an die Wildsauelf und den TuS 1886 Sundern!

Energieschub dank E.ON-Spende

Netter Besuch und große Freude bei der Torfabrik: Energieversorger E.ON überraschte unsere Mannschaft mit einer üppigen Spende! Zur symbolischen Scheckübergabe durften wir nun E.ON-Mitarbeiter Frank Sunder beim Training begrüßen.

Der Dank der Torfabrikanten und des Trainerteams gilt dabei besonders den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die für diese Spende beim Stadtfest in die Pedalen getreten haben. Bei einer Mitmachaktion anlässlich des Mai-Sonntags wurden auf Fahrrädern etliche Kilowattstunden an Strom und somit barem Geld erstrampelt. Die Spendensumme wurde von EON noch großzügig auf runde 2.000 Euro aufgestockt. Das Geld wird die Torfabrik u.a. in die Anschaffung neuer Torwartausstattung für ihre 4-6 Stammtorhüter stecken. Außerdem steht Anfang September der erste Auslandseinsatz der torfabrikalischen Truppen an. In friedlicher Misson geht's in die Niederlande zu einem großen Fußballturnier für Menschen mit Behinderungen. Ein toller Energieschub zur richtigen Zeit!

 

Sauerland-Derby vor 3.000 Zuschauern endet 2:2

Seit Wochen lag der Fokus der Torfabrikanten auf dem "Spiel ihres Lebens". Das Derby gegen den TuS Sundern wurde zum absoluten Karrierehighlight. Rund 3.000 Zuschauer sahen ein 2:2-Unentschieden und wissen jetzt auch, wie man sich eine gegnerische Ecke kurz vor Spielende elegant ins eigene Tor reinhaut. Große Kulisse, großes Drama.

Das Spannende beim Fußballspielen mit der Torfabrik ist, dass jede Minute das Außergewöhnliche passieren kann. Das gilt im Guten wie im Schlechten. Der ausgeheckte Schlachtplan für das Match gegen den befreundeten Lokalrivalen aus Sundern gab exakte Wechsel und Präsenzzeiten vor. Binnen der 20-minütigen Spielzeit wollten schließlich 24 Kicker zu ihrem Recht kommen und vor dieser traumhaften Kulisse ihr Bestes geben. Um das vorprogrammierte Wechselchaos zu vermeiden galt ein Masterplan, der bereits bei Abfahrt des Busses über Bord geworfen werden musste. Zwei angemeldete Spieler waren nicht aufgekreuzt, dafür erschienen andere, mit denen man nicht gerechnet hatte.

 

Schüttete es morgens noch wie aus Kübeln, erwies sich Petrus pünktlich zum Einlass in den Mittagsstunden doch noch als guter Teamplayer. In der Kampfbahn "In den Oeren" des TuS Oeventrop war alles für das große Match bereitet, das unmittelbar vor dem Benefizspiel der mit ehemaligen Bundesligaprofis gespickten Traditionsmannschaften von Borussia Dortmund und Schalke 04 stattfand. (Anmerkung der Redaktion: Könnte sein, dass auch deshalb so viele Zuschauer da waren.) Der Veranstalter sprach von 2.500 zahlenden Zuschauern, die Lokalpresse rechnete in ihrer Berichterstattung inklusive der Aktiven und Helfer auf 3.000 Zuschauer hoch. Der Rahmen war auf jeden Fall mehr als würdig! Was der TuS Oeventrop mit seinen zahlreichen Helferinnen und Helfern da auf die Beine gestellt hat, war der Wahnsinn. So hatte das Helferteam nicht nur aus 1.000 Europaletten eine veritable Tribünenlandschaft gezimmert, sondern auch rund 40 Einlaufkinder organisiert. Mit ihnen an der Hand und "The Final Countdown" auf den Stadionlautsprechern liefen die Torfabrik Meschede und der TuS Sundern unter dem Applaus der Massen auf das Spielfeld. Wie geil war das denn!

"Hinten dicht, vorne hilft der liebe Gott". Das war die Losung zu Spielbeginn. Kompakt stehen und möglichst nicht hoch zurüclkliegen, bevor in der zweiten Spielphase personell nachgelegt wird. Ein spektakulärer Sturmlauf durch das Top-Personal aus dem A-Team sollte das Derby dann zugunsten der Torfabrik drehen. Soweit der Matchplan. Es kam natürlich anders. Zur positiven Überraschung aller brachte Lena Seemann die Torfabrik früh mit 1:0 in Führung. Riesenjubel! Vorausgegangen war eine undurchsichtige Strafraumsituation, die der TuS nicht zu klären vermochte. Lena nutzte ihre Chance eiskalt und stocherte den Ball über die Linie. Ein Tor vor so einer Kulisse zu schießen, ist schon was ganz besonderes!

 

Wie vom Trainer-Orakel in der Mannschaftsbesprechung angekündigt, machte dann wirklich, tatsächlich und leibhaftig Peter Lehmann seine Bude. Ecke für die Torfabrik, Peter nimmt den Ball direkt und nagelt ihn mit einem sehenswerten Drehschuss kompromisslos in die Maschen. Die erste Ecke seit einem halben Jahrzehnt, die mal etwas Zählbares gebracht hat! Es stand 2:0 für die Torfabrik und das zu einem Zeitpunkt, wo man sich - gemäß Matchplan - eigentlich eher im Hintertreffen wähnte. Vollkommen unnötig zog sich die torfabrikalische Abwehrphalanx daraufhin bis auf die eigene Torlinie zurück und setzte frühzeitig auf lange Bälle. Dem TuS Sundern fiel es in dieser Phase nicht schwer, besser ins Spiel zu kommen. Trotzdem brach mit einem unwiderstehlichen Sololauf "Eisenschädel" Daniel Möller durch, legte mannschaftsdienlich zu Lars Klauke rüber, doch der Gewaltschuss vom "Schwarzen Fuß von Bödefeld" konnte vom sensationell aufspielenden TuS-Keeper Niklas Flashar mit einer absoluten Weltklasseparade entschärft werden. Das wäre das 3:0 gewesen.

 

Ab diesem Moment, wo eigentlich alles längst hätte klargemacht werden können, übergab man das Heft des Handels jedoch komplett an den Gegner. Obwohl die Torfabrikanten mittlerweile mit ihrem "ersten Anzug" auf dem Feld standen, hatte sich der TuS Sundern längst warmkombiniert und kam mit einem schönen Spielzug zum 1:2-Anschlusstreffer. Sunderns Dritte drehte daraufhin mächtig auf und kam zu einigen weiteren guten Chancen. Mit den Spielern Tim Sölken, Basti Bach, Steven Schultz und Jan van Horn standen gleich vier ehemalige Torfabrik-Kicker im gegnerischen Kader und hauten sich mächtig rein.

 

Wann pfeift der Schiri endlich ab? Vor dem geistigen Trainerauge liefen bereits die besten Szenen durch: wie die Mannschaft über das Spielfeld hüpfen und "Derbysieger, Derbysieger" grölen würde, wie man die von Sponsor Stappert als Siegprämie ausgelobte Grillparty begehen würde. Doch noch eine Ecke für den TuS. "Leute, konzentriert euch! Hellwach bleiben! Haut das Ding weg!" Und dann passiert das, was man nur bedingt als "das Spannende" beim Fußballspielen mit der Torfabrik anerkennen kann: Die Ecke kommt flach herein, keine Gefahr, Keeper Pat Franke ist bereit, das Spielgerät lässig aufzunehmen. Doch Christian Lehmann reagiert gedankenschnell, ist eher am Ball und drischt ihn mit dem Außenrist ins eigene Gehäuse. Jubel in Sundern, fragende Gesichter in Meschede.

 

Am Ende war das 2:2-Unentschieden ein ebenso gerechtes wie würdiges Ergebnis, mit dem beide Mannschaften gut leben konnten. Das anschließende Miteinander am Spielfeldrand war ein weiterer Beleg dafür, das die Stimmung unter den Aktiven bestens blieb. Die Torfabrik und Sunderns Dritte haben jedenfalls den Nachweis erbracht, dass Lokalderbys nicht zwingend Spiele auf Leben und Tod sein müssen. Dass man Derbycharakter und Lokalrivalität pflegen kann, ohne dabei Sitte und Anstand zu verlieren, haben beide Teams jedenfalls vorbildlich unter Beweis gestellt.

 

Über den Eindruck, dass alle völlig entspannt ein tolles Fußball- und Familienfest für den guten Zweck feierten, konnten auch diejenigen nicht hinwegtäuschen, die es mit der Rivalität zwischen Dortmund und Schalke etwas ernster nahmen. Die Nachwuchsultras beider Vereine trugen mit ihrem leidenschaftlichen Support jedenfalls zur guten Stadionstimmung bei. Dass dabei den Müttern der jeweiligen Gegner mitunter gesanglich eine Berufstätigkeit im horizontalen Gewerbe unterstellt wurde, vermochte die allseits gelassene Stimmung nicht zu beeinträchtigen.

 

Auf dem Rasen waren derweil viele ehemalige Bundesligaprofis, Europapokalsieger und Weltmeister unterwegs. Die Mannen um Frank Mill und Olaf Thon zeigten, dass sie nichts verlernt haben und präsentierten sich als Stars zum Anfassen. Ein ansehnliches Spielchen mit Torchancen in Hülle und Fülle entwickelte sich, das die Traditionsmannschaft von Borussia Dortmund mit 3:2 schließlich knapp für sich entscheiden konnte. (Eine Übersicht aller aktiven BVB- und S04-Spieler findest du in der Bildergalerie.)

 

Viele weitere Fotos findet Ihr in den Berichten vom Sauerlandkrurier, vom Lokalkompass und dem Sauerlandsport der Westfalenpost.

 

Einen Riesendank an den TuS Oeventrop und alle Beteiligten für einen unvergesslichen Fußballtag. Übrigens: der Großteil des Erlöses, den dieser tolle Tag eingebracht hat, geht an Familie Kutnar aus Oeventrop und ihre Zwillinge Emma und Finn. Auch über das Benefizmatch hinaus ist eine Unterstützung von Emma und Finn möglich. Wieso, weshalb, warum erfahrt ihr hier.

 

Der Kader der Torfabrik Meschede

TOR Patrick Franke, Yuki Leitner

ABWEHR Kevin Fosu, Carina Brand, Terry Niedermeier, Björn Franke, Peter Mevi

MITTELFELD Tobias Volpert, Fabian Hallmann, Daniel Möller, Lars Klauke, Sandra Linke, Pille Bartsch, Alwin Göttling, Lena Seemann, Christian Lehmann, Kevin Edeler

ANGRIFF Patrick Schulte, Dustin Becker, Benjamin Wulf, Daniel Pilgram, Matthias Willmes, Peter Lehmann, Johnny Eblenkamp

 

Kick it like Konny

Unsere "Spielordnung" wiegt 1396 Gramm, ist 35 Zentimeter hoch, 24 Zentimeter breit, besteht aus 146 Artikeln, wurde auf handgeschöpftes Büttenpapier gedruckt und in Ziegenleder eingebunden: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Am 23.Mai 1949 wurde es von Bundeskanzler Konrad Adenauer unterzeichnet und 75 Jahre später vom "Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität" gefeiert. Mit dabei: die Torfabrik.

Auf dem Kaiser-Otto-Platz in der Mescheder City wurde anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes ein buntes Fest gefeiert. Der Einladung zur Beteiligung kamen die Torfabrikanten gerne nach. War man zu Beginn etwas ratlos, was eine Fußballmannschaft dort Kreatives beitragen könne, entschied man sich letztlich für das Naheliegende: man spielte Fußball. Fünf Minuten Vollgas mitten auf dem Kaiser-Ottto-Platz. Die taktischen Vorgaben wurden schlank gehalten: "Keine unschuldigen Passanten verletzen und bitte die St.Walburga-Kirche nicht entglasen!"  Der Einladung zum spontanen Mitkicken folgten auch zwei U8-Jungtalente, die sich furchtlos ins Getümmel stürzten. Zum Schiedsrichter wurde kurzerhand Bürgermeister Christoph Weber ernannt. Der Bürgermeister leitete die Partie souverän und unauffällig. Lediglich eine gelbe Karte musste er zücken, als Spieler Alwin Göttling kurz vor Abpfiff noch seinen Mitspieler Daniel "Eisenschädel" Möller auf den Asphalt schickte.

Was aber war nun die Botschaft dieses rasanten Einlagespiels? Der Trainer erinnerte dabei an den Mescheder Josef August Senge, der wegen einer psychischen Erkrankung in einer - wie es damals hieß - "Irrenanstalt" eingsperrt und schließlich in der Gaskammer von Hadamar ermordet wurde. Die Nazis sprachen vom "unwerten Leben", das von ihnen in industriellen Tötungsanlagen zehntausendfach vernichtet wurde. "Vor 80, 90 Jahren wäre das auf diesem Platz nicht möglich gewesen, dass Menschen mit Behinderungen fröhlich und unbeschwert mit einem Ball am Fuß durch die Öffentlichkeit dribbeln", sagte der Coach. "Sie schützt heute unser Grundgesetz, das uns allen die gleiche Würde und die gleichen Rechte zugesteht."

Neben ihrer sportlichen Präsentation übernahmen die Torfabrikanten noch eine weitere Aufgabe: mit einer Schubkarre verteilten sie Grundgesetztexte, was mindestens so leidenschaftlich erledigt wurde wie das Fußballspielen selbst. Die Aufgeschlossenheit der Mescheder Bevölkerung nahmen einige Spielerinnen und Spieler zum Anlass, spontan eine Spendensammlung für sich selbst durchzuführen. Beim Spendenstand von 140,94 Euro stoppte die Vereinsführung das eigenmächtige Engagement ihrer freudestrahlenden Aktiven. Auch wenn das so nicht geplant war, sei alllen versprochen, dass das Ergebnis dieses "großen Schnorrangriffs" wie immer direkt den Spielerinnen und Spielern zugutekommt und für die gemeinsamen Mannschaftsaktivitäten Verwendung finden wird.

Held des Tages war übrigens noch ein ganz anderer Torfabrik-Spieler: auf der Bühne griff Benjamin Wulf zur Gitarre und intonierte den Klassiker "Country Roads", der von der Festgesellschaft begeistert mitgesungen und abgefeiert wurde. Ein toller Auftritt von Benny!

 

Eine umfangreiche Fotogalerie hat zudem auch der Sauerlandkurier veröffentlicht. Hier geht's lang.

9:4! Torrausch auf dem Dünnefeld

Spontanes und spektakuläres Testspiel im Rahmen des Montagstrainings: die Torfabrik Meschede traf auf die B-Juniorinnen des SSV Meschede und zeigte sich bei dieser Derby-Premiere in frühlingshafter Frühform.

Es war ein in mehrfacher Hinsicht ungleiches Duell und doch gingen beide Teams mit der gleichen Leidenschaft ins Match. Rund zwei Dutzend Torfabrikanten traten gegen die B-Juniorinnen des SSV Meschede an. Kurzfristig anberaumt, konnte die Torfabrik den Überraschungsmoment nutzen und das rasante Spiel mit 9:4 für sich entscheiden. Gegen den Tabellenzweiten der B-Juniorinnen Kreisliga hätten die meisten wohl keinen Pfifferling auf einen Sieg der Torfabrik gesetzt. Doch es kam anders.

 

In einem spektakulären Match, in dem es von Anfang an mit Vollgas hoch und runter ging, erwiesen sich zwei taktische Kniffe des - heute siebenköpfigen - Trainerteams als spielentscheidend. Die Torfabrik verstärkte sich kurzfristig mit drei Spielerinnen der Wildsauelf vom FC Remblinghausen, dem Ligakonkurrenten und Lokalrivalen des SSV Meschede. Inklusion gelungen: gleich fünf der neun Buden gingen auf das Konto der drei ausgeliehenen Wildsau-Damen! Zudem wurde Pille Bartsch als Kettenhund abgestellt, um den mitspielenden Co-Trainer der Gegnerinnen zu bewachen und mit reichlich Trashtalk aus dem Konzept zu bringen. Dass der Kollege dann prompt einen Elfmeter versemmelte (Abwehrchefin Carina Brand hatte eine Gegnerin sehenswert umgeholzt), war ein eindeutiger Beleg für den Erfolg dieser Maßnahme.

 

Mit ihrem Spiel durften die Torfabrikanten durchaus zufrieden sein. Zugegebenermaßen muss allerdings gesagt werden, dass die SSV-Juniorinnen die bessere Spielanlage und auch die besseren Chancen hatten. Ihr Abschlusspech spielte der Torfabrik dabei entscheidend in die Karten. Großen Anteil am Sieg dürfen sich aber auch die beiden Torfabrik-Torleute Pat Franke und Junes Beule auf den Deckel schreiben. Reihenweise machten sie die besten Chancen zunichte und sicherten ihren Farben den Sieg.

 

Schönen Dank an die Spielerinnen und das Trainerteam des SSV für den schönen Fußballabend!

Fairzockt!

Großer Kampf, verbesserungswürdige Ergebnisse, trotzdem happy und immerhin mit dem dicken Fairplay-Pokal ausgezeichnet - die große Fanbus-Tour zum Dülmener "Budenzauber" wurde wieder mal zu einem Wechselbad der Fußballgefühle.

Was sonst am Ende steht, soll diesem Text vorangestellt sein: unser Dank. Der gilt den fabulösen Karthaus Kickern aus Dülmen und all ihren wunderbaren Helferinnen und Helfern, die alle Jahre wieder dieses absolut einmalige Hallenturnier auf die Beine stellen und uns dazu einladen. Man muss mal dabei gewesen sein, um die Stimmung dort zu erfassen. Unsere Bilergalerie unter diesem Text kann da nur einen kleinen Einblick geben.

Siebeneinhalb Stunden leidenschaftlicher Fußball, Tore in Hülle und Fülle sowie ein begeistertes Publikum lassen keine Wünsche an eine spektakuläre Auswärtsfahrt offen. In Dülmen stimmte mal wieder alles. Von der Moderation durch den Hallensprecher bis zur Dekoration der Käsebrötchen. Im Rahmenprogramm gab es ein schwer belagertes Glücksrad mit coolen Fanartikeln als Preisen (Anm. der Redaktion: der Autor trinkt gerade einen Schluck Kaffee aus seiner neuen FC Homburg-Tasse) sowie eine Fotobox, Neben dem Dülmener Bürgermeister ging für die gastgebenden Karthaus Kicker auch Maskottchen "Pferdi" ins Rennen, wobei letztgenanntes das häufiger angefragte Fotomotiv gewesen sein dürfte. Wer gerade nicht auf dem Feld stand, mit "Pferdi" rumkasperte oder am Rad drehte, durfte sich am irren gastronomischen Angebot erfreuen. Zwischen zwei Spielen schnell mal eine Wurst, ein Stück Kuchen oder ein Bierchen: wieviel Kondition an den Verpflegungsständen geopfert wurde, wollen wir gar nicht wissen.

Ein weiteres großes Dankeschön geht besonders an unseren ebenso großzügigen wie bescheidenen Sponsor, der uns diesen Ausflug ermöglicht, die Fahrt mit dem komfortablen Reisebus gestiftet und selbst begleitet hat, aber namentlich gar nicht erwähnt werden will.

Nun zum Sportlichen: morgens trat das B-Team an, nachmittags das A-Team. Insgesamt brachte die Torfabrik 23 Spielerinnen und Spieler zum Einsatz. Beide Teams erreichten in ihren Spielklassen jeweils den fünften Platz und wurden mit hübschen Pokalen ausgezeichnet. Aber den dicksten Pott von allen gab es als Zugabe noch obendrauf: die Torfabrik Meschede wurde mit dem Fairplay-Pokal ausgezeichnet! Warum? Weil die Torfabrikanten als gute, stimmungsvolle Gäste und faire Sportsmänner und -frauen gelten. Weil man dem Gegner die Ecke zugesteht, wenn man "noch dran" war, der Schiri es aber nicht gesehen hat. Weil man Wert darauf legt, den Gegner vor dem Spiel zu begrüßen und auch in der Niederlage ein Abklatschen nach dem Spiel erfolgt. Weil man bereit ist und versucht, die eigene Spielstärke an den Gegner anzupassen, wenn man - eher selten - schon mal mit 2:0 in Führung liegt, um weiterhin ein ausgeglichenes und spannendes Spiel zu ermöglichen.

Die Ergebnisse vom Morgen

⚽️ Beim 1:1 gegen Haus Hall aus Gescher erzielte Neuzugang Tobias das erste Tor seiner torfabrikalischen Karriere.
⚽️ Die Treffer zum 2:0 gegen die Karthaus Kicker aus Dülmen erzielten Tim und Lena. Riesenjubel über Lenchens Torpremiere.
⚽️ In einem spektakulären Fußballkrimi unterliegen wir Lippstadt mit 1:2. Torschütze: wieder Timmy. Dazu fast drei Tore von Björn.
⚽️ Gegen den Turniersieger Blau-Weiß Aasee aus Münster hagelt es ein 0:4.
⚽️ Ein 0:3 gegen TUB Mussum. Obwohl man in den letzten Minuten mit 10 Feldspielern und 2 Torhütern auf dem Platz stand.

 

Die Ergebnisse vom Nachmittag

⚽️ Ein spannendes Spiel und ein 2:2 im Sauerlandderby gegen Lüdenscheid. Zweimal in Führung durch ein Tor von Johnny und ein Eigentor, aber am Ende reicht es nicht ganz für den Sieg.
⚽️ Beim anschließenden 0:4 gegen die WfB Lippstadt waren die torfabrikanten zugegebenermaßen chancenlos.

 

⚽️ Ein packendes 2:2 gegen die Erste vom Haus Hall aus Gescher. Tore von Halli und Johnny.
⚽️ Im Duell mit TUB Mussum aus Bocholt hängen die Trauben eindeutig zu hoch: ein rasantes 1:4 ist das Ergebnis. Der Anschlusstreffer stammte wieder von Christian Lehmann. Anschließend faires Shakehands mit dem Sieger.
⚽️ Im letzten Spiel des Tages verliert die Torfabrik gegen die gastgebenden Karthaus Kicker knapp mit 1:2. Das Tor kam - natürlich - von Tormaschine Johnny, dem besten Spieler des Tages.

 

Die Torfabrik trifft DFB-Präsident Bernd Neuendorf

Fußball-WM 2034 in Meschede! Pille Bartsch in die Nationalelf! Die Forderungen waren kühn, doch der eingeschlagene Weg zum Fußballolymp ist zu schmal für große Kompromisse. Denn: wann darf man als Vertreter des einfachen Fußballvolkes schon mal mit dem DFB-Präsidenten diskutieren. Diese Gelegenheit hatten wir jetzt.

Von links nach rechts: Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner, DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der Bundestagsabgordnete Dirk Wiese, Moderator Andreas Melliwa, Torfabrik-Trainer Sebastian Nöckel, Laura Stein und Lea Brust vom TuS Oeventrop, sowie der Staffelleiter der Bezirksliga Michael Ternes

Die bunt gemischte Fußballbasis war ins Vereinsheim des TuS Oeventrop gekommen, um einer Podiumsdiskussion mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf beizuwohnen, Eingeladen hatte Torfabrik-Langzeitfan und Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese, Fraktionsvize der SPD und im Nebenjob Torhüter vom FC Bundestag. Die Spielerinnen und Spieler der Torfabrik gingen in den ersten Sitzreihen in Stellung, der Trainer wurde auf dem Podium platziert.

 

Dort saß auch Bezirksliga-Staffelleiter Michael Ternes als Spielleiter der "Bundesliga des Sauerlandes". Michael berichtete von den heimischen Sportplätzen, von Problemen in der Schiedsrichtergewinnung, Gewaltausbrüchen auf und neben dem Fußballfeld und machte deutlich, was man dagegen tun muss. "Miteinander reden, am besten schon im Vorfeld", lautet sein Rezept für einen gelingenden Spielbetrieb.


Laura Stein und Lea Brust vom TuS Oeventrop vertraten den Jugend- und besonders den Frauenfußball. Seit vielen Jahren ist da der TuS Oeventrop der Leuchtturm im Hochsauerland. Laura und Lea berichteten eindrücklich davon, wie es engagierte Ehrenamtliche an ihre Grenzen bringt, wenn durchgeknallte Fußballväter ausrasten und vor ihren Töchtern eine Schlägerei auf dem Spielfeld anzetteln wollen. Dass das Ehrenamt nicht nur gefördert, sondern auch geschützt werden muss, sollte da jedem klargeworden sein. Ein konsequentes Vorgehen gegen Gewalt ist wichtig - in jedem Verein und in jeder Liga.

 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Andreas Melliwa. Der alte Reporterfuchs hatte natürlich längst spitzgekriegt, dass sich die Torfabrik kurzfristig um die Ausrichtung der WM 2034 beworben hatte. Damit ist Meschede als WM-Austragungsort der einzig verbliebene Konkurrent zur religiösen, erdölabhängigen Monarchie in Saudi-Arabien. Nach dem Rückzug Australiens habe man zwei Stunden vor Ablauf des Interessenbekundungsverfahrens der FIFA noch schnell einen Post bei Facebook abgesetzt. Die Zustimmung der Funktionäre wolle man sicherstellen, indem man Präsentkörbe mit Doppelkorn und Sauerländer Schinken in die FIFA-Zentrale nach Zürich schicke. "Das sollte wohl reichen", so der Trainer.

 

Zur aktuell laufenden Investorensuche der DFL warf der Coach einen Blick auf den letzten verbliebenen Investor-Kandidaten, die Beteiligungsgesellschaft CVC aus Luxemburg. Einer deren größten Anleger ist der Saudische Staatsfonds PIF. "Damit lasst ihr den Scheich durch die Hintertür ins Stadion", wandte er sich an den Präsi und prophezeite, dass der deutsche Fußball in absehbarer Zeit wohl auch die 50+1-Regel fallen lassen werde. Man lasse sich auf ein "Rattenrennen" mit der englischen Premiere League und der spanischen LaLiga ein, dass man weder gewinnen kann, noch gewinnen muss. Der Coach sieht das Problem eher in einem sich ankündigenden Vereinssterben im Amateurfußball als darin, dass man in der Bundesliga keine dreistelligen Millionenbeträge an Ablösesummen bezahlen kann.

 

Den Faden nahm Moderator Andreas Melliwa später nochmal auf und kam auf den Starspieler der Torfabrik Meschede, Peter "Pille" Bartsch, und etwaige Parallelen zu Cristiano Ronaldo zu sprechen. Der Trainer bekundete, wie stolz er sei, einen Mann wie Pille in seinem Team zu haben. Der stehe seit 25 Jahren jeden Montag beim Training, habe zwar noch nie ein Ligator geschossen, sei aber unverzichtbar und ein Musterbeispiel für Vereinstreue und Fußballleidenschaft. Kein Fan müsse Angst haben, dass er jemals den Verein wechseln werde. Der Trainer berichtete dabei auch von einem Gehaltsvergleich, den er spaßeshalber mal angestellt hatte und rechnete ihn der Runde vor. Ausgehend von Cristiano Ronaldos Jahresverdienst bei Al-Nassr - ohne Berücksichtigung seiner in Briefkastenfirmen durchgewaschenen Werbeeinnahmen - lässt sich unter Annahme von Pilles Stundenlohn als Beschäftiger der Caritas-Werkstatt in Höhe von 1,46 Euro festhalten: Pille müsste sein ganzes Berufsleben lang arbeiten, um das zu verdienen, was Herr Ronaldo in nur 1 Stunde bekommt. Oder anders: Pille müsste 74.074 Jahre zur Arbeit gehen, um 1x das Jahresgehalt von Herrn Ronaldo zu verdienen.

 

Es ist davon auszugehen, dass Bernd Neuendorf diese - mehr oder weniger geschickt verpackte - Kritik an den Umtrieben des modernen Fußballs zur Kenntnis genommen hat. Und auch der Bundestagsabgeordnete wird die Forderung nach einer würdigen Bezahlung von Menschen mit Behinderungen in ihren Werkstätten herausgehört haben. Selbstredend brachte der Coach Pille Bartsch bei dieser Gelegenheit dann aber auch noch für einen Startplatz in der Nationalmannschaft und als Hoffnungsträger für die anstehende Europameisterschaft ins Gespräch. "Schöne Grüße an Nagelsmann: ob sich der Musiala da 20 Mal festläuft oder ob Pille vorne drin steht, ist ja wohl ziemlich egal", begründete der Trainer seine Forderung.  "Ich werde es ihm ausrichten", versprach der DFB-Präsident.

Angriff und Verteidigung

Morgens griffen die Torfabrikanten beim traditionsreichen Hallenmasters in Lippstadt die Spitzenplätze an, nachmittags verteidigten sie beim Heimspiel in Meschede gemeinsam mit tausend anderen Leuten die Demokratie. Ein guter Tag!

Perfekt im Zeitplan fuhr die Mannschaft am Bahnhof vor: da warteten schon über 1.000 Meschederinnen und Mescheder, ausgestattet mit Plakaten und Transparenten. So stellt sich eine Fußballmannschaft ihren Empfang bei der Heimkehr von einem erfolgreichen Wettkampf vor!!! Mit dem Pokal unterm Arm wurde die Demo vom "Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität" kurzerhand zur torfabrikalischen Siegesparade umfunktioniert. Bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage traf man sich, um gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu demonstrieren. Ehrensache, dass auch unsere Mannschaft dabei war. Seit einem Vierteljahrhundert schon ist die Torfabrik Meschede eine eingesprungene Fluggrätsche gegen Ausgrenzung und Vorurteile - mit 25 Metern Anlauf und hüfthoch ausgeführt.

Doch zum Sportlichen: am Morgen war man in der Mauritzhalle in Wadersloh zu Gast, wo die WfB Lippstadt alljährlich ihr hochkarätig besetztes Hallenturnier veranstaltete. Zu diesem Anlass stellte das Trainerteam eine topmotivierte Mannschaft aus alten Recken und ehrgeizigen Talenten zusammen. Rechtzeitig von einer Schulterverletzung genesen bestritt Starspieler Pille Bartsch seinen ersten Wettkampfeinsatz des Jahres. Pille war hochmotiviert und zeigte eine starke Laufleistung. Nur ein Treffer blieb ihm bei seiner Rückkehr leider mal wieder versagt. Angeführt wurden die Torfabrikanten von Altmeister Matthias Willmes als Kapitän. Im Sturm wurde Benny "The Wolf" Wulf platziert, dahinter rannte sich Björn Franke die Lunge aus dem Leib. Als Abwehrchef bot man "Leuchtturm" Kevin Fosu auf, der die Bälle stets magnetisch anzieht und notfalls auch eine Kiste Cola aus dem Strafraum köpfen würde.

Da im Tor "Doktor" Tim Schröder ausfiel, nahm Yuki Leitner dessen Position zwischen den Pfosten ein, dafür rückte kurzfristig noch Terry Niedermeier in den Kader. Yuki und Terry, beide wurden die Garanten für den Erfolg. Obwohl in der Abwehr aufgeboten, erzielte Terry sämtliche Treffer seines Teams, allesamt durch wuchtige Fernschüsse. Im Tor erwies sich Yuki Leitner als Glücksgriff, der seiner Mannschaft mehrmals in entscheidenen Spielphasen die Punkte sicherte und tolle Paraden zeigte. Darüberhinaus setzte man auf weibliche Attribute wie Kampfkraft und Härte: mit der spielstarken Lena Seemann wurde die rechte Außenbahn bestückt, während Kimberly Böse jedem Ball hinterherging und sich mutig in die Zweikämpfe schmiss. Kimberlys erster Einsatz nach einjähriger Verletzungspause darf getrost als das große Comeback des Tages betrachtet werden. Mit der dritten Frau im Bunde bot man in der Abwehr die kompromisslose Carina Brand auf, die keine Gefangenen machte und alles wegverteidigte, was an Angriffswellen auf die Defensive der Torfabrik zurollte.

 

Am Ende war es äußerst knapp und die Torfabrik verpasste den Platz auf dem Treppchen nur um Haaresbreite. Trotzdem ist ein 4.Platz im Gesamtklassement aller Ehren wert und mehr als man sich im Vorfeld ausgerechnet hatte. Zwei Siege, drei Unentschieden und nur eine einzige Niederlage gegen den späteren Turniersieger Lüdenscheid sind eine ausgezeichnete Bilanz. Besonders aber die Art und Weise wie die Mannschaft spielte, kämpfte und auch abseits des Platzes harmonierte stand über jeder sportlichen Platzierung. Nach der Siegerehrung sputete man sich, um rechtzeitig zum Beginn der "Siegesparade" wieder in Meschede zu sein. Ein Umzug mit Pokal und über tausend Leuten - ein Fußballtraum ist wahr geworden! Von einem undankbaren vierten Platz kann da nun wirklich keine Rede sein.

 

Die Ergebnisse

Torfabrik Meschede - Karthaus Kicker Dülmen 1:1

Torfabrik Meschede - Herforder Werkstätten 1:0

Torfabrik Meschede - Don-Bosco-Schule Lippstadt 2:1

Torfabrik Meschede - WfB Lippstadt (1) 1:1

Torfabrik Meschede - WfB Lippstadt (2) 0:0

Torfabrik Meschede - ISG Lüdenscheid 0:2

Torfabrik siegt im Sauerlandderby

Mit einem Derbysieg startet die Torfabrik Meschede ins neue Jahr und gewinnt das erste Duell mit der neugegründeten Mannschaft vom TuS Sundern mit 4:2. Neben Ruhm und Ehre gab es beim 1.Röhrtal Charity Cup auch ein Wiedersehen mit einigen ehemaligen Spielern.

 

Die Premiere des Röhrtal Charity Cups vom TuS 1886 Sundern kann man getrost als überragenden Erfolg bezeichnen: fünf Tage lang Fußball total, rund 1.600 aktive Fußballerinnen und Fußballer und das erste Turnier im Hochsauerlandkreis, das auf einem Kunstrasen stattfand. Neben der Mühe, die man sich beim TuS Sundern damit machte (allein das Verlegen des Kunstrasens dauerte drei Tage), überzeugte der Röhrtal Charity Cup auch mit seinem Wohltätigkeitsgedanken. Satte 10.000 Euro wurden an Preisgeldern bzw. Spenden für caritative Zwecke eingesammelt und verteilt.

 

Eine begeisterte Tribüne, fairer Fußball, große Emotionen und über all dem stand das Motto „Für Toleranz – Gegen Rassismus“. Keine Frage also, dass die Torfabrik die Einladung zu einem Einlagespiel sofort annahm. Auch wenn das Spiel nur zweimal 10 Minuten dauerte, durfte man sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und so gehörte den Kickern der Torfabrik und des TuS Sundern III vor gut gefüllten Zuschauerrängen die ganz große Bühne. Wer nicht dabei sein konnte, genoss den formidablen Service, sich das Match via Livestream im Internet anschauen zu können. 

 

Natürlich war man auf Seiten der Torfabrikanten gewarnt: mit Basti Bach, Tim Sölken, Jan van Horn und Steven Schulz standen gleich vier ehemalige Spieler im gegnerischen Team, um deren Qualität und Stärken man nur allzu gut wusste. Ungewöhnlich dabei: die Torfabrik hat die Wechsel ihrer verdienten Spieler selbst lanciert. Die genannten Strategen wohnen mittlerweile in Sundern und da ist es sicherlich besser und einfacher, wenn sie vor Ort spielen können, als jede Woche zum Fußballspielen bis nach Meschede gurken zu müssen. Auch wenn der Verlust dieser besonderen Spielertypen natürlich schwer wiegt. Zu diesem Kreis gehört eigentlich auch Wirbelwind Lena Seemann, die sich aber - zur Freude der Torfabrikanten und ihrer Fans – in diesem Match doch nochmal das schwarz-rote Trikot überstreifte. Dass sich der TuS und die Torfabrik mit Lena sogar eine Spielerin „teilen“, ist dabei ein Zeichen für das gute Verhältnis beider Teams. Andererseits ist es aber auch der Beleg dafür, dass in der Brust von manchen Aktiven durchaus auch zwei Fußballerherzen schlagen können und dürfen. Mit dem TuS Sundern und seinen Verantwortlichen hat sich im vergangenen Jahr vielmehr ein reger und wertschätzender Austausch entwickelt. Insofern war es im Vorfeld dieses ersten Aufeinandertreffens vonnöten, einige humorige „Giftpfeile“ von Sundern nach Meschede und zurück zu schießen, um die notwendige Derbystimmung anzuwürzen.

 

Nun zum Spiel: Kompakt stehen und eiskalt die notwendigen Nadelstiche setzen, lautete die Devise der Torfabrik, die voll aufging. Die Mannschaft legte los wie die Feuerwehr. Bereits in der 1.Spielminute gelang Kevin Edeler der Führungstreffer. Auch das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten und wurde ebenfalls von Kevin geknipst. Nach einem eher halbherzigen Klärungsversuch gelang dem TuS noch vor der Halbzeitpause der verdiente Anschlusstreffer. Der einsetzende Jubelsturm auf der Tribüne machte deutlich, dass logischerweise und besonders dem TuS III die Sympathien der Zuschauer gehörten. So spielte man in der zweiten Halbzeit nicht nur gegen einen hochmotivierten Derbygegner, sondern auch gegen die Mehrheit der Fans, was weiterhin Spannung versprach.

 

Nach der Pause und einigen munteren Wechselspielchen schlug dann die große Stunde von Johnny Eblenkamp, der das 3:1 und das 4:1 für seine Farben erzielte. Damit war der Käse gegessen, auch wenn Ex-Torfabrikant Timmy Sölken in der letzten Spielminute gewohnt schlitzohrig noch auf 4:2 verkürzen konnte und dies zur Begeisterung der Tribüne mit einer einstudierten Jubelchoreographie abfeierte. Erwähnt sei, dass der Sieg der Torfabrik noch höher hätte ausfallen können. Allerdings wurde nicht mehr jeder Angriff mit der letzten Konsequenz ausgespielt. Oder man scheiterte an den sensationellen Paraden des TuS-Keepers, der denkbar spektakulär und wagemutig ein halbes Dutzend hundertprozentiger Chancen zunichtemachte.

 

Würdiger hätte die Premiere dieses neuen Sauerlandderbys nicht sein können und beide Clubs freuen sich schon jetzt auf die Fortsetzung. Die ist bereits terminiert. Am 30.Mai 2024 treten beide Teams erneut gegeneinander an – und dann wird’s nochmal eine Nummer größer! In Oeventrop bestreiten die Torfabrik und der TuS Sundern das Vorspiel zum Benefizmatch der Traditionsmannschaften von Borussia Dortmund und Schalke 04. Mit 2.500 verkauften Eintrittskarten ist die Kampfbahn schon nach wenigen Tagen restlos ausverkauft gewesen.

 

Der Kader der Torfabrik: Pat Franke (Tor), Yuki Leitner (Tor), Daniel Pilgram, Lars Klauke, Carina Brand, Lena Seemann, Björn Franke, Peter Mevi, Arak Reimann, Kevin Edeler, Johnny Eblenkamp, Terry Niedermeier

 

 

 

Jahresrückblick

Auch im Jahr ihres 25-jährigen Bestehens hat die Torfabrik Meschede - sportlich betrachtet - mal wieder keine Bäume ausgerissen. Aber die wachsen ja auch eher neben dem Spielfeld. Und dort haben die Torfabrikanten so ziemlich alles abgeholzt, was auf dem gesellschaftlichen Parkett möglich war. Ein ganzes Jahr lang wurde das Jubiläum gefeiert, das wir in diesem rasanten Jahresrückblick "noch mal Paroli laufen lassen", um es mit Horst Hrubesch zu sagen.
Dass es sportlich schon mal besser lief, da scheißt am Ende der Hund drauf. Wurde das A-Team zwar Vorletzter in der 3.Liga, erspielte sich das B-Team jedoch immerhin die Vizemeisterschaft in der Freundschaftsrunde Westfalen. Wichtig ist ja, dass wir überhaupt Fußball spielen und da hat die Torfabrik wirklich keine Gelegenheit ausgelassen: 34 montägliche Trainingseinheiten, fünf BRSNW-Spieltage mit 22 Matches. Einen Spieltag haben wir im Dünnefeldstadion selbst ausgerichtet. Es gab Hallenturniere, Sportfeste und spektakuläre Freundschaftsspiele gegen die Juniorinnen des SV Brilon (6:2) und die Wildsauelf des FC Remblinghausen (3:18). Ein sportlicher Höhepunkt war das Training mit Proficoach Andreas Zimmermann. Warum Zimbo letztlich die Trainerbank von Zweitligist Eintracht Braunschweig unserem Angebot vorgezogen hat, erschließt sich dem wahren Fußballexperten dabei nicht.
Mit einer als "Pressekonferenz" verpackten Party katapultierte sich die Torfabrik in ihr Jubiläumsjahr. Basisdemokratisch wurde von Spielern und Fans entschieden: die Übernahme des FC Schalke wird aus finanziellen Gründen mehrheitlich abgelehnt. Bei der alljährlichen Wahl des "Offiziellen Teamgetränks" gab es ebenfalls keine Experimente: das Sponsoring der Veltins Brauerei unsererseits wurde verlängert und an diesem Abend mit gezielten Produktkäufen und einer historischen Getränkerechnung besiegelt.
Auf ihren Veranstaltungen begrüßten die Torfabrikanten insgesamt mehrere hundert Gäste. Auf gleich zwei Jubiläumskonzerten wurde Rustikales präsentiert. Im April rockten auf Einladung der Torfabrik "Pace Reload" das Vereinslokal Tröte. Im August war auf unserer großen Jubiläumsgala in der Stadthalle die Andreas Diehlmann Band zu Gast. Außerdem gab es noch ein viertägiges Trainingslager, einen sechstägigen Segeltörn, Fanbus-Touren, die Eröffnung eines bundesligareifen Fanshops, Kinoabend, Kneipenabend, Glühweinabend, aber auch Arbeitseinsätze, Arbeitskreise, Staffeltage, Podiumsdiskussionen, Sponsorentreffen, Pressetermine. Was man als "eigentlich ganz normaler" Fußballverein halt so macht.
Dafür gab's dann auch den Ehrenamtspreis der Stadt Meschede und bei der HSK-Sportgala den Sportsozialpreis der Westfalenpost. Besonders freut es uns, dass wir bei den Aue Kickers in Olsberg und dem TuS Sundern III die Gründung von zwei weiterern Teams für Menschen mit Handicaps in unserer Gegend begleiten durften.
Allen unseren Fans und Freunden und den vielen großartigen Menschen, denen wir in diesem Jahr begegnet sind, die uns unterstützt haben, wollen wir an dieser Stelle nochmals ganz herzlich DANKE sagen. 25 Jahre Torfabrik Meschede... to be continued!

Jubel über 6:2-Erfolg

Warum gehen die Leute zum Fußball? Weil sie nicht wissen, wie es ausgeht. Was aber dabei rauskommen würde, wenn man 28 Spielerinnen und Spieler der Torfabrik Meschede gegen die U17-Damenmannschaft des SV 20 Brilon ins Rennen schickt, war - unabhängig vom Ergebnis - bereits im Vorfeld klar: ein Riesenspektakel mit vielen Toren.

"Inklusion einfach einfach machen", lautet das Credo der Torfabrik. Zwei Tore, ein Ball und dann lass gehen, Kapelle! Dabei stand der Torfabrik Meschede zum Abschluss ihres Jubiläumsjahres ein ziemlich ungleiches Duell ins Haus. Auch wenn bei der Torfabrik das Zusammenspiel von Männern und Frauen seit jeher vollkommen selbstverständlich ist, hatte dieses Match gleich mehrere Unbekannte. Denn für die B-Juniorinnen des SV 20 Brilon war es das erste Spiel überhaupt, das sie gegen eine andere Mannschaft absolvierten. Und dann ging's gleich gegen unsere wilde Bande. Die 16 Spielerinnen hatten dabei nicht nur mächtig Bock auf Fußball, sondern brachten auch die notwendige Portion Offenheit und Stimmung mit.

 

Im Juni lud der SV Brilon zu einem ersten Training ein, seit August spielt das Team erst regelmäßig zusammen. Eine Anmeldung für den regulären Ligabetrieb soll alsbald erfolgen. SVB-Coach Finn Brandt, Landesligaspieler in der Ersten und allererster Bundesfreiwilliger seines Vereins, leistet dabei also gleich in mehrfacher Hinsicht Pionierdienste. Gemeinsam mit Torfabrik-Trainer und Taktikfuchs Felix Willmes wurde die Idee zu diesem Spiel ausgeheckt und umgesetzt. Dabei waren die Torfabrikanten gewarnt, die Gegnerinnen nicht zu unterschätzen. In einem baugleichen Spiel gegen die C-Juniorinnen der Wildsau-Elf vom FC Remblinghausen setzte es im Februar noch eine epische 3:18-Niederlage. Eine solche Schmach galt es zum Abschluss der Feierlichkleiten zum 25-jährigen Bestehen unbedingt zu vermeiden.

 

Der Unterschied lag vor allem darin, dass man diesmal den kompletten A-Kader zum Einsatz brachte und Coach Willmes mit seinem taktischen Zauberstab eine gut abgestimmte Mischung mit den Fußballhelden des B-Kaders anrührte. Nach einer längeren Phase des sportlichen Abtastens wurde der Torreigen eröffnet. Eine Stunde lang ging es hoch und runter. Mit Taktiktafel und glücklichem Händchen coachte Felix seine Torfabrikanten zu einem umjubelten 6:2-Sieg. Nach den relativ düsteren Auftritten, die man zuletzt im Ligabetrieb des Behindertensportverbandes hinlegte, gab's dank flottem und gutem Zusammenspiel diesmal einen sportlichen Lichtblick und zufriedene Gesichter bei Mannschaft und Trainerteam.

 

Dem analytischen Betrachter konnte dabei nicht entgehen, dass dieser Sieg jedoch um einige Tore zu hoch ausfiel. Denn die besseren Chancen hatten zweifellos die Damen des SV Brilon. Eine Großchance nach der anderen spielte sich der SVB heraus. Rund zwei Dutzend gute Einschussgelegenheiten wurden verballert oder von den blendend aufgelegten Torleuten Tim Schröder, Junes Beule, Yuki Leitner und Pat Franke zunichte gemacht. Aber auch der Rest der Torfabrikanten sah diesmal gut aus, was nicht zuletzt am neuen Torfabrik-Fanshirt lag, das live und in Farbe von der Mannschaft präsentiert wurde.

 

Die Begrüßung und Verabschiedung der Gegnerinnen übernahm Torschütze und Kapitän Matthias Willmes, der nicht nur - ganz old school - einen Freundschaftswimpel an die Amtskollegin aus Brilon überreichte, sondern als wahrer Gentleman-Kicker auch noch einen Handkuss obendrauf legte. Im Anschluss ließen beide Teams das Spiel bei einem kühlen Getränk nochmals Revue passieren. Besonders erfreulich war auch, dass zahlreiche Schlachtenbummler beider Mannschaften ordentlich Stimmung unterm Hallendach machten und diesem Spiel einen absolut würdigen Rahmen verliehen.

 

Die Versorgung der Spielerinnen, Spieler und Fans mit Getränken und der Umstand, dass wir zwei, drei verdienten Fans, die wenig im Geldbeutel haben, noch ein Fanshirt als vorweihnachtliche Überraschung schenken konnten, verdanken wir übrigens der Firma SGSAqua aus Siedlinghausen, die uns mit einer Spende unterstützt und mitgeholfen hat, dieses Event möglich zu machen.

"Ich kann nicht anders, als diese Mannschaft zu lieben."

Lobeshymnen und Lorbeerkränze erhielt die Torfabrik Meschede in diesem Jahr en masse. Sportlich hingegen lief es für das A-Team in der Regionalliga 3 Westfalen jedoch maximal mies. Da sich die Presseabteilung zu keiner fundierten und wohlwollenden Sportberichterstattung in der Lage sieht, folgt deshalb ausnahmsweise ein Selbsterfahrungsbericht des Trainers.

"Ein Samstagmorgen im November, 6:00 Uhr, der Wecker klingelt. Während sich der durchschnittliche Werktätige an seinem freien Tag noch dreimal rumdreht, raus aus den Federn. Selbstmitleid, zwei Kippen, zwei Kaffee, Klamotten ins Auto, Frau und Kindern auf einem Zettel noch schnell einen schönen Tag gewünscht und dann ab zum Treffpunkt.

 

Da stehen schon 15 Leute mit bester Laune, Gespräche in der Lautstärke einer startenden F16, erste Schlachtgesänge werden gegrölt. Ruhe einfordern. Der Spielmacher und Hoffnungsträger nicht erschienen, dafür aber zwei andere, die gar nicht eingeplant waren. Einer kommt zu spät. Egal. Die Mannschaft in zwei Bullis mit je 8 Sitzplätzen stopfen. Vor dem einen Bulli sammeln sich 11 Leute, vor dem anderen nur 4. Passt nicht, neu sortieren. Zehn Minuten später dann Abfahrt.

 

Eineinhalb Stunden über die Käffer ins sauerländische Outback nach Lüdenscheid gurken. In Visbeck meldet sich die Tankanzeige. Den ausgeliehenen Bulli des Kooperationspartners auf private Kosten betanken. Während der Fahrt reichlich Infos aus dem Liebesleben der Spieler und andere Geschichten aus dem Paulaner-Garten. Kritik bezüglich der Fahrtstrecke. Sorry, Rahmetalbrücke ist gesprengt. Oder soll ich mit dem Caritas-Bulli da jetzt wie Colt Seavers drüberspringen, frage ich.

 

Die Mannschaft ist gut gelaunt. Beim Warmlaufen machen die Ersten schlapp. Erstes Spiel, eine Minute vor Schluss steht es gegen den Tabellenzweiten noch 0:0. Ich brülle: 'Hellwach sein, Leute, hellwach!' Statt den Ball wegzudreschen, folgt ein unmotivierter Querpass durch den eigenen Strafraum direkt zum Gegner. 0:1, Abpfiff, Achselzucken bei der Mannschaft, Verzweiflung im Trainerteam.

 

Flammender Appell vor dem nächsten Spiel. Jetzt gelte es, 'mal die Eier auszupacken'. Gekicher zwar, aber keine Wirkung. Zwei Fernschüsse, zwei Gegentore. 0:2 gegen Lüdenscheid. Nix läuft zusammen. Pässe über zwei Meter kommen nicht an oder verhungern unterwegs. Rechts steht einer frei, Hoffnung. Der Ball wird nach links ins Aus gespielt. Es ist grausam. Im dritten Spiel dann die allererste Torchance. Der Ball geht 5 Meter am 2 Meter breiten Tor vorbei. 0:2 gegen Minden. Das nächste Spiel wird 2:0 gewonnen. Allerdings nur, weil der Gegner aus Ledde nicht angereist ist. Mittlerweile setzen bei 6 Grad Sturm und Nieselregen ein, ich friere wie ein Schneider.

 

Beim 1:4 gegen Lippstadt versuchen wir's mit einer neuen Aufstellung. Die Außenverteidiger verwechseln Rechts und Links. Korrekturbedarf. Zumindest fällt das erste und einzige Tor des Tages. Ich sehe es nicht, weil ich mir gerade einen Kaffee hole. Im letzten Spiel geht's gegen Langenhorst. Die haben bisher auch alles verloren. Wir rechnen uns Chancen auf einen Sieg und ein versöhnliches Saisonende aus. Der Gegner hat exakt 1 Auswechselspieler, wir haben 8. Wir verlieren mit 0:1.

 

Siegerehrung. Als Staffelleiter zuvor westfalenweit Saison und Termine koordiniert, Spielpläne gestaltet, Infos und Formulare versandt und über unseren Sponsor - Zahntechnik Stappert - sogar noch Pokale für alle organisiert. Kraft des mir verliehenen Amtes darf ich die Pokale überreichen. Den ersten Pokal bekommt meine eigene Mannschaft. Sie ist Letzter, freut sich aber trotzdem. Lüdenscheid wird knapp vor Dülmen zum Meister gekürt.

 

Auf der Rückfahrt dann Stau in ganz Lüdenscheid, strömender Regen, Windböen und Aquaplaning auf der Autobahn. Die Scheiben sind beschlagen, es riecht nach nassem Hund. Vielleicht ist es aber auch schon ein Wolf. Trotz Niederlagenserie ist die Stimmung blendend. Bundesligakonferenz im Radio, Schlachtgesänge. All das versuche ich auszublenden, hochkonzentriert manövriere ich die Mannschaft sicher zurück nach Hause.

 

Warum mache ich das eigentlich, habe ich mich während des nunmehr 10-stündigen Einsatzes mehrfach gefragt. Als wir die Abfahrt Meschede nehmen, sagt ein Spieler, der noch nicht so lange dabei ist: "Ich war heute echt nicht gut. Aber durch die Torfabrik habe ich so viele neue Freunde gefunden, das ist einfach geil."

 

Wir fahren stadteinwärts und ich fühle, wie mir ein mildes Lächeln in das gestresste Antlitz fährt. Mein Ärger verfliegt. Ich kann nicht anders, als diese Mannschaft zu lieben, stelle ich fest. Ich weiß genau, dass ich auch mit diesem Scheißtag meinen Frieden machen werde. Während ich das Equipment umlade, haben sich drei Viertel der Mannschaft schon grußlos in alle Himmelsrichtungen verzogen. Ich stehe alleine im Regen. Stille.

 

Wieder zuhause angekommen freue ich mich auf das Spiel des BVB gegen die Bayern. Beim Stand von 0:2 schlafe ich nach 10 Minuten erschöpft auf dem Sofa ein. Kurz wachwerden, als sich die Familie von mir verabschiedet. Da steht es 0:4. Ich schlafe weiter. Nachts um 3 Uhr werde ich wach. Habe geträumt, ich wäre als Gefangener in Nordkorea und hätte einen Termin bei Kim Jong-Un. Dann fange ich an diesen Bericht zu schreiben."

Fuckeln im Sturm

Der zweite Spieltag der Regionalliga 3 Westfalen war ein Wechselbad der Gefühle. Zwei Siege und vier Niederlagen lautet die durchwachsene Bilanz unseres Betriebsausflug nach Minden. Das Positive: der 5.Tabellenplatz konnte gehalten werden und man kämpfte den Tabellenführer mit 1:0 nieder.

Torfabrik Meschede vs. ISG Lüdenscheid 0:3

Direkt im ersten Spiel traf man im Sauerland-Derby auf den befreundeten Erzrivalen aus Lüdenscheid, der sich bereits am ersten Spieltag mit einer runderneuerten und bärenstarken Mannschaft präsentierte. Trotzdem war "Attacke" angesagt. Frühes Stören und hohes Anlaufen wurde verordnet und führte zu drei blitzsauberen Kontern des Gegners und einer deutlichen 0:3-Niederlage. Falsche Taktik.

 

Torfabrik Meschede vs. Lebenshilfe Minden 0:3

Auch im zweiten Spiel gegen den Gastgeber aus Minden hagelte es ein baugleiches 0:3. Die Abwehr ließ sich überrennen und war nicht auf Zack, gute Szenen vor des Gegners Tor wurden leichtfertig vertändelt. immer wieder lief sich die Sturmabteilung fest, viel Stückwerk, wenig Zusammenspiel, keine Doppelpässe und kaum Torabschlüsse. Den Keepern Pat Franke und Yuki Leitner war es zu verdanken, dass es nicht noch schlimmer kam. Lange Gesichter in schwarz-roten Trikots.

 

Torfabrik Meschede vs. WfB Lippstadt 2:0

Im dritten Spiel hatte man sich gegen Lippstadt wieder aufgerappelt und Vieles lief plötzlich besser. Aus 20 Metern schnippelte Halli Hallmann, der "Maradonna aus Sellinghausen", den Ball zum 1:0 in den Winkel des Lippstädter Tores. Was für eine traumhafte Bude! Jungtalent Kevin Edeler setzte kurz darauf mit einem Gewaltschuss den 2:0-Doppelschlag. Kevins erstes offizielles Ligator im Torfabrik-Dress wurde da natürlich richtig abgefeiert. Das Spiel wurde letztlich souverän nach Hause geschaukelt, so dass auch unsere Backups aus der B-Mannschaft, Pille Bartsch und Carina Brand, zu ihren Einsätzen kamen und mithalfen, erfolgreich den Sieg und die Null zu sichern.

 

Torfabrik Meschede vs. Ledder Werkstätten 0:2

Ein 0:2 gegen die Ledder Werkstätten war definitiv nicht eingeplant und bedeute das Schmelzen des bis dato vorhandenen Punktepolsters auf den Gegner aus dem Tecklenburger Land. Wie schon in den ersten beiden Spielen lief wenig bis nichts zusammen. Zu wenig zwingende Aktionen, viele Larifari-Pässe die auf halbem Wege im Rasen stecken blieben. Von Mut und Leidenschaft war wenig zu sehen. Ein farbloser Auftritt. Nichts kommt von selbst und was an der Playstation klappt, funktioniert auf dem echten Rasen meist selten.

 

Torfabrik Meschede - Karthaus Kicker Dülmen 1:0

Was dann gegen den Spitzenreiter aus Dülmen geschah, war darum weitestgehend erstaunlich. Vielleicht lag es daran, dass das Trainerteam einigen potentiellen Topsspielern mal gehörig den Kopf gewaschen hatte. Lange hielt man mit viel Einsatz ein 0:0 und zeigte eine kämpferisch tadellose Leistung. Man spielte mutiger und mit mehr Einsatz. Dann stellte sich auch das Matchglück ein. Arak Reimann, der aus dem Tor in den Sturm beordert wurde, traf mit einem gewaltigen Strahl in die gegnerischen Maschen. In den verbleibenden Spielminuten hielt die eigene Abwehr dicht und der knappe Sieg gegen den Titelkandidaten konnte diszipliniert verteidigt werden.

 

Torfabrik Meschede - Caritas Werkstätten Langenhorst 0:1

Es geht doch noch, dachte man da und wunderte sich erneut. Über die folgende Niederlage im letzten Spiel gegen Langenhorst, in dem schon wieder wenig bis nix zusammenlief. Kam man mal vor des Gegners Tor, wurde angefangen zu fuckeln statt die einfachen Lösungen oder den Abschluss zu suchen. Der direkte Konkurrent um einen gesicherten Mittelfeldplatz setzte sich am Ende knapp, aber verdient mit 1:0 durch. Vier Niederlagen, zwei Siege, die Mannschaften sind in der Tabelle näher zusammengerückt.

 

Das Fazit lautet: Die Trauben hängen doch ganz schön hoch und die Torfabrikanten müssen sich mächtig strecken, um den angestrebten sicheren Mittelfeldplatz zu erreichen. Besonders müssen Kurzpassspiel, Laufbereitschaft und Handlungsschnelligkeit wieder zurück auf den Platz. Sonst könnte es am letzten Spieltag in Lüdenscheid (Samstag, 04.November) zu einem bösen Erwachen am Tabellenende kommen. Trotz dieser sportlichen Achterbahnfahrt waren aber letztlich alle mit sich und einem schönen Ausflug nach Ostwestfalen zufrieden. Die gute Laune ließen sich die Torfabrikanten von der durchwachsenen Bilanz nämlich nicht verderben - und auch das ist stets eine wertvolle Mannschaftsleistung. Es kann nicht immer nur bergauf gehen und damit muss man dann halt auch mal ein, zwei Spielzeiten lang klarkommen.

Torfabrik feiert Vizemeisterschaft

Die Torfabrik Meschede schließt die Saison in der Freundschaftsrunde Westfalen mit der Vizemeisterschaft ab. Ein toller Erfolg in einem wunderbaren Saisonfinale, das fast keinen Makel hatte. Außer vielleicht, dass Pille Bartsch auch nach 22 Jahren immer noch ohne Treffer ist. Zwar standen die Sterne gut, doch seine eisenharte Gegenspielerin Vanessa hatte nichts zu verschenken. Hier unser Bericht über ein schönes Fußballfest, knapp verpasste Chancen, Tore im John-Travolta-Stil und das größte Comeback seit Jesus Christus.

 

Die Sportanlage auf dem Mescheder Dünnefeld und strahlender Sonnenschein an einem spätsommerlichen Septembermorgen boten den perfekten Rahmen für das Saisonfinale der Freundschaftsrunde Westfalen. Auf dem Platz standen neben den Lokalmatadoren der Torfabrik Meschede auch die Herforder Werkstätten, die WfB Lippstadt und der Wertkreis Gütersloh. Die Caritas Langenhorst musste kurzfristig absagen, so dass jede Mannschaft drei Spiele zu absolvieren hatte.

 

Die Partien wurden allesamt von Schiedsrichter Stefan Schau geleitet. Stefan war bis zum Jahresbeginn Torhüter und Kapitän der Torfabrik, ehe eine Schulterverletzung sein Karriereende erzwang. Seine Rückkehr auf den Rasen beging er nun erstmals in Schiedsrichtermontur. Stefan machte seine Sache hervorragend. Eine gelbe Karte wegen Haltens und ein zu pfeifender Handelfmeter zeugen von einer aufmerksamen und souveränen Schiedsrichterleistung, aber auch von einem durchweg fairen Fußballfest.

Torfabrik Meschede – Wertkreis Gütersloh 0:1

 

Im Auftaktmatch ging es direkt gegen den Tabellenführer aus Gütersloh, der ohne Punktverlust einsam an der Tabellenspitze kreisend quasi schon als Meister feststand. Wie schon im Hinspiel ging die Partie mit 0:1 verloren. Auch diesmal hätte das nicht sein müssen. Zwar wurde das eigene Tor stark belagert, trotzdem kam man selbst zu einigen guten Einschussmöglichkeiten, die allesamt der sensationell aufspielende Keeper der Gütersloher zunichtemachte. Ein absoluter Teufelskerl! Für den Wertkreis Gütersloh im Einsatz war ein alter Bekannter: der langjährige Torfabrikant Daniel Bastert lief an alter Wirkungsstätte erstmals für seine neuen Farben auf. Fast auf den Tag genau vor 7 Jahren führte Daniel die Torfabrik an gleicher Stelle noch zum „Wunder vom Dünnefeld“. Sein Comeback feierte der „Fußballgott“, wie Daniel während seiner 10-jährigen Amtszeit als Torfabrik-Kapitän stets gerufen wurde, als umsichtiger und spielstarker Abwehrchef der Gütersloher.

Torfabrik Meschede – Herforder Werkstätten 2:0

 

Von Beginn an ließen die Torfabrikanten wenig Zweifel aufkommen, wer dieses Spiel gewinnen würde. Frühe Attacke und hohes Anlaufen war ihnen vor der Partie vom Trainerteam verordnet worden. Ein Gewaltschuss von Altmeister Peter „El Tren“ Mevi brachte das 1:0, nachdem dieser sich in unnachahmlicher Manier durch das Mittelfeld durchgetankt hatte und mit einem strammen Schuss dem Herforder Keeper keine Chance ließ. Ein Hauch von „Saturday Night Fever“ lag in der Luft, als der blendend aufgelegte Tim Sölken das 2:0 markierte. Mit dem Rücken zum Tor nahm Timmi den Ball an, drehte sich um den Gegner, machte mit der Hüfte einen spektakulären John-Travolta-Move, ließ den Gegner ins Leere laufen und netzte eiskalt in die lange Ecke zur Vorentscheidung ein.

Torfabrik Meschede – WfB Lippstadt 4:1

 

Wenn der Gegner bei der Mannschaftsbegrüßung als Gastgeschenk einen hochwertigen Spielball überreicht und sich wünscht, dass dieser doch bitteschön im eigenen Netz landen möge, erscheint das auf den ersten Blick ungewöhnlich. Es ist jedoch ein Beleg für zweierlei Umstände: für das gute Verhältnis zwischen den Torfabrikanten und den Aktiven der WfB Lippstadt und natürlich für die vorherrschende Spannung in der Frage, ob Pille Bartsch in seiner 22.Saison endlich sein erstes Ligator gelingen würde. Pille zeigte sich bereits in den ersten beiden Spielen in Hochform und war brandgefährlich, das Spiel wurde komplett auf ihn zugeschnitten. Selbst der Gegner drückte die Daumen. Die Sterne standen nie besser für Pilles erstes Ligator. Rund um das Spielfeld waren alle bereit für den Platzsturm. Doch dann kam: Vanessa.

 

Die eisenharte Abwehrspielerin der Lippstädter hatte offensichtlich mal überhaupt gar nichts zu verschenken. Immer wieder vereitelte sie die besten Chancen und warf sich wagemutig in die Schüsse der Torfabrikanten. Vanessa tat das, was eine Abwehrspielerin tun muss: sie verteidigte das Tor ihrer Mannschaft, unbestechlich und mit Leidenschaft. In der Fußballersprache gesprochen: Vanessa war extrem bissig. Im gegnerischen Strafraum war für Pille damit kein Kraut gewachsen, seine Fernschüsse wurden geblockt oder strichen knapp am Tor vorbei. Das Warten auf Pilles erstes Ligator wurde von Vanessa damit unbarmherzig bis in die nächste Saison verlängert.

 

Die Tore fielen für die Torfabrik trotzdem. Schnelle Tempogegenstöße und satte Schüsse durch Daniel Pilgram und zweimal Peter Mevi führten zum Erfolg. Ein weiteres Tor steuerte Tim Sölken bei, der den guten Keeper der Lippstädter mit einem Drehschuss ins kurze Eck überwinden konnte. Der 4:1-Sieg sorgte letztlich dafür, dass man sich in der Tabelle sogar noch an den Lippstädter vorbeimogeln konnte. Zweiter Tabellenplatz, Vizemeister, wenn man so will. Ein sportlicher Erfolg, auf den die Spielerinnen und Spieler stolz sein dürfen. Ein schönes und faires Fußballfest mit vielen Toren zu feiern, war aber genau so wichtig. Dass das in Meschede immer wieder gelingt und die Torfabrik als guter Gastgeber geschätzt wird, ist ebenso ein Erfolg.

Durch den kurzfristigen Ausfall der Mannschaft aus Langenhorst blieb zeitlich etwas Luft im Spielplan. In einem Elfmeter-Shoot-Out durften sich alle Aktiven nochmals in einem Eins-zu-Eins-Duell mit dem Torhüter einer gegnerischen Mannschaft messen. Spieler ohne Torabschluss hatten hier nochmal die Möglichkeit, ein persönliches Erfolgserlebnis zu kreieren. Herford und Gütersloh traten gegeneinander an sowie die Torfabrikanten gegen ihre Freunde aus Lippstadt. Bei der Torfabrik wechselten sich zwischen den Pfosten die Keeper Junes Beule und „Doktor“ Tim Schröder ab. Insbesondere Junes zeigte einige gigantische Paraden und erntete begeisterten Applaus von der Tribüne. Geschossen wurde zum Spaß, außerhalb jeder Wertung. Dass Pille Bartsch seinen Elfmeter natürlich lässig mit dem Außenrist in den Winkel zirkelte, erscheint dabei selbstverständlich. Als Ligator kann sein Treffer in der Statistik leider nicht gewertet werden. Aber nächste Saison wird’s klappen. Ganz bestimmt.

 

Durch das nette Sponsoring von Torfabrik-Ultra und Zahntechnikermeister Jan Stappert und seinem zahntechnischen Laboratorium aus Meschede-Enste wurde es möglich, dass alle Mannschaften mit einem Pokal ausgezeichnet werden konnten. Stappert persönlich überreichte die Pokale, mit denen jede Mannschaft jubeln und sich feiern lassen konnte.

 

Allen, die mitgemacht und mitgeholfen haben, gebührt das dickstes Dankschön der Torfabrik.

Die Spielerinnen und Spieler in der Einzelkritik

Junes Beule (Tor): Spektakuläre Paraden und höchster Einsatz. Löwenherz Junes beeindruckte mal wieder mit seinem großen Willen.

Tim Schröder (Tor): Gewohnt gelassen war Tim der ruhende Pol im Tor. Sehr gute und punktgenaue Abwürfe.

Kevin Fosu: Hat hinten alles weggeräumt und war der Turm in der Schlacht. In der Luft und am Boden kaum zu bezwingen.

Yuki Leitner: Eigentlich etatmäßiger Torhüter überzeugte Yuki als Abwehrbollwerk und setzte spielerische Akzente nach vorne.

Carina Brand: Engagierte Premiere als Abwehrspielerin. Guter Überblick, positionstreu und immer auf Zack.

Basti Bach: Zeigte sein großes Kämpferherz und machte ordentlich Meter. Im Mittelfeld und in der Verteidigung eine absolute Bank.

Peter Mevi: Der Spieler des Spieltags. Auch mit 53 Jahren nicht kleinzukriegen. Führte als Kapitän die Torfabrik an, erzielte als Libero drei brachiale Buden und ist somit unser Spieler des Spieltags.

Peter Lehmann: Umsichtiger Spielgestalter, nahezu fehlerloses Spiel, gute Spieleröffnung, gefährliche Schüsse aus allen Lagen

Lena Seemann: Wirbelte die Gegner ein ums andere Mal durcheinander, mit ordentlich Zug zum Tor, schlug Haken wie ein Hase.

Pille Bartsch: Sendete permanent verbale Störfeuer in Richtung des Gegners. Präsentierte sich topmotiviert. War in seiner 23.Saison nah an seinem 1.Tor dran.

Daniel Pilgram: Gewohnt schnell und laufstark jagte Daniel jedem Ball hinterher. Belohnte sich mit einem Tor gegen Lippstadt.

Tim Sölken: In absoluter Topform, zeigte mit zwei herausragend erzielten Buden, was für ein ausgekochtes Schlitzohr er ist.

Matthias Willmes: Als Vollblutstürmer immer bereit, das Tor zu machen, gutes Positionsspiel im Strafraum des Gegners.

Dustin Becker: Stellte in der gegnerischen Hälfte gut die Räume zu und dirigierte souverän die rollenden Angriffswellen seines Teams.

Jubiläum on the Rocks

Es war ein ausgefallener Cocktail, den die Torfabrik Meschede da gut geschüttelt und on the Rocks in der Mescheder Stadthalle servierte: ein öffentliches Livekonzert als geschmackvoller Festakt zum 25-jährigen Bestehen. Die Andreas Diehlmann Band, Mannschaft und Fans präsentierten sich in Topform. Ein rockiger Cocktailabend mit inklusiven Nachwirkungen.

All denen, die wegen der Musik und der Andreas Diehlmann Band gekommen waren, aber natürlich auch ihren Fans, Freunden und Unterstützern, die den Höhepunkt des Jubiläumsjahres zum Feiern nutzten, galt das Willkommen der Torfabrik Meschede. Zur Begrüßung holte der Trainer seine Mannschaft für eine kurze Taktikbesprechung auf die Bühne

"Über nichts lässt sich so vortrefflich streiten wie über Musik und Fußball. Aber nur wenig vermag die Menschen auch so gut zusammenzubringen. Dabei merken wir immer wieder: wenn alle ihre Leidenschaft in den gleichen Topf werfen, man da ordentlich Feuer drunter macht, dreimal umrührt, dann kann man feststellen, dass die Leute eigentlich gar nicht so verschieden sind." Als Torfabrik rede man nicht viel über Inklusion, man mache sie einfach. Kompromisslos zeigte sich der Trainer darum auch in der Auswahl seiner Mittel: "In meinem Trainiervertrag steht nur eine einzige Klausel, die lautet: ich darf auf unseren Veranstaltungen die Musik aussuchen", so der Coach, der sich früh auf die Verpflichtung von "Wunschsspieler" Andreas Diehlmann und Band festgelegt hatte. "Alles nach vorne", lautete somit mal wieder die Devise!

 

Bei der kurzen Vorstellung der Mannschaft wurden drei Spieler besonders hervorgehoben. Peter Mevi, Pille Bartsch und Matthias Willmes, die von Beginn an und damit schon seit 25 Jahren für die Torfabrik auf dem Platz stehen, kamen zu Wort. "Klar, ich mach' weiter", erteilte Peter einem Karriereende auch mit 53 Jahren eine klare Absage. Auf die Frage, was denn passieren würde, wenn ihm in seiner zweiundzwanzigsten Saison endlich sein erstes Ligator gelänge, verkündete Starspieler Pille Bartsch kurz und knapp: "Dann wird gefeiert!". Das brachte den Saal schon ein erstes Mal zum Kochen.

Stürmerlegende Matthias Willmes und sein Zwillingsbruder Andi begrüßten die anwesenden Gäste und dankten allen Unterstützern, die diesen Abend möglich gemacht hatten. Von der Fußball-AG eines Behindertenwohnheims sei man in 25-Jahren zu einer "eigentlich ganz normalen Fußballmannschaft" geworden, resümierte der Coach. Doch es gehe dabei noch um mehr als nur Fußball: nämlich um Freundschaft, Respekt und gleichberechtigte Teilhabe. Man wisse sich als Teil einer engagierten Mescheder Bürgerschaft und sei stolz darauf, dass auch die Torfabrik mittlerweile zu einer Institution geworden sei, so der Trainer.

 "Das Vierteljahrhundert unseres Wirkens und der heutige Abend dürfen gerne auch als Statement für ein offenes Miteinander verstanden werden." Und damit sei auch vollkommen klar, gegen wen und was man sich mit diesem Engagement abgrenze. "Das Menschenrecht auf Inklusion kann man nicht so einfach einkassieren, wie irgendein Teilzeitadolf aus Thüringen das vielleicht gerne hätte", kam der Trainer in Fahrt. Darum sei dieser Abend durchaus auch als Plädoyer für die Vielfalt zu verstehen.

Damit war alles gesagt und die Bühne wurde für die Andreas Diehlmann Band freigegeben. Blues, Rock und Boogie waren angekündigt und Herr Diehlmann uns seine Rhytmusgruppe zeigten sich vom Fleck weg in Höchstform. Das Powertrio aus Kassel hatte die neue Platte "Long Way To Go" im Gespäck und präsentierte seine neuen und alten Songs ebenso energisch wie souverän. Spätestens zum Ende des ersten Sets, das die Band mit "Soulshine" samt gymnastischem Mitmachteil abschloss, lag ihnen der Saal zu Füßen. Als Meister Diehlmann zum Pausentee bat, war der Abend noch lang, jedoch neigte sich der Veltins-Bestand bereits dem Ende zu. Das Trainerteam musste zur Halbzeit also reagieren.

Sofort nahm die Scoutingabteilung die Witterung auf, um Nachschub zu besorgen. Zu diesem Zeitpunkt des Spiels natürlich die einzig richtige Entscheidung. Im zweiten Set der Andreas Diehlmann Band erreichte die Stimmung dann endgültig ihren Siedepunkt. Es wurde gerockt und gegroovt was das Zeug hält. Dem vom Publikum lautstark vorgetragenen Wunsch nach Zugaben kam die Band gerne nach und erfüllte die freundliche Anfrage - stilsicher gekleidet im schwarz-roten Trikot der Torfabrik! Mit dem druckvollen "Just Got Paid" von ZZ Top und der Prince-Nummer "Purple Rain" verabschiedeten sich Gitarrengott Andreas Diehlmann, Bassist Jörg Sebald und Drummer Tom Bonn schließlich von der Bühne und hinterließen ein begeistertes Publikum.

Aus allen Richtungen gab es Schulterklopfer für die Band, deren zahlreiche Fans ebenso beseelt waren, wie jene Torfabrikanten, die bis zum Schluss in der ersten Reihe Gas gegeben hatten. Im Anschluss an das Konzert nahmen sich die drei Musikanten noch viel Zeit für Autogrammwünsche und ein Schwätzchen mit ihren neuen und alten Fans. Zufriedene Konzertbesucher feierten gemeinsam mit dem Torfabrik-Umfeld noch lange weiter. Es dürften rund 250-300 Gäste gewesen sein, über die sich die Torfabrik an diesem Abend im Foyer der Stadthalle freuen durfte. Auch der taktische Kniff des Trainerteams, die Bockwurst direkt neben der Cocktailbar aufzubieten, erwies sich kurz vor Spielende noch als gute Entscheidung und belegte das perfekte Zusammenspiel aller an diesem Abend. Spätestens als sich kurz vor Abpfiff ein Mitglied der "Fairy Ultras", des hartgesottenen Supporterclubs der Torfabrik, noch einen Wurstwasser-Minze-Cocktail genehmigte, war klar, dass dieser Abend noch in die Verlängerung gehen würde. Trainerteam und Fans feierten im Vereinslokal, der "Tröte", noch bis in die frühen Morgenstunden weiter und haben das Ding letztlich abgebrüht nach Hause geschaukelt. Ob sich Wurstwasser mit Minze dauerhaft als Szenegetränk etablieren kann, werden dann die nächsten 25 Jahre zeigen.

Bei allen, die der Torfabrik diesen schönen Abend ermöglicht haben, möchten sich Mannschaft und Vereinsführung bedanken.

Dank und Gruß also an:

  • alle, die gekommen sind und mitgefeiert haben
  • die Andreas Diehlmann Band und ihre netten Fans
  • das ehrenamtlich tätige Trainerteam und alle Helferinnen und Helfern
  • Convida als Trägerin und Torfabrik-Mutterkonzern mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  • unsere Unterstützer und Sponsoren und alle die etwas gegeben haben, um diesen Abend möglich zu machen
  • einige Familien unserer Spieler, die immer wieder mit anpacken und unverzichtbar sind
  • die "Fairy Ultras", den härtesten und nettesten Fanclub im gesamten Weltfußball
  • die Mitglieder vom Round Table 234, die für uns die Thekenmannschaft gestellt haben
  • Hallenwart Thomas Kottlors sowie Uwe Lamich und das Team von L&G Showtechnik
  • die netten Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz, die beschäftigungslos, aber begeistert waren
  • Udo und Ulrike Kerstholt mit ihrer Tki Bar
  • die Stadt Meschede und das Stadtmarketing
  • den Werkkreis Kultur Meschede, der die Torfabrik mit Rat und Tat unterstützt hat
  • die anwesenden Ratsmitglieder verschiedener Fraktionen und den Bürgermeister
  • die Behindertenbeauftragten des Hochsauerlandkreises
  • die Vertreterinnen und Vertreter von vielen, uns freundschaftlich verbundener Institutionen und Vereinen, die wir hier gar nicht alle aufzählen können
  • die Fußballkollegen und Freunde vom SSV Meschede, dem TuS Sundern und dem TV 1897 Kallenhardt
  • dem Vereinslokal "Tröte", das seine Öffnungszeiten extra für uns enorm flexibilisierte

"Wir machen die Zuschauer zu Bandmitgliedern"

Vor der großen Rock'n'Roll-Jubiläumsgala zum 25-jährigen Bestehen der Torfabrik Meschede traf unser Coach nun Bandleader und Mastermind Andreas Diehlmann zum Interview. Ausnahmsweise geht es dabei mal nicht um Fußball, denn davon hat der Gitarrengott "echt keine Ahnung". Dafür spricht der Maestro über die Entstehung sperriger Bandnamen, seine liebsten Konzertbühnen, musikalische Erweckungserlebnisse und wie wichtig ihm die Einbindung des Publikums ist - selbst dann, wenn es nur aus drei Zuschauern bestehen sollte.

Freuen sich auf ihren Auftritt in Meschede am 26-8-23: Bassist Jörg Sebald, Bandleader Andreas Diehlmann und Drummer Tom Bonn

Sechs Studioalben in sechs Jahren plus eine Liveplatte und ein Best-Of-Album, deine Karriere mit der eigenen Band hat ja eher spät begonnen, dafür aber gewaltig. Gab’s da bei dir eine Initialzündung, einen Punkt, wo du gesagt hast: „So, jetzt lege ich richtig los“?

Ja, eigentlich gab es sogar zwei Initialzündungen. Ich habe davor ein paar Jahre in der Tourband der amerikanischen Sängerin Sydney Ellis gespielt. Und als ich da ausgestiegen bin, dachte ich: das kann ich doch auch. Parallel dazu habe ich schon immer in Old-School-Bluesbands gespielt. Und da kommt der zweite Teil der Geschichte: mit einer dieser Bands habe ich bei der Zeitschrift „Blues News“ – die haben immer so eine CD im Heft – angefragt, ob wir mal ein Stück für eine ihrer CDs machen können. Weil meine damaligen Bandkollegen aber nicht so richtig aus dem Kreuz gekommen sind, habe ich dann einen Song zuhause komplett alleine aufgenommen, ihn dahin geschickt und bin, siehe da, bei der Leserwahl unter die Top 3 gekommen. Ich merkte also: Ey, das kommt ja gut an! Dafür bekam man dann im nächsten Heft noch eine halbe Seite, ein Interview und Werbung, aber eigentlich hatte ich ja gar keine richtige Band. Und da war dann klar: jetzt muss ich neu anfangen und daraus ist dann die Andreas Diehlmann Band entstanden.

 

Gab’s mal die Idee, das Projekt anders zu nennen?

Wir hießen damals „Madison Bluesband“, was ja eigentlich ein cooler Name war. Aber dann ruft da plötzlich irgendein Verrückter an, der sagt: „He, das ist doch mein Name. Habt ihr nicht im Rocklexikon Lüneburg von 1982 nachgelesen, da steht das doch drin.“ Da mussten wir uns anders nennen. Und dann gab es eine unserer legendären Abstimmungen und die Kollegen meinten, man wolle jetzt „The Soulfood Syncopaders“ heißen.

 

Da hätte man ja ein sprachwissenschaftliches Studium gebraucht, um die Band anzusagen.

Genau, das auch. Aber die Andreas Diehlmann Band ist vor allem daraus entstanden, dass ich echt die Schnauze voll hatte, dass ich ständig als treibende Kraft für die damalige Band Stücke schreiben, alles machen und den Laden zusammenhalten musste und dann war man gerade soweit, dass man durchstarten konnte und es schoss wieder jemand quer, das Ganze ging in die Hose und du fängst wieder von vorne an. Das war der Grund, warum ich das Ding Andreas Diehlmann Band genannt habe. Da ist dann klar: das ist mein Ding, meine Band und ich kann damit machen was ich will.

 

 

Ihr seid vom hohen Norden bis in den tiefen Süden auf Tour, von der polnischen Grenze rüber nach Holland und weiter in die Schweiz. Wie viele Konzerte spielt ihr im Jahr und wie viele Kilometer kommen da so zusammen?

In diesem Jahr sind es 45 Auftritte. Insgesamt kommen wir auf ungefähr 17.000 Kilometer. Wir spielen ja vor allem an Wochenenden. Da kommen dann von Freitag bis Sonntag schon mal 1.500 Kilometer zusammen.

 

Was ich in unserem Gespräch von vornherein ausspare, ist das Thema Fußball. Darüber muss ich mich mit dir ja nicht unterhalten. Was bewegt euch aber, auf dem 25-jährigen Jubiläum einer Behindertenfußballmannschaft zu spielen? Das ist doch für euch ein eher ungewöhnliches Setting.

Ja, das ist wahrscheinlich ein ungewöhnliches Setting, aber du hattest mir in Verbindung mit eurer Anfrage damals eure Torfabrik-Zeitschrift mitgegeben. Ich habe die mit großer Begeisterung von vorne bis hinten durchgelesen und ich fand’s megatoll. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Das ganze Projekt gefällt mir supergut. Ich freue mich schon sehr drauf und das wird bestimmt toll.

 

 

Was macht für deine Band ein gelungenes Konzert aus, so dass ihr hinterher sagt: „Boah, das war cool“?

Das kommt immer sehr stark auf die Energie an, die das Publikum hat. Wenn das Publikum so richtig dabei und der Platz vor der Bühne sofort voll ist, dann weiß ich: das wird auf jeden Fall ein gutes Konzert. Mittlerweile stelle ich fest, dass es immer mehr Leute gibt, die unsere Songs kennen und mitsingen. Das ist immer ein tolles Gefühl, wenn so eine Energie zwischen Band und Publikum entsteht.

 

 

Was war die größte Zuschauerzahl, vor der ihr mal gespielt habt?

Wir sind zweimal bei einer Konzertreihe am Saarbrücker Schloss zu Gast gewesen. Da sind dann immer so ungefähr 1.600 Leute.

 

 

Und die geringste Zuschauerzahl?

Das dürften mit der jetzigen Band ungefähr 15 gewesen sein. Mit einer meiner vorherigen Bands habe ich mal vor 3 Zuschauern gespielt. Aber solche Auftritte braucht man als Band auch. Das bringt einen weiter, wenn man vor 15 Leuten genauso viel Gas gibt wie vor 1.600. Doof ist es für den Künstler nur, wenn man merkt, dass es das Publikum überhaupt nicht interessiert, was du da auf der Bühne machst. Aber auch dann musst du als Band funktionieren.

 

Das Sauerland ist bisher ja eher ein weißer Fleck auf eurer Tourkarte. In Schalksmühle seid ihr bald zum zweiten Mal zu Gast, aber das ist für den Hochsauerländer ja auch eher „Zonenrandgebiet“.

Im nächsten Jahr spielen wir aber auf jeden Fall in der Balver Höhle. Das wird bestimmt richtig cool. Auf diese Location sind wir natürlich schon sehr gespannt und es ist toll, dass wir von den Veranstaltern dazu eingeladen worden sind. Aber es gibt natürlich auch weiße Flecken auf der Karte, weil es da an Clubs und Bühnen in geeigneter Größe mangelt. Oft sind die Bühnen zu klein oder aber zu groß, so dass sich beides für die Veranstalter kaum lohnt.

 

Hast du eine Lieblings-Konzertbühne?

Das ist schwierig. Vom Publikum her ist es in der "Torburg" in Köln immer mega. Da sind sie immer irre gut drauf und sofort dabei. Allerdings ist die Bühne da winzig klein, so dass wir da zu dritt kaum draufpassen. Hier bei uns in Kassel spielen wir oft im "Theaterstübchen". Tolle Bühne, toller Sound, aber da ist das Publikum manchmal ein bisschen zu brav. Aber so ist der Nordhesse halt.

 

Wir Sauerländer sind ja bekanntlich die „Brasilianer unter den Westfalen“. Wenn’s was zu feiern gibt, sind wir am Start. Bei euren Konzerten gibt es immer wieder Mitmach-Parts für das Publikum. Wie wichtig ist es dir, das Publikum in eure Songs und die Show miteinzubeziehen?

Das ist uns in der Tat sehr wichtig, weil das die Leute natürlich viel mehr mitnimmt. Mir selbst macht das unheimlich Spaß und ich finde es wichtig, dass die Leute hinterher sagen: das hat Spaß gemacht und ich habe mich gut amüsiert. Wenn man zusammen mit dem Publikum Musik macht, das ist immer ein besonderer Moment. Da wird der Zuschauer ja sozusagen zu einem Bandmitglied und das finde ich – zum Beispiel bei unserem Stück „Soulshine“ – besonders schön.

 

 

Gibt es irgendwas, von dem du sagst: da will ich mit meiner Band unbedingt nochmal hin? Ein großes Festival spielen oder aufs Titelblatt vom „Rolling Stone“-Magazin?

Nee, nicht unbedingt. Schön wäre es – und dieses Ziel zu erreichen ist schon schwierig genug - wenn wir kreuz und quer durch Deutschland fahren und überall stehen immer 200 Leute. Das klingt jetzt vielleicht blöd als Ziel, aber das unterschätzen die meisten Leute. Wenn wir irgendwohin auf die Schwäbische Alb fahren und du weißt definitiv, dass diese 200 Leute da sind. Davon sind wir mittlerweile aber auch schon gar nicht mehr so weit entfernt.

 

 

Du kannst mittlerweile von deiner Musik leben.

Ich produziere meine Musik in meinem eigenen Studio und organisiere auch den Vertrieb selbst. Früher habe ich noch viel Werbemusik komponiert, war Studiomusiker und Gitarrenlehrer. Heute habe ich vielleicht noch 10 Gitarrenschüler und mit der Zeit hat sich das gewandelt. Den Gitarrenunterricht betreibe ich mittlerweile eher hobbymäßig.

 

 

Stammst du aus einer generell musikbegeisterten Familie?

Nee, gar nicht. Ich schlage da vollkommen aus der Art. Mein Großvater vielleicht, der hat eine „singende Säge“ gespielt und das soll wohl ziemlich grausam gewesen sein.

 

Unlängst schrieb ein Fachblatt über deine Musik, du spielst „den besten Texas Blues, der nicht aus Texas kommt“. Was war dann dein musikalisches Erweckungserlebnis?

Erweckungserlebnisse gab es gleich mehrere. Was natürlich einen großen Einfluss auf mich hatte war ZZ Top, was man ja auch in unserer Musik durchaus hören kann. Aber ein sehr großer Einfluss, der ganz stark in unserer Musik drinsteckt, ist AC/DC. Dieses Straighte, das Geradeaus, kein Firlefanz, das ist so dieses AC/DC-Ding, was wir haben. Das ist eigentlich unser Kern.

 

Zusammen mit deinem Kumpel Robert Brübach betreibst du den Podcast „Die ADB-Bluesrock Show“, ein Quell der Inspiration für Freunde handgemachter Rockmusik. Da lernt man als Fan Sachen kennen, die man sonst wahrscheinlich nie entdecken würde.

Ja, der Robert ist da echt ein Freak. Der kennt Sachen, das glaubt man nicht. Irgendwelche Bands, die 50 monatliche Hörer auf Spotify haben, aber er kennt die längst, weil er sich von denen schon 1997 in einem New Yorker Plattenladen mal eine CD gekauft hat. Unser Podcast hat ein interessantes Konzept, denn Robert ist vor allem Fan, ein „einfacher Musikkonsument“, der die Musik nicht selber macht und so hat jeder von uns beiden eine ganz andere Sicht auf die Musik, die wir präsentieren.

 

 

Wie stehst du generell zu Streaming-Plattformen wie Spotify?

Es kommt immer mal wieder vor, dass wir auf Konzerten Leute treffen, die sagen: „Hey, ich habe eure Musik als Vorschlag bei Spotify bekommen“. Aber das Problem ist, dass das alles so zerfasert. Du hast dann tausend Sachen, aber du bekommst mit nichts eine wirkliche Verbindung. Man sieht das oft am Verhältnis zwischen Hörern und Followern. Da hat irgendein Song vielleicht 100.000 Hörer, der Künstler aber nur 5.000 Follower. Das rauscht dann auf irgendeiner Playlist durch, die Leute finden das auch gut, hören sich aber nicht mehr Material von der Band an. Frag mal ‘nen Fünfzehnjährigen, was er für Musik hört. Dann sagt der: „Spotify“. Es gibt immer weniger Bindungen an einen Künstler oder die Aussage, die ein Künstler hat. Das ist das große Problem. Spotify erzieht junge Leute zu einem generischen Musikgeschmack, der eigentlich gar keiner ist.

 

 

Bei welcher Musik schaltest du definitiv ab?

Au, eigentlich bei keiner. Ich höre im Grunde genommen alles. Außer dieser Autotune-Pop mit diesem immergleichen Beat, da wird es für mich schwierig. Als Musiker nehme ich aber oft auch alles gedanklich auseinander. Darum höre ich meist eher schwierigere Musik wie Jazz, aber auch Klassik. Als Studiomusiker habe ich zum Beispiel auch oft die Gitarren auf Schlager draufgespielt. Darum höre ich mir auch durchaus Schlager an, weil ich immer wissen will, wie’s gemacht ist. Es ist bei mir immer eine Mischung aus professionellem Interesse und der Leidenschaft für solche Musik, die ich eigentlich früher schon immer gehört habe.

 

 

So lange es die Andreas Diehlmann Band gibt, lautet die beruhigende Botschaft also: Rock’n’Roll will never die!

Genauso ist es.

 

25 Jahre Torfabrik Meschede - Rock'n'Roll-Jubiläumsgala mit der Andreas Diehlmann Band

Die Torfabrik feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit einem großen Rock'n'Roll-Galaabend in der Mescheder Stadthalle. Dafür haben wir eine Verpflichtung der absoluten Extraklasse zu vermelden: die großartige ANDREAS DIEHLMANN BAND aus Kassel!

Seit einem Vierteljahrhundert bietet die Torfabrik Meschede fußballbegeisterten Menschen mit Handicaps eine sportliche Heimat. Aus der ehemaligen Fußball-AG eines "Behindertenwohnheims" ist im Laufe der Jahre ein "eigentlich ganz normaler" Fußballverein geworden. Gespielt und gekämpft wird jedoch nicht nur um Punkte und Pokale, sondern vor allem für die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Längst gibt es mit den "Fairy Ultras" einen eigenen Supporters Club, Auswärtsfahrten in vollbesetzten Fanbussen, einen Fanshop auf Bundesliganiveau, Pressekonferenzen, Trainingslager, Partys und Konzerte. All das ist seit einem Vierteljahrhundert ehrenamtlich organisiert, für die Spielerinnen und Spieler kostenlos und auch gerade deshalb irgendwie "unbezahlbar".

 

Mit Einsatz, Haltung und Humor ist die Torfabrik weit über die Grenzen ihrer Heimatstadt Meschede hinaus zu einer Institution und zum Kultobjekt geworden. Dafür gibt's oft warme Worte und ab und zu auch mal einen Preis als Anerkennung. Aber viel wichtiger als der Erfolg ist: die Torfabrik Meschede bringt immer wieder die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Das geht mit Fußball und Musik besonders gut - oder gleich mit beidem. Ihr 25-jähriges Bestehen feiert die Torfabrik darum öffentlich mit einer großen Rock'n'Roll-Jubiläumsgala und mitreißender Livemusik der Extraklasse.

 

Die ANDREAS DIEHLMANN BAND aus Kassel wird mit ihrer krachenden Mischung aus Blues, Rock und Boogie dafür sorgen, dass garantiert kein Tanzbein still stehenbleibt. Die Band um den Ausnahmegitarristen und Sänger Andreas Diehlmann zählt zu den angesagtesten Acts ihres Genres und hat sich in den letzten Jahren deutschlandweit eine große Fangemeinde erspielt. Sechs Studioalben in sechs Jahren zeugen von der außergewöhnlichen Kreativität des Powertrios, das spätestens mit dem Gewinn des German Blues Award in der Kategorie "Beste Band" den Status als Geheimtipp hinter sich gelassen hat. Zum ersten Mal in Meschede zu Gast wird die ANDREAS DIEHLMANN BAND das Gaspedal ordentlich durchtreten und das Publikum immer wieder in ihre Show einbeziehen.

 

Davor und danach greift der Trainer tief in seinen Plattenschrank und präsentiert von AC/DC bis ZZ Top die feinsten Filetstücke aus der Geschichte der Rockmusik. Denn auch wenn der Coach schon über die Hälfte seines Lebens unentgeltlich und aus freien Stücken an der Seitenlinie steht, hat er doch eine einzige Bedingung: "In meinem Trainervertrag gibt es nur eine Klausel: ich suche auf unseren Partys die Musik aus!" Wie auf dem Spielfeld ist damit auch auf der Konzertbühne die Richtung vorgegeben - es wird mächtig nach vorne gehen!

 

Neben der Rockshow der ANDREAS DIEHLMANN BAND und guter Musik dürfen sich die Gäste auf frisches Veltins und dicke Sauerländer Würstchen freuen. Natürlich gibt es auch alkoholfreie und vegetarische Varianten. Einerseits wird's also - typisch Torfabrik - erwartbar sauerländisch-rustikal, andererseits aber auch stilvoll. In der schicken Lounge-Atmosphäre der Stadthalle mit angrenzender Dachterrasse gibt's Cocktails von Udo's Tiki-Bar und einen schönen Ausblick auf den Sonnenuntergang über den Dächern von Meschede.

 

Das Besondere an diesem Abend: der Eintritt zum Konzert und zur Party ist kostenlos. (Über eine Spende freuen sich die Torfabrikanten natürlich.) Wer was hat, darf gerne was geben. Wer nix hat, muss nicht zuhause bleiben. Die Stadthalle (im Einkaufszentrum HeRuM, direkt in der mescheder City) ist barrierefrei für alle erreichbar. Es ist also egal, ob man mit der Harley oder dem Rollator kommt. Wir freuen uns auf euch und einen großartigen Abend mit exzellenter Livemusik!

"Beautiful town, beautiful people"

Nach über zweijähriger Vorbereitungszeit war es endlich soweit: Meschede wurde zur "Hosttown". Im Vorfeld der Special Olympics World Games begrüßten wir eine siebenköpfige Sportlerdelegation aus dem afrrikanischen Staat Burundi. Eine spannende Sache.

Im Vorfeld der Weltspiele für 7.000 Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen wurde auch Meschede zu einem Teil der weltumspannenden Inklusionsbewegung. Als eine von über 200 deutschen Kommunen durften wir eine ausländische Sportlerdelegation beherbergen und ihnen unsere Heimat vorstellen. Über zwei Jahre lang fanden in der Vorbereitung viele Treffen und Aktionen statt, an denen auch unsere Torfabrik beteiligt war. Ziel war es, auf die Begeisterung und Leistungsfähigkeit von Menschen mit Handicaps aufmerksam zu machen und für mehr Inkusion in allen Lebensbereichen in die Bresche zu springen. Das tat die Torfabrik in den vergangenen Monaten u.a. mit einem Spiel gegen eine Bürgermeister-Auswahl und einem Match gegen die C-Juniorinnen der Wildsauelf vom FC Remblinghausen.

 

Von Burundi über Addis Abeba in Äthiopien nach Frankfurt und weiter nach Meschede führte die Sportlerinnen und Sportler ihre lange und anstrengende Reise. In Meschede angekommen stand am Nachmittag erstmal ein Spaziergang am Hennesee an. Ein Willkommen, dass herzlicher nicht hätte sein können. Am zweiten Tag gab's einen offiziellen Empfang im Rathaus und einen kleinen Stadtrundgang. Am Nachmittag kam es zu einem großen inklusiven Sportfest im Dünnefeldstadion, wo man unsere Gäste kennenlernen und gemeinsam Sport treiben konnte. Neben der Planung und der Vorbereitung durfte die Torfabrik während der Hosttown-Tage den Fahrdienst für die Gäste aus Burundi übernehmen und sie auf ihrer Entdeckungsreise durch Meschede begleiten, z.B. bei einer Offroad-Tour mit dem "Bergebus".

 

Vier aufregende Tage und eine spannende kulturelle Begegnung waren das. "Ein bisschen Offenheit für andere Kulturen hat noch niemanden dümmer gemacht", meinte unser Coach. Zum Abschied gab es neben viel Dankbarkeit und herzlichen Umarmungen im Gegenzug auch unsere Torfabrik-Kappe als kleines Andenken an die gemeinsame Zeit geschenkt bevor unsere neuen Freunde nach Berlin zu den Weltspielen aufbrachen. Als "beautiful town" mit 'ner Menge "beautiful people" wurde Meschede wahrgenommen. Und das dürfte für uns als Hosttown wohl eine glatte Eins mit Sternchen sein. Vielen Dank an alle, die mitgemacht und mitgeholfen haben.

Hier gibt's eine schöne Fotogalerie des Sauerlandkuriers vom inklusiven Sportfest auf dem Dünnefeld.

Die Nummer 1 im Pott sind wir

Im 25.Jubiläumsjahr darf natürlich auch ein mehrtägiges Trainingslager nicht fehlen - das Salz in der Suppe des torfabrikalischen Mannschaftslebens. Unser Team war zu Gast in Hattingen im Ruhrgebiet und verbrachte dort ein verlängertes Fußballwochenende, das mächtig Laune machte. 

Mit insgesamt 29 Leuten - Spielerinnen und Spieler, Trainerteam und sogar einigen Fans - fiel die Torfabrik im beschaulichen Hattinger Stadtwald ein und besiedelte mit der Willi-Michels-Bildungsstätte das wohl schönste Gruppenhaus im gesamten Ruhrgebiet. Vier Tage war die Torfabrik dort zu Gast, an denen sich wirklich alles um das runde Leder drehte. Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen die Torfabrikanten gehörig ins Schwitzen. Trainiert wurde auf der benachbarten Bezirkssportanlage Marxstraße, die uns netterweise von der dort beheimateten SG Welper zur Verfügung gestellt wurde.

Den Höhepunkt bildete das betriebsintere Match um den vom "Mutterkonzern" gestifteten Convida-Cup. Doch einfach nur Mannschaften zu wählen und einen Pokal auszuspielen wäre natürlich viel zu simpel gewesen. Dem Pokalspiel ging darum ein spektakuläres "Transfermarktspiel" voraus. In dieser Simulation des großen Fußballgeschäfts wurde jede Spielerin und jeder Spieler mit einer - natürlich vollkommen realistischen - Ablösesumme taxiert. Starspieler Pille Bartsch zum Beispiel gab es für marktgerechte 25 Millionen. Zwei Trainerteams erhielten jeweils 250 Millionen, um sich ihr Dreamteam zusammenkaufen zu können. Hierbei war bei Trainern und Spielern gleichermaßen Verhandlungsgeschick gefragt. Als das Transferfenster für 36 Stunden geöffnet wurde, begann das Feilschen. Es wurden wuchernde Forderungen gestellt und Wechsel- und Siegprämien geboten. Pokern auf höchstem Niveau war angesagt. Natürlich durfte der Bogen auch nicht überspannt und das Budget nicht überschritten werden. Abschließend wurde der Transfer mit der Unterschrift unter dem Spielervertrag besiegelt.

Am Ende bewahrheitete sich mal wieder eine bekannte Fußballweisheit: nämlich dass Spiele in der Abwehr gewonnen werden. Das unterlegene Team der Trainer Felix, Pia und Jan rannte an, machte das Spiel und verballerte eine Großchance nach der anderen. Die Siegertruppe um Edelfan Andreas und die Trainer Sebastian und Sebastian verteidigte leidenschaftlich und setzte die entscheidenden Nadelstiche. Mit 6:1 siegte Andreas' Mannschaft und gewann den Convida-Cup 2023. Die Tore erzielten Daniel Pilgram (3), Basti Bach, Terry Niedermeier und Björn Franke bei einem Gegentreffer von Urgestein Matthias Willmes.

Selbstverständlich drehte sich während des viertägigen Betriebsausflugs aber auch abseits des Platzes alles um Fußball. Eiin kniffliges Fußball-Quiz im XXL-Format und ein Rückblick auf die abgelaufene Bundesligasaison durften natürlich auch nicht fehlen. Lange und lustige Abende im Mannschaftskreis sowie das obligatorische Teamgrillen rundeten das Trainingslager ab. Versüßt wurde uns der Aufenthalt nicht nur durch die komfortable Unterbringung, sondern auch durch die Gastfreundschaft von Hausleiter und Torfabrik-Fan Karl-Heinz und das leckere Essen von Chefköchin Anita..

Zu einem handfesten bzw. geruchsintensiven Skandal kam es in der Finalrunde des sich über mehrere Tage hinziehenden Kickerturniers. Aufgrund schwerer Flatulenzen und eines kapitalen Koffers, den jemand im Kickerraum abgestellt hatte, musste die Arena kurzzeitig geräumt und die Finalrunde für gut 15 Minuten unterbrochen werden. Ein Novum in der Fußballgeschichte. Nach ausgiebigem Stoßlüften konnte das Turnier zuende gepielt werden. Im spannenden Finale siegte das Doppel Terry Niedermeier und Pille Bartsch gegen Trainer Felix und Trainertochter Karla. Die Erstplatzierten gewannen einen 10-Euro-Gutschein vom Eiscafé Cortina, die Zweitplatzierten erhielten immerhin noch einen 5-Euro-Gutschein. Die übrigen Teams durften sich über kleine Give-Aways vom Mescheder Stadtmarketing freuen.

Einen besonderen Dank möchten wir noch unseren Unterstützern und Sponsoren sagen, die die Teilnahme für einige Leute möglich gemacht haben, die sich diese sonst nicht hätten leisten können. Welchen Freude Ihr unseren Spielerinnen und Spielern damit bereitet habt, zeigt gewiss die untenstehende Fotogalerie. Von Herzen: Danke!

Übrigens: eine Auflistung aller bisher stattgefunden Trainingslager findet Ihr hier.

Mehr als nur Fußball

Ein absoluter Höhepunkt im Mannschaftsleben der Torfabrik Meschede: unser jährlicher Segeltörn auf dem Ijsselmeer.

Auch in diesem Jahr nahmen wieder einige Spieler der Torfabrik an einem Segeltörn teil. Alwin, Benny, Björn, Fabian und Tim stellten sich der spannenden Aufgabe, den stolzen Zweimastklipper "Rea-Klif" über das Ijsselmeer zu segeln. Eine tolle Teambuildingmaßnahme, die unsere fußballspielenden Seemänner von Enkhuizen über Hoorn und Muiden auch nach Volendam führte. Ehrensache war da natürlich ein kleiner Stadionbesuch beim Erstligisten FC Volendam.

Sunderns Dritte - Born to be wild!

Unsere Freunde vom TuS 1886 Sundern gründen eine eigene Mannschaft für Fußballerinnen und Fuballer mit Handicap. Die Torfabrik Meschede war zum Kick-Off eingeladen - und staunte nicht schlecht.

Dass die Stimmung beim TuS Sundern nur einen Tag nach dem Landesligaaufstieg nicht die schlechteste war, konnte man sich denken. Zwischen Aufstiegsfeier und Pokalfinale passte die Gründungsversammlung vom TuS Sundern III wirklich bestens ins Drehbuch. Mit insgesamt 21 Spielerinnen und Spielern rückte die Torfabrik im Röhrtalstadion an. Was unserem Team geboten wurde, übertraf sämtliche Erwartungen. "Wenn wir was machen, machen wir's auch richtig", meinte der sportliche Leiter Andy Mühle augenzwinkernd. Mindestens die doppelte Menge an Fußballbegeisterten mit Handicap hatte sich bereits eingefunden und scharrte mit den Hufen. Der zukünftige Coach Noah Wachholz fackelte dann auch nicht lange und bat die Aktiven auf den Platz. Zahlreiche Zuschauer folgten dem Geschehen und wohnten diesem historischen Tag bei. Nach 137 Jahren hat der TuS Sundern nun erstmals eine eigene inklusive Fußballmannschaft. Dass der Mannschaftsname "TuS Sundern III" auf den ersten Blick vielleicht etwas sperrig wirkt, relativiert sich, wenn man die Intention seiner Macher berücksichtigt. Die Dritte wird in Zukunft ein fester Bestandteil der Fußballabteilung sein. Ganz selbstverständlich und voll integriert in das sonstige, schwer aktive Vereinsleben rund um das Röhrtalstadion.

 

Die erste eineinhalbstündige Trainingseinheit ist schnell erzählt: rund 50 Spielerinnen und Spieler teilten sich eine Platzhälfte. Beim Blitzturnier in vier wild zusammengewürfelten Teams wollte und konnte sich jeder zeigen. Tore wie am Fließband und jede Menge gute Laune waren zu bestaunen. Einen eigenen historischen Moment erlebten die Torfabrikanten, als Sturmtank Dustin "Danger" Becker das erste Kopfballtor seiner Karriere erzielte. Volles Pfund bekam Dustin den Ball vor die Birne, der anschließend unhaltbar für den chancenlosen Torhüter über die Linie trudelte. Mit blutiger Nase, aber mächtig stolz feierten die Torfabrikanten ihren Topstürmer weit über das Spielende hinaus. Beschlossen wurde der sportliche Teil mit einem gemeinsamen Foto aller Aktiven und dem obligatorischen Wimpeltausch zweier Fußballhelden. Basti Held, Kapitän der Aufstiegself, und Torfabrik-Faktotum Pille Bartsch besiegelten nicht nur den fußballerischen Auftakt, sondern auch das Versprechen einer guten und freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem TuS Sundern und der Torfabrik Meschede. In den kommenden Jahren wird es garantiert viele große Derbys zwischen den befreundeten Lokalrivalen geben.

 

Weit über das erste sportliche Stelldichein hinaus verblieben die Aktiven und ihre Fans auch in der dritten Halbzeit noch im Röhrtalstadion. Der TuS lud zu Getränken und allerhand Leckereien ein. Mannschaftsbetreuerin und Trainermutter Judith überzeugte manch entkräfteten Akteur dann auch problemlos noch von einer zweiten oder gar dritten Currywurst und servierte als Alma Mater des Vereins on top Waffeln und Slusheis für alle. Als am Ende Spieler, Eltern und Betreuer die Musikbox aufdrehten, um gemeinsam zu den aktuellsten Ballermann-Hits zu tanzen und zu singen ("Wir sind schon wieder bumsbereit"), machten sich auch die Torfabrikanten wieder auf den Heimweg. Man nahm die Erkenntnis mit: schon am allerersten Tag ist in Sundern eine Hochburg des Behindertenfußballs entstanden!

Wundertüte Torfabrik

Dieser Start kann sich sehen lassen. Zurück in ihrem natürlichen Lebensraum, der 3.Liga, gelang der Torfabrik ein Saisonauftakt, den man durchaus als "ordentlich" bezeichnen kann. Beide Torfabrik-Teams finden sich nach dem Saisonstart im soliden Tabellenmittelfeld wieder.

Auf der Sportanlage des SCW Liemke hatte die ausrichtende WfB Lippstadt zum Doppelspieltag eingeladen. Heißt: sowohl das A-Team als auch das B-Team traten zeitgleich an. Zwei Ligen auf drei Spielfeldern gleichzeitig, Fußball total und nonstop, Coaching und Support am absoluten Limit. Die Torfabrik setzte wieder einen Fanbus ein, so dass die Mannschaft von zahlreichen Fans begleitet wurde.

 

Das A-Team trotzte Lüdenscheid im Sauerland-Derby ein 1:1 ab, besiegte Minden im Anschluss mit 3:0 und behielt auch gegen Ledde mit 2:0 die Oberhand. Annähernd ein Traumstart, wäre den Torfabrikanten danach nicht die Puste ausgegangen, so dass man sich Lippstadt mit 0:1 und Dülmen mit 0:3 geschlagen geben musste. Da stehen demnächst wohl ein paar Steigerungsläufe mit Medizinbällen an. In Topform präsentierte sich auf jeden Fall schon jetzt Fabian Hallmann, der "Maradonna von Sellinghausen". Halli erzielte drei Buden selbst und war der entscheidende Taktgeber auf dem Platz. Beachtenswerte Debüts feierten auch unsere Neuzugänge. Toptransfer De-Sean knipste direkt in seinem allerersten Einsatz. Arak, kurzfristig aus dem Tor in den Sturm beordert, erzielte sogar zwei Buden.

 

Obwohl ersatzgeschwächt präsentierte sich auch das B-Team engagiert und warf in seinem grenzenlosen Optimismus alles nach vorne. Hinten halfen Benny "The Wolf" Wulf und der liebe Gott. Um es vorwegzunehmen: Pille Bartsch traf erneut nicht ins Tor und bleibt damit auch in seiner 22.Saison weiterhin ohne Treffer. Dafür zeigte Pille aber eine beachtenswerte Laufleistung, so war sich das Trainerteam einig. Einem 0:0 gegen Herford folgte ein knappes 1:2 gegen Lippstadt. Für die Torfabrik traf Urgestein Matthias Willmes. Umjubelter Siegtorschütze beim anschließenden 1:0 gegen Langenhorst war Tim Sölken. Im letzten Spiel musste sich das ersatzgeschwächte B-Team noch Gütersloh mit 0:2 geschlagen geben.

 

Insgesamt ein gelungener Betriebsausflug der Torfabrik Meschede. Es ist - so wie heute - immer wieder schön, wenn alle Spielerinnen und Spieler etwas gemeinsam unternehmen und zusammen auf Achse gehen können. Möglich gemacht hat das heute übrigens mal wieder die Firma Werner Langer aus Meschede-Berge, die die Kosten für unseren Fanbus über

nommen hat. Unser Dank geht an Geschäftsführer und Torfabrik-Fan Lars. 🖤❤️

 

Der Preis ist heiß!

Die Torfabrik Meschede war bei der HSK-Sportgala zu Gast und erhielt den SPORTSOZIALPREIS der Westfalenpost. Gewürdigt wurde das 25-jährige Engagement, fußballbegeisterten Menschen mit Handicaps eine sportliche Heimat zu bieten.

Bei der HSK-Sportgala werden traditionell und im großen Rahmen die besten Sportlerinnen und Sportler des Hochsauerlandkreises ausgezeichnet. Warum durfte die Torfabrik dann trotzdem dabei sein? Das letztjährige Abschneiden als Tabellenschlusslicht und der Abstieg in die 3.Liga können jedenfalls nicht ausschlaggebend dafür gewesen sein. Ursächlich waren demnach weder der sportliche Erfolg, noch mögliches Mitleid. Die Torfabrik Meschede erhielt den SPORTSOZIALPREIS als Anerkennung dafür, dass sie seit einem Vierteljahrhundert Menschen mit Handicaps eine sportliche Heimat bietet. Seit 25 Jahren! Ehrenamtlich und kostenlos, aber mit maximaler Leidenschaft.

In der mit 500 Gästen restlos ausverkauften Kur- und Konzerthalle präsentierte der Kreissportbund HSK einen tollen Galaabend. Neben den Ehrungen der besten Sportlerinnen und Sportler gab es auf der Bühne immer wieder artistische und sportliche Showacts, so dass die Zeit bis zum großen Auftritt der Torfabrikanten wie im Fluge verging. Die Laudatio auf die Torfabrik hielt Falk Blesken von der Sportredaktion der Westfalenpost und brachte es auf den Punkt: wohltuend anders sei die Torfabrik in ihrer Haltung. Der gute Kern des Fußballs zeige sich dort. Kameradschaft und Zusammenhalt zählen, Werte werden vermittelt. Man hat Spaß am Sport, ohne dass man es bitterernst nimmt. Gewinnen wollen, aber auch verlieren können und dazu das Ganze noch mit Witz und Charme für sich zu nutzen, darin sei die Torfabrik geradezu meisterlich.

Die Funken flogen aus den Pyrokanonen als das Moderatorenteam Nicola Collas und Patrick Feldmann die Torfabrikanten auf die Bühne holte, der Saal kochte. Urgestein und Mannschaftsleader Pille Bartsch, seit Anbeginn für die Torfabrik am Ball, gebührte die Ehre, den SPORTSOZIALPREIS entgegenzunehmen. "Tja, mal wieder keinen Blumenpott gewonnen, aber trotzdem hier", kommentierte der Trainer ebenso süffisant wie stolz. Im Anschluss stand noch ein offizieller Fototermin vor der Sponsorenwand an und die Spielerinnen und Spieler durften noch zwei Bälle signieren. Wobei: ob sie das wirklich durften und sollten, blieb unklar. Sie haben es einfach gemacht.

Dinge einfach zu machen, weil man den Eindruck hat, sie müssten getan werden, war für die Torfabrik stets ein guter Ratgeber. Menschen mit Handicaps die Möglichkeit zu bieten, ohne Leistungsdruck Fußball zu spielen, ohne dafür Geld zu nehmen oder damit Geld zu verdienen und das über ein Vierteljahrhundert so durchzuziehen, ist und bleibt für ein Freizeitprojekt der Behindertenhilfe wohl ziemlich einmalig. Teil eines Teams zu sein, die Identifikation und Gemeinschaft, die Freundschaften, die man schließt und pflegt - darum geht's in erster Linie. Daher ist die Torfabrik Meschede vor allem eines: ein edler Dienst und eine Liebeserklärung an den Fußball, getragen von der Leidenschaft aller Beteiligten. Eine "eigentlich ganz normale" Fußballmannschaft.

25 Jahre Torfabrik: Konzert mit Pace Relaod

Ein weiteres Highlight im torfabrikalischen Jahreskalender zum 25-jährigen Bestehen war das Konzert mit der Southern Bluesrock-Kapelle "Pace Reload" aus Bad Fredeburg. Ob mit Fußball oder Musik - die Torfabrik bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Das hat mächtig gerockt und alle hatten mal wieder 'ne Menge Spaß dabei.

Donnerlüttchen! Das war ein Abend! Drei Stunden lang gab's von Pace Reload die volle Breiteseite Southern Bluesrock. Mit einem Sound wie Donnerhall ließen Pace Reload die Mauern der altehrwürdigen "Tröte" beben. In zwei Sets präsentierte das Powertrio eine reichhaltige Auswahl an eigenen Kompositionen, die immer wieder mit Neuinterpretationen und Covern von Genregrößen wie den Allman Brothers oder Gov't Mule garniert wurden. Dass Pace Reload dabei aus Bad Fredeburg und nicht aus Georgia oder Alabama kommen, merkte niemand mehr, der sich mit der Band auf diese musikalische Rundreise durch die Südstaaten begab.

 

Überzeugender kann man seine Musik nicht spielen als Pace Reload es taten. Nicht nur die Virtuosität der drei Musiker beeindruckte, sondern auch die Inbrunst, mit der sie sich dem Southern Rock verschrieben haben. Dennis Koßmann lieferte ein flammendes Gitarrensolo nach dem anderen ab, während André Schneider am Schlagzeug den Takt vorgab und Chris Meier die Songs am Bass nach vorne trieb. Reduziert auf das Wesentliche gelang es Pace Reload, dass - z.B. beim hymnischen "End of the Line" von den Allman Brothers - niemandem die Orgel, ein zweites Schlagzeug oder eine zweite und dritte Gitarre fehlte. Zu dritt so einen dichten Sound zu zaubern, das ist schon wahre Kunst.

 

Kurz vor Mitternacht erst endete der musikalische Roadtrip durch die amerikanischen Südstaaten und hinterließ zufriedene und selige Zuhörer. Das war mal wieder ein denkbar cooler Abend in der schönsten und besten "Tröte" der Welt und eine weitere würdige Veranstaltung im Rahmen der torfabrikalischen Feierlichkeiten zu ihrem 25.Jubiläum.

Heute unbesiegbar

Starke Leistung der Torfabrik beim traditionsreichen Hallenmasters in Lüdenscheid. Ohne Niederlage belegte unsere Delegation aus alten Recken und jungen Wilden den 2.Platz im Gesamtklassement.

Mit Pille Bartsch, Peter Mevi Daniel Möller, Lars Klauke und Matthias Klauke verfügten die Torfabrikanten über die Erfahrung aus insgesamt 92 aktiven Spielzeiten. Hinzu kamen mit Daniel Pilgram, Björn Franke und Neuzugang Kimberly Böse drei unverbrauchte Konditionswunder aus der Abteilung Attacke. Das Trainerteam Jan und Felix, begleitet von Spielervaterlegende Ralf, hatte ein Team zusammengestellt, das zu gefallen wusste.

 

Im ersten Match war die Torfabrik direkt voll auf Sendung und besiegte die AWO Siegen souverän mit 2:0. Die Tore erzielten die beiden Daniels, Pilgram und Möller. Beide Buden wurden gekonnt von Pille Bartsch, dem alten Schlitzohr, aufgelegt. Im Tor stand Torfabrik-Methusalem Peter Mevi, der seinen Kasten mit enormer Präsenz und tollen Reflexen sauber hielt. Einziger, aber großer Wehrmutstropfen: Kimberly bekam mächtig einen auf die Socken, so dass das Turnier für sie bereits nach dem ersten Spiel des Tages gelaufen war. Im St.Walburga Krankenhaus kennt man die Torfabrik ja bereits. Zur Stunde wartet man noch auf die Diagnose.

 

Ohne Neuzugang Kimberly ging es weiter. In Ermangelung von Frauenpower folgten drei Unentschieden. Gegen die WfB Lippstadt erreichte die Torfabrik ein 0:0, wobei man den späteren Turniersieger durchaus an den Rand einer Niederlage brachte. Danach folgte der doppelte "El Classico" des Behindertenfußballs in Südwestfalen. Beim 1:1 gegen die Erstvertretung der gastgebenden ISG Lüdenscheid traf Goalgetter Daniel Möller gleich doppelt. Leider aber einmal ins eigene Tor. Der Zweitvertretung der ISG Lüdenscheid wurde ein weiteres torloses Unentschieden abgetrotzt.

Im Anschluss gab es noch einen spektakulären Elfmeter-Shoot-Out aller Teams und die obligatorische Siegerehrung, nach der sich die Torfabrik unbesiegt auf den Heimweg nach Meschede machte.

"Dit is Fußball!"

Woran merkt man als Westfale, dass der Herbst gekommen ist? Die Bäume verlieren ihre Blätter und, genau, Rot Weiss Ahlen entlässt mal wieder den Trainer. So geschehen mit Coach Andreas Zimmermann, der im November letzten Jahres vom aktuellen Regionalligisten seinen Trainerstuhl vor die Tür gestellt bekam. Das erste "Angebot", das ihm noch am gleichen Tag auf den Tisch flatterte, kam von der Torfabrik Meschede. Und: Zimmermann nahm an!

Die Welt ist nicht gerecht - und die Fußballwelt ist es oft noch weniger. Während sich das Trainerteam der Torfarbik trotz überschaubarem sportlichen Erfolg teilweise seit über 10 oder gar 20 Jahren immer noch fest im Sattel wähnt, reichen im Profifußball schon drei Niederlagen in Folge, um seinen Job zu verlieren. So erging es Proficoach Andreas Zimmermann vom Regionalligisten Rot Weiss Ahlen. Als ehemaliger Zweitligaspieler und Jugendtrainer übernahm "Zimbo", wie er genannt wird, seinen Herzensverein im November 2020 und rettete ihn vor dem Abstieg. In der nächsten Saison wurde er Tabellenzehnter, was schon ziemlich sensationell war, wenn man bedenkt, dass der ehemalige Zweitligist ganze 10 Jahre in einem Insolvenzverfahren feststeckte und jahrelang nur die allerkleinsten Brötchen backen konnte.

 

Und wenn das Geld fehlt, dann geht es auf allen Ebenen halt nur mit viel Herzblut und Leidenschaft. Als langjähriger Sympathisant des kleinen, kämpferischen Clubs aus dem Münsterland war es für Torfabrik-Coach Sebastian dann auch ein echter Schocker, als Amtskollege Zimmermann - jemand, der wie kein Zweiter für eben jenes Herzblut steht - nach zwei Jahren auf dem rot-weißen Trainerstuhl entlassen wurde. Der Zeitpunkt und die Umstände von Zimmermanns Entlassung bedeuteten für den Torfabrik-Coach nicht nur eine erhebliche Erschütterung in seiner Zuneigung zu RW Ahlen, sondern veranlassten ihn auch zu einer umgehenden und gefühlsbetonten Solidaritätsbekundung, die er mit einem "Angebot" verband: für Zimbo wäre immer ein Platz im Trainerteam der Torfabrik frei.

 

Nun ja, ob man's glaubt oder nicht: der ehemalige Profi (Hertha BSC und Union Berlin, SC Paderborn, Rot-Weiß Essen und LR Ahlen) ging nach einer kurzen Orientierungsphase auf das ungewöhnliche Angebot ein! Am vergangenen Montag, 20.Februar war es soweit: Zimmermann übernahm - ehrenamtlich und unentgeltlich - das Ruder bei der Torfabrik Meschede und leitete eine Trainingseinheit. Die Spielerinnen und Spieler waren begeistert und alle packten unter der Leitung des Profitrainers nochmal einige Schüppen drauf.

 

Als Typ "Motivator" bekannt, gelang es Zimbo sofort, die Torfabrikanten mitzureissen. In der zweistündigen Trainingseinheit wurden alle mächtig gefordert, ohne dass dabei der Spaß zu kurz kam. Der Profi zeigte sich dabei überaus tolerant, was die fußballerischen Feritigkeiten der Torfabrikanten anbelangte. "Suuuper, Pille! Schöööön mit der Pike!", fand Zimbo für jeden die richtige Ansprache. Anspornen, loben, Schultern klopfen, abklatschen im Sekundentakt. Gewiss hat Zimbo, der auch bereits den Wuppertaler SV, Rot-Weiß Oberhausen und Carl Zeiss Jena trainierte, schon besseren Fußball gesehen, die bedingungslose Begeisterung der Torfabrikanten überzeugte ihn aber sofort zu 100 Prozent. Mit seiner Art der Ansprache zog Zimbo die Spielerinnen und Spieler immer wieder in seinen Bann. Nach einem spaßigen Aufwärmprogramm wurden die Technik geschult und in verschiedenen Übungsformen Torschabschlüsse trainiert. Den Keepern Junes und Tim glühten mächtig die Pfoten.

Dabei stellte sich Zimmmermann als gelernter Innenverteidiger selbst als Gegenspieler zur Verfügung, den es auf dem Weg zum Torerfolg zu überwinden galt. Der Hinweis des Trainerteams "Vorsicht, Leute! Der Mann hat in seiner Karriere 42 gelbe Karten und 7 Platzverweise kassiert", prallte an den Torfabrikanten ab. Mittelfeld-Maradonna Fabian gelang sogar ein Beinschuss, was Zimbo glücklicherweise sportlich unbeantwortet ließ. Immer wieder ging er mit den Torfabrikanten in den Clinch. Die Zweikampfbereitschaft Zimmermanns erstaunte. "In all den Jahren sind wir noch nie auf die Idee gekommen, unseren Spielern von hinten unter die schwitzigen Achseln zu greifen", zeigte sich das Trainerteam ungläubig.

 

Eine gut gemeinte Mahnung, die der gebürtiger Berliner Zimmermann einfach wegwischte: "Ach, dit is Fußball, wa." Ein toller Tag mit einem tollen Typen, der allen einen Mordsspaß bereitet hat. Wenn nicht bald ein internationaler Topclub bei Zimbo anklingelt, was ihm die Torfabrikanten zum Abschied alle herzlichst wünschten, ist eine Wiederholung definitiv nicht ausgeschlossen.

 

 

"Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag"

Mit dieser durchaus streitbaren These, einem Zitat von Trainerlegende Ernst Happel, begrüßte die Torfabrik ihre rund 80 Gäste. Zum Auftakt ins Jubiläumsjahr lud man zur "Pressekonferenz" ein, um Mannschaft und Fans auf die nahe Zukunft einzuschwören.

Der Bürgertreff "Campus" war mehr als gut gefüllt, die Fans hatten mächtig gute Laune und waren gespannt, was da wohl kommen möge. Zu Beginn warnte die sportliche Leitung noch vor den Gefahren sowie möglichen Auswirkungen von Pressekonferenzen und nannte Beispiele: Trapattoni, Barschel, Schabowski, TicTacToe. Dass die Pressekonferenz zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch stand, lag jedoch einzig daran, dass der Moderator sich im Überschwang der Gefühle behände ein frisches Veltins über das Notebook goß. Mit Überraschungen musste gerechnet werden, das kündigte die sportliche Leitung schließlich schon an.

 

Ein "eigentlich ganz normaler" Fußballverein

 

Mit einem Schulterblick zurück auf die 25-jährige Wegstrecke lässt sich festhalten: aus der Fußball-AG eines Behindertenwohnheims ist längst ein "eigentlich ganz normaler" Fußballverein geworden, eine Institution. Das zeigte nicht nur die Resonanz des geneigten Fußballvolkes, sondern auch die Besetzung des Podiums: mit Pille Bartsch, Matthias Willmes und Peter Mevi saßen die drei alten Recken vorne, die schon von Anfang an dabei und immer noch aktiv sind. Als "drei alternative Helden des Fußballsports, deren Namen jeder echte Fan kennen sollte", wurde das torfabrikalische Dreigestirn für seine Treue entsprechend gewürdigt.

 

Zu Beginn stand ein Resümee der fußballfreien Zeit während der Corona-Pandemie. Drei entbehrungsreiche Lockdowns und drei fulminante Comebacks später muss man feststellen: der Leidenschaft hat das keinen Abbruch getan. Vielmehr wurde in dieser Zeit hinter den Kulissen ebenso kräftig wie erfolgreich an mancher Stellschraube gedreht. Aus staubiger Asche kommend wurde der heilige Rasen des Dünnefeldstadions zur neuen Trainingsstätte der Torfabrik. Hatte man früher weder Umkleide, Unterstand oder gar Duschen und Toiletten, gibt es heute fließendes Wasser - sogar warmes - und behindertengerechte Sanitäranlagen nebst überdachter Sitzplatztribüne. Im Winter trainiert man nun in der Doppelturnhalle vom August-Macke-Schulzentrum und freut sich auch dort über den Zugewinn an Platz und Komfort. Für torfabrikalische Verhältnisse zwei echte Quantensprünge.

 

Auch in punkto Sponsoring katapultierte man sich in vollkommen neue Dimensionen, was sich nicht nur in einem neuen Trikotsatz, sondern auch in der Anschaffung weiterer Teambekleidung und identitätsstiftender Accessoires niederschlug und nun sogar in der Eröffnung eines eigenen, bundesligareifen Fanshops mündete. Erstmals in einem Vierteljahrhundert konnte die sportliche Leitung darum auch ruhigen Gewissens einen Finanzbericht veröffentlichen. Im Vergleich zu manch populärem Konkurrenzverein steht die Torfabrik nämlich geradezu blendend da, was kurzerhand die Frage aufwarf, ob man nicht vielleicht den FC Schalke 04 übernehmen könne. Was allerdings keine Mehrheit fand.

Torfabrik verpflichtet Profitrainer Zimmermann

 

Bei der vollumfänglichen Vorstellung des aktuellen Kaders mit allen 35 Spielerinnen und Spieler kochte die Stimmung im "Campus" dann gänzlich über. Jede Spielerin und jeder Spieler wurde einzeln präsentiert und abgefeiert. Immer wieder griffen die Aktiven dabei selbst zum Mikrofon und stachelten ihre Fans zusätzlich an.

 

Und doch brach der aufgebaute Spannungsbogen erst vollends, als die sportliche Leitung einen neuen Trainer präsentierte. Nach einer 3:18-Niederlage gegen die C-Juniorinnen des FC Remblinghausen nur wenige Tage vor der Pressekonferenz, kündigte das Trainerteam nämlich anstandshalber - vorerst für die Dauer einer zweistündigen Trainingseinheit - seinen Rücktritt an. Ein ehemaliger Profifußballer, der den Torfabrikanten "mal kräftig in den Hintern treten wird", wurde den Spielerinnen und Spielern übergangsweise als Nachfolger angekündigt.

 

Begeisterung brach sich ihre Bahn, als die Katze dann endlich aus dem Sack gelassen wurde: Am 20.Februar übernimmt Andreas "Zimbo" Zimmermann bei der Torfabrik - vorübergehend und ehrenamtlich - das Ruder. Der Ex-Profi (Hertha BSC, Union Berlin, SC Paderborn, RW Essen, LR Ahlen) und Trainer (u.a. RW Oberhausen, Wuppertaler SV, Carl Zeiss Jena, RW Ahlen) soll die Torfabrik für die anstehende Saison im Behindertensportverband ordentlich auf Vordermann bringen, so der Auftrag an den neuen und ultimativen Hoffnungsträger.

 

Mit zwei Mannschaft im Ligabetrieb

 

Anschließend präsentierte die Vereinsführung die zahlreichen geplanten Aktivitäten im Jubiläumsjahr. Mit zwei Mannschaften geht man wieder im Ligabetrieb des Behindertensportverbandes ins Rennen. Das A-Team darf sich auf eine spannende Saison in der 3.Liga und die traditionsreichen Duelle gegen die Teams aus Lüdenscheid, Lippstadt und Dülmen freuen. Das B-Team tritt in der sogenannten "Freundschaftsrunde" an und richtet dort im September auch einen eigenen Spieltag in Meschede aus.

 

Da nicht alle Vereine und Institutionen die Corona-Pandemie so schadlos weggesteckt haben wie die Torfabrik, befindet sich der organisierte Spielbetrieb in Westfalen zurzeit noch im Wiederaufbau. Als Staffelleitung in Liga 3 und als Ausrichter in der Freundschaftsrunde übernimmt die Torfabrik im Behindertensportverband auch weiterhin Verantwortung, um das organisierte Fußballspielen für Menschen mit Behinderungen in Westfalen möglich zu machen.

 

Zum Dülmener Budenzauber am Samstag, 04.März und zum Spieltag in Lippstadt - vorraussichtlich im Mai - werden wieder Fanbusse eingesetzt. Noch nicht alle Spieltage sind bis dato abschließend terminiert. Von Donnerstag, 08.Juni bis Sonntag, 11.Juni geht's in ein viertägiges Trainingslager nach Hattingen.

 

Inklusion einfach einfach machen

 

Doch nicht nur auf dem grünen Rasen werden es die Torfabrikanten richtig krachen lassen, sondern auch auf dem gesellschaftlichen Parkett stehen verheißungsvolle Events und Partys an. Neben viel Fußball wird auch viel Musik im Jubiläumsjahr drin sein und die Torfabrikanten mit vielen unterschiedlichen und netten Menschen zusammenbringen.

 

"Was der Fohlenelf in den 70er Jahren Günter Netzers Diskothek 'Lover's Lane' oder den Profis des FC Bayern das 'P1', ist für die Torfabrik Meschede das Musiklokal 'Tröte'", so der Coach. Dort veranstaltet die Torfabrik am Samstag, 15.April ein Konzert mit der Band "Pace Reload" und präsentiert Southern Bluesrock vom Feinsten. Am Freitag, 16.Juni sind im Rahmen des "Colors of Rock"-Open-Air-Festivals u.a. "The Argies", eine wilde Punkrock-Combo aus Argentinien, in Meschede zu Gast und auch die Torfabrikanten in erster Reihe mit dabei.

 

Höhepunkt des Jahres wird am Samstag, 26.August die Jubiläumsgala "25 Jahre Torfabrik" in der Mescheder Stadthalle. Eine fette Rockfete mit Livemusik von der großartigen "Andreas Diehlmann Band". Mit einer hochqualifizierten Mischung aus Rock'n'Roll, Blues und Boogie werden die deutschlandweit geschätzten Gewinner des "German Blues Award" dafür sorgen, dass garantiert kein Fuß mehr still stehenbleibt.

Den Mescheder Kulturbetrieb inklusiver zu machen, ist abseits des Fußballplatzes das Ziel, mit dem die Torfabrik in ihrem Jubiläumsjahr antritt. Als Partner dafür konnte man den Werkkreis Kultur gewinnen, der seit über vier Jahrzehnten für Konzerte, Theater und Kabarett in Meschede verantwortlich zeichnet. "Inklusion einfach einfach machen", lautet dabei das Credo der Torfabrik, die ihre Aktivitäten in diesem Jahr in den besonderen Kontext der Special Olympics Weltspiele und des Hosttown Programms der Stadt Meschede setzt. Hierzu werden im Mai und Juni weitere Veranstaltungen stattfinden, die auf die Begeisterung und Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen im Sport aufmerksam machen und für deren gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben werben.

 

Davor, dazwischen und danach gibt's erwartbar viel Fußball. Das Jubiläumsjahr wird beschlossen durch die Veröffentlichung einer Festschrift, mit der im Herbst diesen Jahres gerechnet werden darf und die von der Vereinsführung schon jetzt als "Kampfschrift gegen den modernen Fußball" angekündigt wurde.

 

Wahl des offiziellen Teamgetränks

 

Zum Abschluss der Veranstaltung stand die traditionelle Wahl des "Offiziellen Teamgetränks" an, über das alle Anwesenden abstimmen durften. Bei zwei alternativen Vorschlägen - Erdinger Hefeweizen (1 Stimme) und Wasser (1 Stimme) - obsiegte erneut der bisherige Getränkepartner aus dem Stadtgebiet (ca. 78 Stimmen). Im 14.Jahr in Folge ist somit Veltins das offizielle und demokratisch gewählte Teamgetränk der Torfabrik Meschede. Und das ist ausnahmsweise mal keine Überraschung.

3:18 gegen die Wildsauelf

Was Fußballexperten von Blüggelscheidt bis Mosebolle bereits befürchtet hatten, wurde zur sportlichen Gewissheit: die Gegnerin war besser! Auch eine avantgardistische Taktik - ohne Abwehr, dafür aber mit zwei Torhütern aufzulaufen - führte die Torfabrik Meschede nicht zum gewünschten Erfolg. Das große Spektakel endete mit einer 3:18-Niederlage, die selbstverständlich unbeschwert gefeiert wurde.

Zu Spielbeginn sah es knapp drei Minuten lang noch nach einem typischen 0-0-Spiel aus. Hochmotivierte 17 Spielerinnen und Spieler aus dem B-Team der Torfabrik traten gegen die 13- bis 15-jährigen C-Juniorinnen des FC Remblinghausen an. Ein eigentlich unvergleichlicher Vergleich. Die Wildsauelf ließ dabei wenig Milde walten und erzielte ein Tor nach dem anderen. Statistisch gesehen alle zweieinhalb Minuten schlug es im Kasten der Torfabrik ein. Klar wie Klärchen: diese Niederlage wurde durch strategische Fehleinschätzungen des Trainerteams erheblich begünstigt.

 

Durch den Ausfall von Abwehrchef Kevin Fosu - dem einzigen überhaupt vorhandenen Abwehrspieler im B-Kader - erschien dem Trainerteam eine  Blitzumschulung der verbleibenden 14 Offensivgeister nahezu aussichtslos. Folglich wurde ohne Abwehr gespielt, was nicht nur konsequent, sondern auch töricht war. Da half selbst die Erfahrung der Torfabrik-Kapitäne Matthias Willmes und Pille Bartsch nicht viel, obwohl beide dank ihrer seit 25 Jahren andauernden aktiven Karriere mit allen Wassern gewaschen sind.

 

Hinzu kam, dass die ursprüngliche Einladung zum sportlichen Vergleich schon ziemlich genau drei Jahre alt ist, dieser bisher jedoch aus Gründen nicht stattfand. In diesen drei Jahren ist beim Gegner aus einer Rotte possierlicher Frischlinge mittlerweile ein gut eingespieltes Team heranwachsender Wildsäue geworden, das die Torfabrikanten mit wenig Mühe an die Wand spielte. Hätte das Trainerteam ja vielleicht ahnen können, dass die Gegnerinnen mittlerweile zwei Köppe größer und spielerisch um Welten besser geworden sind.

 

Zwar konnte die Torfabrik in den letzten Monaten die Frauenquote ihrerseits deutlich erhöhen, die  100%  der Wildsauelf erreicht sie aber längst noch nicht. Neben Sandra Linke, Diana Löer und Lena Seemann präsentierten sich erstmals auch die beiden Neuzugänge Kimberly und Carina im schwarz-roten Trikot der Torfabrik. Mit Tim Schröder zwischen den Pfosten bot man einen Mann auf, den nichts aus der Ruhe bringen kann. Abwechselnd mit Junes Beule hielt er, was zu halten war. Besonders Junes wuchs in vielen Situationen über sich hinaus, hechtete jedem Ball hinterher und lieferte ein tolles Spiel ab. Jede Parade wurde gefeiert wie ein eigenes Tor.

 

Gegen Ende der Partie standen beide Torhüter dann sogar gemeinsam im Kasten, was die Flut an Gegentoren aber auch nicht stoppen konnte. Nachdem zuvor bereits die Anzahl der Feldspieler - mehr oder weniger heimlich - aufgestockt wurde, wechselte das Trainerteam kurz vor Spielschluss den gesamten Kader ein. Das wurde von den hellwachen Gegnerinnen jedoch sofort bemerkt und mit gleicher Münze zurückgezahlt, so dass sich auf dem Feld ein furioses Finale mit allen 30 Aktiven einstellte. Ein fulminantes 3:18 stand am Ende auf dem Tableau. Statt die Wildsau zu erlegen, wurde man von ihr über den Haufen gerannt.

 

Die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer aus beiden Fanlagern folgten dem turbulenten Geschehen auf dem Platz begeistert und machten mächtig Stimmung. Denn: die drei erzielten Tore der Torfabrik feierten Mannschaft und Fans wie drei Siege. Zweimal netzte Tim Sölken ein, eine Bude machte Daniel Pilgram. Mit unermüdlichem Kampfgeist stemmte man sich gegen die Niederlage, doch letztlich war gegen die sehenswerten Spielzüge und den Torhunger der Wildsauelf kein Kraut gewachsen. Dass der engagierte Basti Bach noch einen Elfer für seine Farben versemmelte, fiel dabei nicht groß ins Gewicht. Alle haben ihr Bestes gegeben und manchmal muss das halt auch genug sein. Nach dem Spielende gab es noch einige Kaltgetränke und einen gut gelaunten Austausch zwischen Spielern und Fans.

The next level - hier kommt unser Fanshop!

Es ist soweit: die Torfabrik feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen und katapuliert sich auf das nächste Level. Zum Beispiel mit ihrem neuen Fanshop www.torfabrik-meschede.fan12.de

Dank unseres äußerst sympathischen Partners Fan12 aus Oldenburg bieten wir euch ab sofort ein riesiges Sortiment an Bekleidung und Fanutensilien, das euch das Bekenntnis zu eurer Lieblingsmannschaft in Zukunft noch leichter macht.

Unser Fanshop steht dem eines Proficlubs dabei in nichts nach: von Hoodies, T-Shirts, Trikots und Jacken über Rucksäcke, Mützen und Tassen bis hin zu Grillzangen, Regenschirmen und Handyhüllen ist alles dabei, was das Fanherz begehrt. Und noch vieles, vieles mehr.

Das Beste: für jeden getätigten Kauf erhält die Torfabrik eine Provision von 10% des Einkaufswerts, den sie ihrerseits in Trainingsequipment und Teambekleidung investieren kann. Also, macht Platz in eurem Kleiderschrank und unterstützt die Torfabrik.

Den Start versüßen wir euch mit einem Rabatt von 15% auf jeden gekauften Artikel. Der Rabatt ist bis zum 19.Januar gültig. Dazu einfach bei der Bestellung den Gutscheincode "start15-20347" eingeben. Hier geht's zum Fanshop: www.torfabrik-meschede.fan12.de

PS: In den Fotos seht ihr nur eine kleine (!!!) Auswahl der gesamten Produktpalette.

Der gute Kern des Fußballs

Monstermäßiger Artikel der Westfalenpost in der Abteilung "Sauerlandsport". Keine Frage, dass wir dem Fußballolymp damit einen guten Schritt nähergekommen sind. Den vollständigen Artikel (ohne Bezahlschranke) findet ihr hier.

Das Beste kommt zum Schluss

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Und somit endet dieses Jahr für die Torfabrikanten mit einer tollen, faustdicken Überraschung.

 

Da für die meisten Mescheder die Welt ja hinter Kötten-Olpe bereits zuende ist, nahm niemand von uns vom denkbar spektakulären Verlauf des WM-Tippspiels der Westfalenpost Arnsberg Sundern Notiz. Insgesamt 47 Teams nahmen an diesem Tippspiel teil, in dessen furiosem Finale sich schließlich Frankreich und Argentinien auf dem Platz bzw. die Alten Herren des TuS Bruchhausen und die Bökelbergstürmer, dem hiesigen Fanclub von Borussia Mönchengladbach, beim Tippen gegenüberstanden.
Dieses Herzschlagfinale entschieden die Bökelbergstürmer hauchdünn für sich und erzielten insgesamt 1.856 Punkte. Neben dem Zugewinn an Ruhm und Ehre ergab sich der Reiz des Tippspiels besonders daraus, dass durch die Unterstützung der Sponsoren Volksbank Sauerland, der Brauerei Veltins und der Fleischerei & Partyservice Veh die erspielten Punkte in einem 1:1-Wechselkurs in Euro umgewandelt wurden.
An dieser Stelle kam dann unerwartet unsere Torfabrik ins Spiel. Denn eines der rund 200 Fanclub-Mitglieder ist nämlich unser Spieler Tim Sölken, der regelmäßig mit den Bökelbergstürmern auf Tour geht und seine heißgeliebte Borussia unterstützt. Und da dachten sich die siegreichen Bökelbergstürmer, dass es wohl eine gute Idee sei, ihren geldwerten Gewinn Tims Mannschaft zur Verfügung zu stellen.

 

In der alten Synagoge in Neheim fand nun der Empfang der vier Halbfinalisten statt, zu dem auch eine Delegation der Torfabrik eingeladen wurde. Außenstürmer Tim Sölken und Mittelfeldkampfmaschine Basti Bach, als Tims bester Kumpel, vertraten unsere Farben dabei ebenso souverän wie würdig. Der Tippspielleiter der Bökelbergstürmer Andre Schröder fasste die Motivation seiner Truppe dabei in sehr netten Worten zusammen: "Die Leidenschaft und Freude, die in der Torfabrik und ihrem Umfeld für den Fußball besteht, ist unbeschreiblich und sehr erhellend. Wir möchten mit der Spende den Zusammenhalt anerkennen und das Vereinsleben der Torfabrik Meschede unterstützen und fördern.“

 

Auch unser Coach durfte sich in einer kurzen Vorstellung seiner Mannschaft versuchen und kündigte an, diesen höchsten jemals erhaltenen Spendenbetrag für die zahlreichen Aktivitäten im anstehenden 25.Jubiläumsjahr mehr als gut gebrauchen zu können, bedankte sich bei den Spendern und Sponsoren und erklärte seine Mannschaft kurzerhand zum "moralischen Sieger der WM in Qatar". Wer den guten und wahren Kern des Fußballs suche, der finde ihn bei der Torfabrik.

 

Moralische Sieger waren übrigens auch die im Tippspiel-Finale unterlegenen Alten Herren des ruhmreichen TuS Bruchhausen. Die grämten sich ihrer Niederlage nämlich nicht, sondern freuten sich über die gewonnene Grillparty für den Zweitplatzierten und stockten den "krummen" Gewinnbetrag der Bökelbergstürmer ihrerseits sogar noch auf runde 2.000 Euro auf, um ihren Teil zur Unterstützung der Torfabrik beizutragen. Wir sind hin und weg und bedanken uns bei allen Freunden, Fans und Förderern. Man sieht sich im neuen Jahr!

🏴🚩

Inklusion mit Hand und Fuß

Ja, Sack Zement! Was war das denn bitteschön für ein geiler Ausflug??! Die Torfabrik Meschede war im Rahmen ihrer Dorfplatz-Tournee zu Gast bei TuRa Freienohl und den Handballern der SG Ruhrtal. Der Auftrag der torfabrikalischen Mission, auf die Begeisterungs- und Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen im Sport aufmerksam zu machen, wurde voll erfüllt. Viele nette Begegnungen, neue Freunde und jede Menge Tore machten diesen Betriebsausflug zu einem tollen Erlebnis.

Mit einer großen Entourage von 26 aktiven Spielerinnen und Spielern plus Trainerteam plus zahlreichen Fans ging es in die Freienohler Sporthalle zu einem Match gegen ein Allstar Team des dort beheimateten Turn- und Rasensportvereins von 1888. Die kleine Halle platzte aus allen Nähten. So viele Fans und Gäste hatte wohl niemand erwartet. Die Stimmung war bombig und es gelang den Torfabrikanten schnell, die Sympathien auf ihre Seite zu ziehen. Jede Aktion der Torfabrikanten wurde begeistert abgefeiert und jeder durfte zeigen, was er - oder sie! - auf dem Kasten hat. Die Tore fielen wie am Fließband, so dass es nicht lange dauerte, bis Mannschaften und Fans den Überblick über den Spielstand verloren. Es ging hoch und runter, im Kessel brodelte es gewaltig. Am Ende der Partie schickten beide Teams sämtliche Aktive aufs Feld, was zu einem anarchischen und furiosen Finale führte. Letztendlich einigte man sich nach rund einer Stunde Spielzeit auf ein 12:12-Unentschieden. Auf Seiten der Torfabrik erzielte Allrounder Daniel Möller mit vier Buden hintereinander einen historischen Hattrick Deluxe. Auch die Damenabteilung überzeugte: Lena Seemann, Didi Löer und Sandra Linke, sie alle trafen. Für das TuRa-Allstar-Team stand übrigens auch Meschedes Bürgermeister Christoph Weber auf dem Feld und knipste sogar doppelt.

Lässig am Pfosten lehnend überließ er dem einfachen Volk die Arbeit, um dann nur noch den Ball über die Linie stochern zu müssen und den Ruhm einzuheimsen. "Typisch Politiker", hörte man aus den Reihen der Zuschauer und der Torbarik-Coach fügte im Zwiegespräch hinzu: "Wenn Sie wollen, dass nach Ihnen mal eine Straße benannt wird... so wird das höchstens 'ne Sackgasse." Die Entscheidung über den Anbau eines Rathausbalkons, den die Torfabrik schon lange für ihre diversen Feierlichkeiten fordert, wird aufgrund des Unentschiedens jedenfalls erstmal vertagt. Anerkennend muss man aber sagen: der Bürgermeister und die Stadt Meschede meinen es ernst mit der Inklusion. Nach dem Match gab es noch das ein oder andere Fläschchen Bier und viele gegenseitige Schulterklopfer.

Nach diesem denkbar spektakulären Spiel war aber noch lange nicht Schluss. Mit dem Bus ging es über den Berg nach Oeventrop, wo die Torfabrikanten auf Einladung der SG Ruhrtal zum Spitzenspiel der Handball-Landesliga eingeladen waren. Für viele Torfabrikanten war es das erste Handballspiel überhaupt, das sie live erlebten - und alle waren hochgradig begeistert. Bereits beim Pre-Match der 2.Mannschaft sprang der Funke auf die Torfabrik über, die die SG Ruhrtal lautstark unterstützte. Auch die Erstvertretung war im Anschluss siegreich und fidelte als Tabellenführer den Zweitplatzierten aus Hagen locker und souverän ab. In der Ruhrtalhalle kochte die Stimmung über, wozu begeisterte Torfabrikanten ihren Teil beitrugen. 

Nach dem Spiel kam es noch zum Shakehands mit den Spielern und vielen anerkennenden Worten. Zum gemeinsamen Foto mussten die Torfabrik-Spieler erstmal wieder alle zusammengetrommelt werden, da die ersten bereits begonnen hatten, mit einem Rudel Ruhrtal-Kids Handball zu spielen. Mit dem Versprechen, beim nächsten Torfabrik-Training erstmal mit einer Partie Handball zu beginnen, konnte das Trainerteam seine Mannschaft wieder in die Spur bringen. Mitgenommen wurde auf jeden Fall die Erkenntnis, dass sich Fußballer in punkto Einsatz und Fairness von den Handball-Kollegen eine große Scheibe abschneiden können. Kein Lamentieren, kein Diskutieren mit dem Schiri, keine Schauspielerei, kein Wehklagen, sondern fairer Sport bei größtmöglichem Einsatz. Ein toller Tag und die allerbeste Alternative zur Fußball-WM in Qatar und solch wehleidigen Millionarios wie Neymar und Co. Dass dieser Ausflug alsbald eine Wiederholung finden soll, da waren sich alle einig.

Die Torfabrik Meschede bedankt sich bei allen, die diesen tollen Tag organisiert und möglich gemacht haben, egal ob auf dem Feld oder hinter den Kulissen. Gemeinsam haben wir ein starkes Zeichen für Inklusion in unserer schönen Heimatstadt gesetzt!

Torfabrik on tour

Wer sind eigentlich die "Marionettenspieler" im Hintergrund der Torfabrik Meschede? Kein milliardenschwerer Scheich oder Oligarch, nein, die Convida gemeinnützige GmbH leistet sich diesen exklusiven Luxus einer eigenen Fußballmannschaft. Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und Wohlfahrtspflege sorgt Convida dafür, dass bei der Torfabrik - zumindest außerhalb des Platzes - alles in geregelten Bahnen verläuft. Die Mitarbeiter von Convida betreuen die Mannschaft ehrenamtlich in ihrer Freizeit, so dass das "Projekt Torfabrik" offen und kostenlos für alle sein kann und damit in der Behindertenhilfe wohl ziemlich einmalig ist. Warum das so funktioniert? Weil bei Convida ein paar "Verrückte" am Werk sind, die den Fußball wirklich lieben. Und weil man sich nicht immer zuerst fragt, was etwas kostet oder was etwas nützt. Manche Dinge müssen einfach getan werden, weil sie eben wichtig sind.
Auch sonst bietet Convida den Torfabrikanten abseits des Fußballs manch schönes Gemeinschaftserlebnis. Viele Torfabrikanten nehmen an den Reisen für Menschen mit Behinderungen teil, die Convida u.a. anbietet. Mal segelt ein Teil der Mannschaft ein Plattbodenschiff über das Ijsselmeer, mal urlaubt man gemeinsam am Strand, entdeckt interessante Orte, erforscht Höhlen und Verliese, besteigt Burgen und Leuchttürme, besucht einsame Inseln, Konzerte, Musicals und Museen, den Landtag oder auch mal den Atombunker der Bundesregierung. Convida bietet den Torfabrikanten eine Erlebnisvielfalt, die die Mannschaft formt und zusammenschweißt. Ein Miteinander, in dem Freundschaften entstehen und wachsen können, weil dort jeder so sein darf wie er ist.
Eine besondere Tour mit Convida fand übrigens in der letzten Woche statt. Die Torfabrik-Spieler Tim, Basti, Björn, Samuel, Martin, Dustin, Terry und nochmal Tim nahmen an einer Bildungsreise mit dem Titel "König Fußball regiert die Welt" teil. In Kooperation mit dem Heinz-Kühn-Bildungswerk wurde daraus eine anerkannte Veranstaltung der Erwachsenenbildung. Inhaltlich beschäftigten sich die Torfabrikanten kritisch mit der anstehenden Fußball-WM in Qatar, den Umtrieben des modernen Fußballgeschäfts und dem Thema Inklusion im Sport. Highlights waren dabei zweifellos die exklusiven Einblicke hinter die Kulissen des Profifußballs. Beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach schauten unsere Jungs beim Training zu und trafen Torwartlegende Uwe Kamps. Bei einer spannenden Stadionführung gab's ein Meet & Greet mit dem Sauerländer Stammesbruder Sascha Eickel. Gekrönt wurde die Woche von einem Besuch beim abendlichen Flutlichtspiel gegen den VfB Stuttgart, wo die Torfabrikanten einen 3:1-Sieg der Fohlen-Elf feiern durften. Hatte die Elf vom Niederrhein bisher lediglich zwei hartgesottene Fans in den Reihen der Torfabrik, sind es jetzt definitiv ein paar mehr geworden.

Unterstützung für die Torfabrik

Überraschungsbesuch beim Training: unsere Freunde von der schwedischen Punkrock-Kapelle Jake & The Jukeboxguys sind in dieser Woche mal wieder in Meschede zu Gast. Bandleader Jake Olsson und Schlagzeuger Björn Samström ließen diese Gelegenheit nicht ungenutzt und überzeugten sich bei einer kleiner Stippvisite vom allgemeinen Zustand ihrer Lieblingsmannschaft. Die Band, die aus Uppsala nördlich von Stockholm stammt und sich mit ihren zahlreichen Auftritten in Meschede viele Freunde gemacht hat, überreichte der Torfabrik eine Spende in Höhe von 600 Euro, die Starspieler Pille Bartsch stellvertretend für sein Team entgegennahm. Die Spende stammt aus der Einnahme vom fulminanten Open-Air-Konzert der Jukeboxguys, das im Mai in der Spielmannsklause stattfand.
Auch das Stadtmarketing Meschede hat uns unlängst beim Training besucht und den Torfabrikanten eine Spende über 200 Euro übergeben. Die Einnahmen stammen aus dem Seifenkistenrennen, dass im Rahmen des letzten Stadtfestes stattfand. Wir sagen verspätet, aber artig ein Dankeschön! Und noch eine weitere Zuwendung hat die Torfabrik in den letzten Tagen erhalten. Deren Ursprung ist im Grunde genommen aber eher trauriger Natur. Bereits vor einigen Monaten ist die Oma von Abwehrspezialist Lars Klauke, dem "Schwarzen Fuß von Bödefeld", verstorben. Oma war Lars' größter Fan und unterstützt Enkelsohn und Torfabrik nun sogar nach ihrem Ableben nochmal mit einer Spende. Vor allen Unterstützern, egal ob im Diesseits oder Jenseits, ziehen wir unseren Hut und bedanken uns ganz herzlich. Wie immer versprechen wir, dass jeder Euro direkt der Mannschaft zugute kommt.

 

Heiter bis wolkig

Der FC St.Pauli fertigt die Bayern ab und gewinnt das betriebsinterne Blitzturnier. Ansonsten gab's Regen, Schweiß und gute Laune. Auf der Tribüne wurden keine Bengalos, sondern der Grill angezündet Emotionen respektieren und 'ne Bratwurst schnabulieren!

Geplant war eigentlich ein Pokalspiel unseres B-Teams gegen einen befreundeten Gegner aus Westfalen. Fiel dann leider aus, weil kein Gegner von gleichem Kaliber aufzutreiben war. Stattdessen traf man sich zu einer Extraschicht und einem betriebsinternen Blitzturnier. Die unsichere Wetterlage hielt den ein oder anderen Schönwetterfußballer offenbar von der Teilnahme am Sondertraining ab, so dass gerade mal die Hälfte aller etatmäßigen Spielerinnen und Spieler den Weg ins Dünnefeldstadion fand. Die, die sich trotz des immer wieder einsetzenden Regens ins Zeug legten, kassierten dann auch ein berechtigtes Extralob und gaben richtig Gas. Zu Beginn gab's eine ausgiebige Trainingseinheit, in der Ballbehandlung, Koordination und Passspiel geschult wurden.

 

Das Blitzturnier gewann die Fanmannschaft des FC St.Pauli. Beim leistungsgerechten 1:1 gegen Borussia Dortmund erzielte "Zauberfuß" Fabian Hallmann mit einen Lupfer aus 20 Metern ein absolutes Traumtor. Der kurzfristig vom FC Schalke verpflichtete Benjamin Wulf konnte kurz vor Schluss noch den Ausgleich markieren. Bemerkenswert: konnten die Schalker in den vergangenen Jahrzehnten stets in Mannschaftsstärke antreten, war "Benny the Wolf" als einzig anwesender Fan der Königsblauen allein auf weiter Flur. Für das Team des FC St.Pauli war diese Verpflichtung allerdings ein echter Glücksgriff.

 

Benny, eigentlich Stürmer im B-Team, lief dabei zur Hochform auf und knipste im nächsten Match sogar doppelt. Der FC St.Pauli besiegte in einem packenden Match die bärenstarke Mannschaft des FC Bayern sensationellerweise mit 3:1. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", schallte es von der Tribüne. Trotzdem: mit den 16-jährigen Jungspunden und Bayern-Fans Sameer Feldbusch, Hannes Kersenbrock und Kevin Edeler stand dabei die Zukunft der Torfabrik auf dem Platz. Was das bajuwarische Dreigestirn auf dem Kasten hat, bewies es dann im nächsten Spiel. Zwischen dem BVB und den Bayern ging es hoch und runter, bis Sameer der Borussia wenige Sekunden vor Schluss doch noch das 1:0 einschenkte.

Großen Applaus gab's für Allrounder Daniel Fern, der nach seinem Wadenbeinbruch Anfang Mai zumindest als Zuschauer wieder  dabei war. Zwar immer noch mit Schiene und immer noch nicht ganz schmerzfrei, kann Daniel aber wieder an den Veranstaltungen der Torfabrik teilnehmen. Nach Monaten im Krankenstand und in der Wiedereingliederung kann Daniel mittlerweile wieder am Arbeitsleben teilnehmen. Wer Hoffnung auf Daniels sportliches Comeback hatte, wurde jedoch enttäuscht. Daniel wird nach seiner schweren Verletzung nie wieder für die Torfabrik Meschede auf dem Platz stehen können. Trotzdem war die Freude über das Wiedersehen groß und das Trainergespann versprach, für Daniel in Zukunft eine andere Rolle im Umfeld der Mannschaft zu finden.

 

Der Trainingstag endete mit einer zusätzlichen Einheit am neuverpflichteten Schwenkgrill, der unter dem Stadiondach entzündet wurde. Qua Amt von "Natural Born Griller" und Spielervater Ralf bedient und verpflegt, freuten sich die Torfabrikanten über einen regnerischen, aber ansonsten rundum gelungenen Tag.

Scheitern als Chance

Nein, auch in der Rückrunde gab es für die Torfabrik Meschede keinen Blumentopf zu gewinnen. Doch trotz einer historisch schlechten Saison gilt: selten waren Trainerteam und Fans so stolz auf ihre Mannschaft.

Der Eindruck der Hinrunde bestätigte sich auch in der Rückrunde: die Torfabrik Meschede ist in der 2.Liga des Behindertensportverbandes NRW chancenlos und fehl am Platze. Zumindest ein Punkt konnte man auf dem eigenen Konto verbuchen. Ein nicht gerade fulminates 0:0 im Auftaktspiel gegen die Karthaus Kicker aus Dülmen war schon mal mehr als zuletzt. Danach setzte es sportliche Prügel und eine Niederlagenserie: 0:4 gegen Lippstadt, 0:4 gegen Gütersloh, 0:2 gegen Hamm, 0:3 gegen Arnsberg und 1:4 gegen Iserlohn. Das einzige Tor des Tages erzielte Neuzugang Sameer Feldbusch.

 

Tabellenletzter, nur 1 Punkt und 2:36 Tore. Am Ende stand das sportlich schlechteste Abschneiden der Vereinsgeschichte. Dass die Mannschaft nie aufgab, die Köpfe nicht hängen ließ und nicht die Nerven verlor war jedoch auch eine Leistung, die es zu erwähnen gilt. Mit Haltung durchs Feuer zu gehen, lautete der Auftrag, den die Mannschaft vollumfänglich erfüllte. Kein Gemecker, keine Resignation und die Erkenntnis, dass die Torfabrik Meschede zumindest als guter Gastgeber für die anderen Mannschaften aus Westfalen wie immer bestens funktionierte.

 

Nach dem teilweise wilden Geknüppel Anfang Mai in Gütersloh wurden alle Mannschaften vor Spieltagsbeginn auf fairen Fußball verpflichtet. So nahmen an der Vorbesprechung diesmal nicht nur die Trainer, sondern auch alle Mannschaftskapitäne teil, die den Fairplay-Gedanken in ihre Teams trugen. Eine ordentliche Begrüßung vor Spielbeginn wurde ebenso obligatorisch wie ein Shakehands nach dem Spiel. Die Maßnahmen wirkten und die Rückkehr zu fairem Fußball bei höchstem Einsatz gelang. Dazu trugen auch die Schiedsrichter Frank Böttenberg (Meschede), Rene Korte (Cobbenrode) und Mirko Cofalla (Balve) bei, die sich mit ihrer Erfahrung, einer umsichtigen Spielleitung und ihrer kommunikativen Art den Respekt und Dank aller Beteiligten verdienten.

 

Meister wurde die WfB Lippstadt, die überlegen und absolut verdient den 1.Platz belegte und einen herausragend guten Fußball spielte. Für die Torfabrikanten bleibt die Erkenntnis, dass es viel zu trainieren gibt und auch die nächste Spielzeit in der 3.Liga kein Selbstläufer werden wird. Zurück in ihrem natürlichen Lebensraum, der Liga 3, wo man zuvor 14 Jahre lang spielte, wird die Mannschaft frohen Mutes einen Neustart wagen und ihren Gegnern wieder auf Augenhöhe begegnen. Identifikation und Optimismus sind auch nach dieser "Scheißsaison" ungebrochen.

 

Und so schloss das Trainerteam die Saison mit fast schon philosophischen Worten ab: "Seit einem Vierteljahrhundert gibt's die Torfabrik Meschede schon und da ist es klar, dass man auch mal durch ein tiefes Tal gehen muss. Erst das verleiht einem Fußballverein seine wahre Schönheit. Was ist schon ein Verein wert, bei dem es immer nur bergauf geht? Denn erst dann, wenn es mal richtig mies läuft, zeigt sich, was wirklich zählt: der Zusammenhalt. Und genau deshalb sind wir selten so stolz auf euch gewesen!" Dem ist an dieser Stelle nichts hinzuzufügen.

 

Ein maximal mögliches Dankeschön gilt allen Fans, Freunden und Familien, die die Mannschaft unterstützt haben, unserem fabulösen Schiedsrichtergespann, allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und dabei ganz besonders Ralf und Monika für ihre Arbeit im Cateringbereich. Die Umbenennung des Dünnefeldstadions in "Stadion an Pilgram's Schlemmereck" ist beschlossene Sache.

"Scheiß Krüppelverein"

Am kommenden Samstag, 27.August endet für die Torfabrik Meschede das Kapitel ihrer Zweitligazugehörigkeit. Für schlechte Laune sorgt das nicht. Ganz im Gegenteil.

Seit 2001 nimmt die Torfabrik Meschede am Ligabetrieb des Behindertensportverbandes NRW teil. Nach langen Jahren in der 3.Liga stieg man im Jahr 2013 denkbar dramatisch in die Viertklassigkeit ab, um schon in der nächsten Spielzeit dank eines denkwürdigen Sturmlaufs wieder aufzusteigen. In der Spielzeit 2016 stand man erneut mit dem Rücken zur Wand, schaffte aber durch ein Fußballwunder biblischen Ausmaßes vor heimischer Kulisse doch noch den Klassenerhalt. Als das "Wunder vom Dünnefeld" ging dieser wilde Ritt in die torfabrikalischen Geschichtsbücher ein und war die Initialzündung für den sportlichen Erfolg der darauffolgenden Jahre. Binnen kürzester Zeit kamen zahlreiche neue und sehr gute Fußballer zur Torfabrik, so dass im Jahr 2017 der erstmalige Aufstieg in die 2.Liga gelang, wo man in der Folgesaison nicht nur den souveränen Klassenerhalt eintütete, sondern als Drittplatzierter gar an das Tor zur 1.Liga klopfte.

 

Was damals den sportlichen Erfolg brachte, verschaffte den Verantwortlichen gleichsam auch einiges an Kopfzerbrechen. Der Ehrgeiz und das Erfolgsstreben einzelner Spieler stand dem Bedürfnis der Mehrheit gegenüber, die weiterhin einfach nur in freundschaftlicher Atmosphäre und ohne Druck Fußball spielen wollte. Eine Reaktion darauf war die Gründung einer 2.Mannschaft, die seitdem in der 5.Liga antritt. Im wöchentlichen gemeinsamen Training diese beiden Interessengruppen zusammenzuführen, war eine echte Herausforderung. Auch abseits des Platzes entstanden immer wieder Nebenkriegsschauplätze, deren Befriedung dem ehrenamtlich tätigen Trainerteam mitunter den letzten Nerv raubte.

 

Der Ehrgeiz und die teilweise vorhandene Verbissenheit der einen sorgte dafür, dass manch anderer verdienter Spieler die Lust verlor. Gleichwohl hatten manche von den Besten keinen Bedarf daran, ständig mit angezogener Handbremse zu spielen und Rücksicht auf die Schwächeren zu nehmen. Neun Spieler wechselten den Verein. Einerseits verständlich, andererseits bitter. Zum Beispiel dann, wenn Rücktritte nach 5, 10 oder gar 20 Jahren kurz und bündig via Textnachricht durchgekabelt wurden. Aber so ist das wohl im modernen Fußballgeschäft. "Scheiß Krüppelverein" schob eine Luxus-Spielerfrau als Facebook-Kommentar noch hinterher und drohte, den DFB einzuschalten, wenn nicht sofort der Spielerpass ihrer unwesentlich besseren Hälfte ausgehändigt würde. Fast schon wieder lustig.

 

Spieler kommen, Spieler gehen. Auch dieser stete Wandel macht die Torfabrik Meschede letztlich zu einem "eigentlich ganz normalen" Fußballverein. Von der erfolgreichen Zweitligamannschaft der damaligen Tage stehen heute nur noch wenige Spieler in Diensten der Torfabrik. Überwiegend sind die verbliebenen treuen Seelen mittlerweile über 40 Jahre alt, haben das sprichwörtlich beste Fußballeralter also längst überschritten. Dass es bereits 2019 sportlich eng wurde, nachdem mehr als die Hälfte der Erstvertretung eine Woche vor dem Saisonstart abwanderte, war klar. Dank einer großartigen Mannschaftsleistung und der Rückkehr von Zusammenhalt und guter Laune wurde trotzdem nochmal die 2.Liga gehalten, was schon recht erstaunlich war.

 

Nach zwei coronabedingt ausgefallenen Spielzeiten ist die Torfabrik Meschede nun also noch immer Zweitligist. Der strategische Rückzug in die Drittklassigkeit ist jedoch beschlossene Sache, selbst wenn aufgrund der wegen Corona ausgesetzten Abstiegsregelung der Klassenerhalt nicht von der sportlichen Leistung abhängt. Dass die Torfabrikanten diesen ehrgeizigen Fußball jedoch nicht mehr spielen wollen und können, bestätigte die schwere Verletzung eines unserer Ü40-Spieler, der sich Anfang Mai diesen Jahres nur 5 Minuten nach Anpfiff des ersten Saisonspiels mit einem Wadenbeinbruch verabschieden musste. Hinzu kamen in anderen Spielen auch noch üble Beleidigungen und sogar eine Prügelei zwischen zwei Mannschaften, die zum Abruch eines Spiels führte. Das ist es nicht wert, beschloss die Mannschaft, und kündigte für das kommende Jahr bereits ihren Rückzug aus der jetzigen Spielklasse an. 

 

Trotzdem treten die Torfabrikanten nun noch ein letztes Mal in Liga 2 an und werden - bis dato punktlos und als Tabellenletzter - erneut mit Haltung durchs Feuer gehen. Besonders auch, um ein Zeichen für jenes Fairplay zu setzen, das - eigentlich - im Fußballbetrieb des Behindertensportverbandes stets selbstverständlich war. Dem ein oder anderen mag es vielleicht komisch vorkommen, aber alle freuen sich auf diesen Abstieg. Der letzte Spieltag der Saison bedeutet nämlich auch den Abschluss dieses nicht uneingeschränkt ruhmreichen Kapitels.

 

Zusammenhalt, Fairplay und die Rücksichtnahme auf Schwächere sind bei der Torfabrik Meschede wichtiger als der sportliche Erfolg oder die Ligazugehörigkeit. Bei der Torfabrik darf weiterhin jeder spielen, der den Fußball liebt, ganz egal wie gut er (oder sie!) kicken kann.  Der „Scheiß Krüppelverein“ macht weiter. Aus Liebe zum Spiel. Und weil Fußball für alle da ist.

Berge sind hoch und Täler sind tief

Die Torfabrik Meschede startete heute den Auftakt ihrer einjährigen Tournee über die Sauerländer Sportplätze mit einem Besuch beim TV Kallenhardt. Schon zum fünften Mal trat die Torfabrik im Dorfparkstadion zum inklusiven Fußballfest an und machte ihrem Namen mal wieder alle Ehre. Trotz sommerlicher Hitze legten sich die Torfabrikanten mächtig ins Zeug.

Begleitet von zahlreichen Fans und Familienmitgliedern zogen 25 Spielerinnen und Spieler über den Stimmstamm und fielen im beschaulichen Kallenhardt ein. Für eine Mannschaft aus dem Ruhrtal traten die Torfabrikanten auf dem Kallenhardter "Hochtableau" trotz hochsommerlicher Temperaturen und knallender Sonne schon beim Warmmachen erstaunlich kraftvoll auf's Gaspedal. Der Trainer mahnte zur Einteilung der Kräfte und bediente sich drastischer Vergleiche: "Heute is' wie WM-Finale '86. Mexico-City, in 2.000 Metern Höhe, dünne Luft, brütende Hitze, 45 Grad ohne Schatten. Teilt euch eure Kräfte ein." Die Spieler legten los wie die Feuerwehr.

 

Nur die wenigstens erinnerten sich an Mexiko '86, aber alle hatten richtig Bock auf Fußball und dachten nicht daran, sich vom Coach an die Kette legen zu lassen. Denn nach zweijähriger Corona-Zwangspause wurde das sportliche Wiedersehen mit dem TV 1897 schon lang erwartet. Vorstand und Aktive des TV Kallenhardt hatten alles für einen spaßigen Fußballnachmittag vorbereitet, grillten die Würstchen, fungierten als Schiedsrichter oder standen selbst auf dem Feld. Gespielt wurde ein freundschaftliches Turnier mit vier gemischten Teams, die sich wechselseitig die Buden vollknallten und säckeweise Traumtore erzielten. Der jüngste Spieler war 8 Jahre alt.

 

Seit dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben Veranstaltungen wie diese, bei denen alle Spielerinnen und Spieler der Torfabrik Meschede zusammenkommmen, kaum stattfinden können. Dass dieses tiefe Tal von den Torfabrikanten ohne personellen Aderlass durchschritten wurde, ist schon etwas Besonderes. Alle sind wieder dabei. Schon nach dem ersten Lockdown und monatelanger Zwangspause war es so: "Erstes Training, und zack, da stehen sofort wieder 25 Leute als wäre nie etwas gewesen", berichtet der Trainer. Vielmehr sind sogar noch einige neue Spielerinnen und Spieler hinzugekommen.

 

Die lange Durststrecke ohne Fußball hat die Torfabrik Meschede genutzt, um Pläne zu schmieden - und umzusetzen. "Es war bitter, dass man sich monatelang nicht gesehen hat. Wir wissen schließlich, wie sehr die Mannschaft brennt. Im Grunde genommen haben wir in dieser Zeit aber nur Anlauf genommen, um mit noch mehr Schwung zurückzukommen." Wichtige strukturelle Veränderungen wurden dabei vorgenommen. So spielt die Mannschaft in Zukunft auf dem heiligen Rasen des Dünnefeldstadions und verfügt erstmals in ihrer Geschichte nicht nur über fließend warmes Wasser, sondern sogar über behindertengerechte Sanitäranlagen. Die Jahre auf Asche und in maroden, müffelnden Umkleiden sind vorbei. Auch in den Wintermonaten steht nun eine größere und funktionalere Sporthalle zur Verfügung. Zudem war der Auftritt in Kallenhardt die Premiere im nigelnagelneuen Trikotsatz, der nicht nur verflucht gut aussieht, sondern mit 32 Trikots allen Mannschaftsmitgliedern ihre individuelle Größe von S bis XXXXL bietet.

 

Erstmals in offizieller Mission für die Torfabrik am Ball waren in Kallenhardt die Neuzugänge Hannes, Sameer, Sebastian und Steven. Ergänzt wurde das Team um Trainertochter Karla, mit 12 Jahren die Jüngste im schwarz-roten Torfabrik-Trikot. Für die Statistiker: Der älteste Spieler war Peter Mevi mit 52 Lenzen auf dem Tacho, so dass die Torfabrik mit der phänomenalen Altersspanne von 40 Jahren und einem Gewichtsunterschied von rund 100 Kilo auf dem Feld stand. Gewonnen hat das Turnier übrigens das Team von Keeper und Neuzugang Sebastian Leitner, der eine bärenstarke Premiere im Kasten der Torfabrik ablieferte und seinen Farben mit tollen Reflexen den Sieg sicherte.

"Dorfplatz-Tournee 2022/23" startet in Kallenhardt

Anlässlich der Special Olympics World Games 2023 in Berlin wird auch unsere schöne Heimatstadt Meschede eine von über 200 Gastgeberstädten - sprich "Hosttown" - werden. Im Juni nächsten Jahres beherbergt Meschede eine Sportlerdelegation aus dem afrikanischen Staat Burundi. Das weltumspannende Ereignis der Special Olympics Weltspiele soll genutzt werden, um auf die Begeisterung und Leistungsfähigkeit von Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen aufmerksam zu machen. Einer der geplanten Beiträge der Torfabrik zum Mescheder Hosttown-Programm steht nun unmittelbar vor dem Startschuss: die Torfabrik lädt sich zu inklusiven Freundschaftsspielen bei befreundeten Vereinen aus der Umgebung - und solchen, die es werden wollen - ein. Die "Dorfplatz-Tournee 2022/23" startet beim TV Kallenhardt.

"Inklusion einfach machen", so lautet das Credo der Torfabrik. Ganz wunderbar gelingt dies schon seit vielen Jahren mit unseren Freunden vom TV Kallenhardt. Einmal im Jahr laden die Kallenhardter die Torfabrikanten zu einem großen, inklusiven Fußballfest ein. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause ist es jetzt nun endlich wieder soweit: am Samstag, 13.August läuft die Torfabrik Meschede wieder im Dorfparkstadion in Kallenhardt auf. Neben dem heimischen TV werden wieder viele weitere Gäste mitkicken. Gespielt wird bunt gemischt, egal ob alt oder jung, ob Handballer oder Fußballer, ob mit oder ohne Handicap. Anstoß ist um 13:00 Uhr.

Das Freundschaftsturnier beim TV Kallenhardt bildet den Auftakt der torfabrikalischen "Dorfplatz-Tournee", die auf dem Weg zu den Special Olympics einer von mehreren Beiträgen zum Mescheder Hosttown-Programm werden wird. Die Torfabrikanten bieten sich zu Freundschaftsspielen bei den örtlichen Kreisligisten aus dem Stadtgebiet und der Umgebung an. Was die Vereine daraus machen, bleibt dabei ganz ihnen überlassen. So kommt die Torfabrik gerne zu einem lockeren Trainingsspielchen im Rahmen der Saisonvorbereitung oder des wöchentlichen Trainings vorbei. Denkbar ist aber auch die Teilnahme der Torfabrikanten an geplanten Vereinsfesten oder - so wie in Kallenhardt - spektakulären Inklusionsturnieren. Ob erste, zweite oder dritte Mannschaft, Alte Herren, Damenteams, Junioren-Mannschaften oder Mixed- und Allstar-Teams, die Torfabrikanten spielen gegen jeden, der zwei Beine hat.

Den Mescheder Fußballvereinen wird die Idee der Dorfplatz-Tournee bei der Kick-Off-Veranstaltung zu den Special Olympics am 12.September in der Mescheder Stadthalle schmackhaft gemacht. Als Apetittanreger sollte zudem der Umstand gelten, dass eine örtliche Brauerei bereits ihre Unterstützung zugesagt hat, so dass die Torfabrikanten immer auch einige Kisten frischen Gerstensaft für die dritte Halbzeit mit auf die Dörfer bringen werden.

Die Zukunft hat begonnen

Gleich im doppelten Sinne wird sich die Torfabrik Meschede nach der Sommerpause in einem neuen Gewand präsentieren. Im Mescheder Dünnefeldstadion traf sich die Mannschaft zur offiziellen Trikotpräsentation und zum Fotoshooting. Mit dabei waren Sponsor Rafael Bremer und seine Ehefrau Jutta vom Lackier- und Karroseriezentrum Bremer aus Enste. Wie schon beim vorherigen Trikotsatz ließ sich Rafael auch diesmal nicht lumpen und übernahm erneut die Kosten für das neue, traditionell in schwarz und rot gehaltene Geschmeide. Die Torfabrikanten sind stolz und dankbar, weiterhin den Bremer-Schriftzug tragen zu dürfen und freuen sich besonders darüber, dass zukünftig alle 35 Spielerinnen und Spieler in ihrem individuellen Trikot auflaufen können.

 

Noch eine weitere Überraschung war den Torfabrikanten angekündigt, aber bis zur Trikotpräsentation geheimgehalten worden und sorgte erwartungsgemäß für einen Riesenjubel. Das Trainerteam verkündete die frohe Botschaft, dass die Torfabrik sich endlich von ihrem Hartplatz am Schederweg und dem Trainingsbetrieb auf Asche verabschieden kann. Waren die Torfabrikanten in der Vergangenheit nur gelegentiche Gäste im Dünnefeldstadion, steht nach der Sommerpause der vollständige Umzug in die schöne Kampfbahn im Mescheder Norden an. Statt Asche gibt's nun Naturrasen, statt muffigen Umkleiden und nicht-funktionierenden Duschen gibt's in Zukunft behindertengerechte und frisch renovierte Sanitäranlagen. Der Umzug bedeutet für die Torfabrik nicht nur einen Meilenstein in ihrer 24-jährigen Vereinsgeschichte, sondern ist ein echter Quantensprung. Die seit vielen Jahren bestehende gute Zusammenarbeit mit dem SSV Meschede ermöglicht diesen Schritt und soll auch in Zukunft weiter intensiviert werden.

Fußball und Punkrock

Am vergangenen Wochenende stand für die Torfabrikanten ein wichtiger Termin auf dem gesellschaftlichen Parkett an: das Jubiläums-Open-Air-Konzert der Lokalmatadore von !ncest und der schwedischen Punkrock-Kapelle Jake & The Jukeboxguys. Schon am Nachmittag ging's los mit launigen Belustigungspielchen für Groß und Klein. Unsere Mannschaft veranstaltete ein Torwandschießen mit attraktiven Preisen vom Torfabrik-Tattoo über die Fliegenklatsche bis hin zur Lümmeltüte. Am Abend dann luden !incest und Jake & The Jukeboxguys zur Zweikampfschulung in den Moshpit und zum Stagediving ein. Davor, dazwischen und danach gab's Gerstensaft mit Grillwurst und ein nettes Miteinander. Der Erlös dieses schönen Tages kommt unserer Mannschaft zugute.Wir sagen ein fettes Dankeschön für diesen geilen Abend und die Unterstützung.

Gute Laune, schlechte Laune

Nach zwei ausgefallenen Spielzeiten ging es endlich wieder um Ligapunkte. Dabei erwischte die Torfabrik Meschede das, was man wohl einen gebrauchten Tag nennt. Das Wechselbad der Gefühle war wohltemperiert. Herzlich Willkommen zu unserer Soap "Gute Laune, schlechte Laune"!

Seit 952 Tagen war die Torfabrik unbesiegt. Dass seitdem kein Spiel mehr stattgefunden hat, muss zu dieser hervorragenden Bilanz jedoch hinzugesagt werden. Frohen Mutes erschienen die nominierten Spieler am Mescheder Bahnhof und freuten sich, endlich wieder als Mannschaft in den Wettkampf ziehen zu können. Als zusätzlicher 13.Mann wurde Urgestein Peter "Pille" Bartsch eingepackt. Als einziger aktiver Fußballer des St.Elisabeth-Seniorenstifts hatte er sich bereits frühmorgens aus dem Haus geschlichen. Aus dem Altersheim direkt in die 2.Liga! Auf der Fahrt nach Rheda-Wiedenbrück schwor man sich ein und schmetterte das ein oder andere Liedchen. "Meschede ist 'ne schöne Stadt, da muss man sich benehmen. Drum fahren wir nach Wiedenbrück, benehmen uns daneben! Schallalalallalla..." Pünktlich zum Anpfiff hatten die Torfabrikanten als gute Gäste natürlich wieder in den vereinseigenen Gentleman-Modus umgeschaltet.

Neben Christian Lehmann und Pille Bartsch, die schon länger als die Hälfte ihres Lebens im schwarz-roten Torfabrik-Trikot feststecken, war mit Daniel Möller, Stefan Schau, Daniel Fern und Lars Klauke auch sonst viel Erfahrung auf dem Platz. Ihre Premiere in der "Ersten" feierten die Jungspunde Daniel Pilgram, Samuel Antunes und Dominik Meiske. Keeper Pat Franke, Alwin Göttling, Fabian Hallmann und Dominik Teterra komplettierten den Kader. Methusalem Peter "El Tren" Mevi, der als Sturmführer eingeplant war, musste kurzfristig passen. Im ersten Spiel des Tages gegen die "Mannschaft inklusive" aus Arnsberg gab es zudem ein sportliches Wiedersehen mit weiteren 7 ehemaligen Spielern, so dass es in der Tönnies-Arena direkt zu Beginn um die Wurst ging.

 

Schien es mit der ersten Aktion und einer Großchance durch Möller noch so, dass die taktischen Mittel klug gewählt waren, lief danach alles gegen die Torfabrik. Nach nur 5 Minuten Spielzeit mussten Dominik Teterra und Daniel Fern verletzt vom Feld, was jedes taktische Konzept über den Haufen warf. Während sich Dominik nach kurzem Durchzählen seiner Knochen wieder einsatzfähig meldete, hatte es Daniel mächtig erwischt. Als sich Mitspieler und Trainerteam noch um das medizinische Notfallmanagement kümmerten, konnte der Gegner die entstandene Konfusion nutzen und seine Tore erzielen. Die klare 0:3-Niederlage war in Anbetracht von Daniels Verletzung jedoch nun wahrlich das kleinere Problem.

 

Spielervater Ralf übernahm die weitere Versorgung des Verletzten und besorgte kurzerhand im nächsten Supermarkt einen Beutel Tiefkühlerbsen. Dank "Dr.Pilgrams Erbsentherapie" und dem beherzten Eingreifen seiner Mitspieler, die Daniel im weiteren Turnierverlauf mit vereinten Kräften zur Toilette und zum Imbissstand trugen, konnte die Zeit bis zum Turnierende und dem anstehenden Besuch im St.Walburga-Krankenhaus überbrückt werden. Letztlich war dies die beste und wichtigste Mannschaftsleistung des Tages. Der Vorschlag, Daniel gemeinsam mit den Erbsen bei Tönnies abzugeben und ihn anschließend im Werksverkauf wieder abzuholen, fand keine Mehrheit. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

 

Auf dem Feld lief danach wenig bis nichts zusammen. Im Schatten der örtlichen Fleischfabrik war die Torfabrik in zwei 0:5-Niederlagen gegen Iserlohn und Gütersloh zur Schlachtung freigegeben. Gegen Lippstadt mit 0:1 und Hamm mit 1:2 war es knapper, die Torfabrik kam besser ins Spiel und erarbeitete sich mehr Chancen. Verloren wurde trotzdem. Das einzige Tor des Tages konnte Daniel Möller erzielen, der kurzerhand eine Umschulung vom Außenverteidiger zum Stoßstürmer absolvieren musste. Am Ende gingen trotzdem alle Spiele in die Binsen und die Torfabrik Meschede grüßt punktlos vom letzten Tabellenplatz. Als Fazit bleibt, dass es viel zu trainieren gibt. Spätestens am Samstag, 27.August will man dann auf dem heimischen Dünnefeld vor eigenem Publikum erneut mit Haltung durchs Feuer gehen.

 

Apropros Haltung: was den Torfabrikanten übel aufgestoßen ist, war, dass es trotz der Fairplay-Ansage und der Ankündigung des Ausrichters, dass diese Saison doch bitte als "Freundschaftsrunde" zu betrachten sei, oft überhart zur Sache ging. Die Krönung war eine Prügelei, die sich zwischen zwei Teams auf dem Spielfeld ereignete und mit zwei roten Karten (u.a. wegen Schiedsrichterbeleidigung) geahndet werden musste. Wir sagen ganz klar: das ist nicht der Fußball, den wir zukünftig im Behindertensportverband spielen wollen. Für so einen Quatsch steht die Torfabrik nicht zur Verfügung.

 

Zu erwähnen ist aber auch: beim abschließenden Spiel gegen unsere Freunde aus Dülmen wurde die Fußballwelt wieder etwas lebenswerter. Die Trainer vereinbarten spontan, zuerst die Spieler gegeneinader antreten zu lassen, die im Laufe des Tages weniger Einsatzzeiten hatten. Vor dem Spiel gab es eine ordentliche Begrüßung der Kontrahenten, nach dem Spiel wurde abgeklatscht, gratuliert und man ging mit Shakehands auseinander.

 

Große Erleichterung gab es am späten Nachmittag, als sich unser Verletzter meldete. Daniels Fuß scheint zumindest nicht gebrochen zu sein. Er konnte das Krankenhaus noch am gleichen Tag verlassen, weitere Untersuchungen und eine mehrwöchige Pause folgen. Gefreut haben dürfte sich Daniel an diesem Tag allerdings doch nochmal: am gleichen Abend machte sein FC Schalke 04 den Aufstieg in die Bundesliga perfekt. Gute Laune, schlechte Laune. An diesem Tag war alles dabei.

 

Update: Daniels Verletzung hat sich mittlerweile als wesentlich schwerwiegender herausgestellt als zunächst angenommen. Diagnose: Wadenbeinbruch. Ein echter Schocker!

 

Bälle für Kinder aus der Ukraine

In den letzten Wochen hat die Torfabrik Meschede fleißig Fußbälle gesammelt, um sie an Kinder und Jugendliche aus der Ukraine weiterzugeben. In den nächsten Tagen werden wir sie ausliefern und bei Veranstaltungen verteilen. Außerdem können die gespendeten Bälle abgeholt werden:

  • Montags am Sportplatz Schederweg von 17-19 Uhr
  • Mittwochs am Kinder- und Jugendzentrum AKI im Lanfertsweg 21 von 11:30-13:30 Uhr
  • Freitags beim Deutschen Kinderschutzbund in der Kolpingstraße 16 von 14-17 Uhr

Das Angebot gilt so lange der Vorrat reicht und nicht nur für Kids aus der Ukraine, sondern auch für andere Kinder in besonderen Lebenslagen. Schönen Dank an alle, die das Projekt bis jetzt unterstützt haben.

 

Allerdings: wir werden mehr Bälle brauchen, so viel ist sicher. Wir würden uns über die Unterstützung von weiteren Leuten und Fußballvereinen sehr freuen. Die Bälle dürfen natürlich gebraucht sein. Hauptsache sie sind rund. Meldet euch über unser Kontaktformular, Facebook, Instagram oder per Mail an post@torfabrikmeschede.de

Neues Trikot

Nach 8 Jahren wird es mal wieder Zeit für ein neues Gewand. Die Verhandlungen mit unserem treuen Sponsor Automobiltechnik Bremer haben nur wenige Sekunden gedauert, da war der Deal eingetütet. Wir freuen uns sehr, dass Firma Bremer ihr jahrelanges Engagement für die Torfabrik Meschede fortsetzt und uns auch in Zukunft freundschaftlich verbunden bleibt. Wesentlich komplexer als die Sponsorensuche gestaltete sich die Auswahl der Trikots. Hier galt es die ästhetischen Vorstellungen der Vereinsführung umzusetzen. "Traditionell und ein bisschen martialisch" lauteten die Vorgaben. In einer hochwertigen, nicht frei verkäuflichen Sonderedition von Adidas und bei River Plate Buenos Aires in Argentinien wurde man fündig. Ein roter Querbalken ziert zukünftig das schlicht-schwarze Wams. Neu sind auch das Torfabrik-Wappen über dem Herzen und das auf den Stutzen aufgebrachte Gründungsjahr 1998.

Außerdem können wir allen 32 Spielerinnen und Spielern in Zukunft ein eigenes Trikot in der individuellen Größe zur Verfügung stellen. Nie wieder bauchfrei, nie wieder im Kartoffelsack-Look! Dass wir bei der Bestellung die Größentabelle von S bis XXXXL in ihrer ganzen Bandbreite beanspruchen mussten, verdeutlicht nur, dass wir trotz der schwarzen Trikots eine ziemlich bunte Truppe sind. Die Präsentation des neuen Geschmeides wird am 20.Juni stattfinden und mit dem offiziellen Fotomarathon für die aktuellen Mannschaftsfotos und neue Portraitbilder verbunden. Für Fans und Freunde der Torfabrik ist das neue Trikot leider nicht erhältlich. Dafür wird es aber zum 25-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2023 ein Traditionstrikot zu kaufen geben.

In Erinnerung an Josef August Senge

Heute wurde in Meschede ein Stolperstein für Josef August Senge verlegt. Josef August Senge ist einer von zehntausenden Menschen mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen, die von den Nazis als "lebensunwert" betrachtet und ermordet wurden.
Geboren wurde Josef August Senge im Jahr 1906. Im Alter von 22 Jahren wurde er wegen einer psychischen Erkrankung für 10 Jahre in der Psychatrie in Warstein eingesperrt. Im Jahr 1941 wurde er von den Nazis abgeholt und in der Tötungsanstalt in Hadamar ermordet. Sein Grab befindet sich auf dem Mescheder Südfriedhof, der Stolperstein wurde vor dem Haus Überhenne 14 verlegt.
Wenn Menschen mit Behinderungen heute - 81 Jahre später - selbstbewusst und gut gelaunt mit einem Ball am Fuß durch die Mescheder Öffentlichkeit dribbeln, dann ist das keine Selbstverständlichkeit. Das Schicksal von Josef August Senge erinnert uns daran.
Dass in diesen Tagen Menschen durch Meschede marschieren, die sich gelbe Sterne ans Revers heften, "Impfen macht frei" skandieren, Zitate von Sophie Scholl beanspruchen und sich in einer Diktatur wähnen, ist eine unsägliche Schande. Die Schamlosigkeit und Dummheit zu besitzen, sich mit den Verfolgten und Ermordeten des Naziterrors gleichzusetzen, ist eine Verhöhnung der wahren Opfer des Faschismus.
Gegen das Vergessen!
Das Trainerteam

Meschede wird Host Town

Nach gutem Zusammenspiel mit der Stadt Meschede können wir sagen: das Ding haben wir sovuerän verwandelt! Meschede wird Gastgeberstadt im Rahmen der Special Olympics Weltspiele 2023 und empfängt die Sportlerdelegation eines von 170 teilnehmenden Ländern. Anlässlich der Bekanntgabe hat die Torfabrik vor dem Rathaus den Sekt ausgepackt.

Mehrere Monate dauerte der Prozess des Planes, Bewerbens und Abwartens. Nun ist es gewiss: Meschede wird Host Town! Auch die Bewerbungen der Nachbarstädte Olsberg und Winterberg waren erfolgreich. Alle drei Kommunen setzen damit ein dickes Ausrufezeichen für Inklusion und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Sport und Gesellschaft. Die Torfabrik Meschede durfte einige Ideen beisteuern und hat die Bewerbung tatkräftig unterstützt. So ist z.B. ein flottes, kleines Bewerbungsvideo entstanden, in dem die Torfabrikanten gemeinsam mit den Judoka des Behindertensportvereins für ihre Heimatstadt werben. Welche Nation bei uns in Meschede zu Gast sein wird, entscheidet sich im Mai diesen Jahres. Bis zum Besuch der Olympioniken im Juni 2023 werden vielfältige Aktionen stattfinden, um auf die Begeisterung und Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen hinzuweisen.

Die Stadt Meschede hat bereits eine Seite mit umfamgreichen Informationen zu den Special Olympics eingrichtet. Dort gibt's Fotos, Videos, Links zu Projektpartnern und auch ein Kontaktformular für Interessierte, die die Host Town Tage in Meschede unterstützen wollen.

https://www.meschede.de/rathaus-service/familie-generationen/vielfalt-bewegt-meschede/

Große Fußballgefühle auf dem Dünnefeld

Zwei ausgefallene Spielzeiten und eine Pandemie später konnte die Torfabrik Meschede mit den Karthaus Kickern aus Dülmen endlich mal wieder eine gegnerische Mannschaft im heimischen Dünnefeldstadion begrüßen. Das Pokalspiel gegen die Münsterländer brach dann auch gleich alle jemals - mit torfabrikalischem Maßstab - gemessenen Zuschauerrekorde. Die Sonne schien. Es roch nach frisch gemähtem Rasen und Bratwurst. Es war wieder Fußball.

"Die lange Zeit ohne Fußball war bitter, aber wir haben den Spielern damals gesagt: Leute, wir nehmen nur richtig Anlauf, um dann mit noch mehr Schub zurückzukommen", funkelte der Trainer und schwor seine Mannschaft auf große Taten ein. Nun hat die Zukunft endlich begonnen. Das Pokalspiel gegen die Karthaus Kicker war hoffentlich der Anfang vom Ende dieser entbehrungsreichen Zeit. Folglich stand an diesem Tag besonders die Freude darüber im Vordergrund, endlich mal wieder im Wettbewerb und vor Zuschauern Fußball spielen zu können. Dass dabei mehr als 150 Fans zum Dünnefeld pilgerten, damit hatte wohl niemand gerechnet. Ein würdiger Rahmen für eine fulminante Rückkehr.

 

Die Karthaus Kicker nahmen die Einladung nach Meschede gerne an, passte das Event doch hervorragend in den Rahmen der Feierlichkeiten zu ihrem 10-jährigen Bestehen. Oft schon hatten beide Teams in der vergangenen Dekade die Klingen gekreuzt, heraus kamen stets spannende und kämpferische Matches, die auch bei höchstem Einsatz immer anständig und fair blieben. Die sportliche Bilanz zwischen beiden dürfte annährend ausgeglichen sein. Gespielt wurde in zwei Leistungsklassen, eine langwierige Qualifikation gab es nicht, sondern es ging direkt ins Pokalfinale. Mit 28 Spielerinnen und Spielern konnte die Torfabrik aus dem Vollen schöpfen und dem Publikum sämtliche Stars präsentieren. Ob die Urgesteine Willmes, Bartsch, Mevi oder die Lehmann Brothers, ob die Neuzugänge Lena, Falko und Dominik oder Comebacker Rafael Kanzelista, sie alle hauten sich vor großer Kulisse mächtig rein.

 

Hans-Peter-Cup

Torfabrik Meschede - Karhaus Kicker 5:2

 

Im ersten Pokalspiel des Tages war die Torfabrik im Kampf um den Hans-Peter-Cup gefordert und begann direkt mit überfallartigem Angriffsfußball. Während sich die Mentalitätsmonster Basti Bach und Björn Franke um die Aufräumarbeiten in der Abwehr kümmerten, feierte Neuzugang Lena Seemann an der Seite von Pille Bartsch eine tolle Premiere als neue Triebfeder im Mittelfeld. Alwin Göttling und Tim Sölken bildeten die torfabrikalische Flügelzange, die Urgesteine Peter Mevi und Christian Lehmann feuerten aus allen Rohren, während Dustin Becker und Matthias Willmes im Sturmzentrum auf ihre Chance lauerten wie die Geier auf das Aas und den Gegner immer wieder durch frühes Anlaufen in die Bredouille brachten. Schnell stellten Mevi und Lehmann auf 3:0 für die Torfabrik, was in dieser Deutlichkeit so gewiss nicht zu erwarten war. Durch muntere Wechselspielchen verlor die Torfabrik im Anschluss leicht an Linie und die Dülmener konnten noch vor der Halbzeit auf 3:2 verkürzen. Als Schiedsrichter Michael Gerhards die zweite Hälfte anpfiff, besannen sich die Torfabrikanten wieder auf ihre Stärken und ließen auch dank ihres hochmotivierten Starkstromkeepers Pat Franke nichts mehr anbrennen. Wiederum "Popeye" Lehmann und "El Tren" Mevi waren es, die einen letztlich souveränen 5:2-Pokalerfolg für die Torfabrik Meschede herausschossen.

 

Den Hans-Peter-Cup widmete die Torfabrik dem langjährigen Fußballchef im Behindertensportverband NRW, Hans-Peter Mlinaric, der vor einigen Monaten verstarb. Mit diesem Pokal sollte er posthum eine Würdigung für sein 25-jähriges Engagement für den Behindertenfußball in Nordrhein-Westfalen erfahren. Die Übergabe des Pokals nahm Hans-Peters Mlinarics Frau Hildegard vor, die aus Bottrop angereist war und sich über die Wertschätzung für ihren Mann sehr freute. Der große Jubel nach der Pokalübergabe konnte  gewiss auch im Fußballhimmel nicht überhört werden.

 

Convida-Cup

Torfabrik Meschede - Karthaus Kicker 0:4

 

Auch im Duell der leistungsstärkeren Spieler um den vom "Mutterkonzern" gesponserten Convida-Cup erwiesen sich die Münsterländer als der erwartet hochkarätige Gegner und verlangten der Torfabrik alles ab. Die Torfabrik als "Convidas schönste Tochter" agierte jedoch eine Spur zu leichtfertig. Während die Mannschaft nur selten vor dem Dülmener Tor stattfand, geriet das eigene Gehäuse immer wieder mächtig unter Beschuss. Allein Keeper Stefan Schau in Bestform und dem puren Glück war es zu verdanken, dass man mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause ging. Mit Beginn der zweiten Hälfte liefen dann auch die zahlreichen Fans wieder auf Hochtouren und unterstützten ihre Mannschaft lautstark.

 

Gerade als der Funke so richtig übergesprungen war, durchbrach der Gegner die aufgerückte Abwehr und netzte überlegt zum 0:1 ein. Obwohl Mannschaft und Fans nochmal eine Schüppe drauflegten, blieb Dülmen eiskalt und konterte sich umgehend zum nächsten Torerfolg. Nach dem 0:2 wurde es schwer und die Zeit knapp, die Torfabrikanten machten auf und fingen sich konsequenterweise noch zwei weitere Tore. Ein in dieser Klarheit sicherlich nicht erwarteter, aber vollauf verdienter Sieg der Karthaus Kicker, die mit konsequentem Stellungsspiel und Disziplin überzeugten, während sich die Torfabrikanten mit anarchischen Positionswechseln selbst in die Suppe spuckten.

 

Da auch die jeweils unterlegene Mannschaft mit einem Pokal ausgezeichnet wurde, hatten am Ende trotzdem alle was zu feiern. Ganz klar stand an diesem Tag der Spaß am Fußball und die Freude darüber im Vordergrund, endlich wieder spielen zu können. Am Ende dieses lang ersehnten Tages durften alle glücklich und zufrieden mit sich und der Rückkehr der Torfabrik Meschede sein.

 

Die Torfabrik sagt Danke

 

Der Dank der Torfabrikanten geht auch diesmal wieder an unsere Freunde vom SSV Meschede, namentlich Franz Schamoni und Volker Krick, die uns seit vielen Jahren ihre wunderbare Sportanlage zur Verfügung stellen und sich von uns den Rasen kaputt treten lassen. Dank auch an unsere Sponsoren und CEOs am Bratwurststand Jan Stappert und Maik Friedrichs, sowie unseren Oberultra Sebastian Gerhards, den unbestechlichen Schiedsrichtergott Michael Gerhards sowie die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer, die die Rückkehr der Torfabrikanten zu einem tollen Tag gemacht haben. Es war wieder Fußball.

 

Endlich wieder Fußball!

Nun gut, man könnte mit Fug und Recht behaupten, dass die Torfabrik Meschede seit über einem Jahr kein Spiel mehr verloren hat. Der langen Zwangspause damit noch etwas Positives abzugewinnen, gelingt jedoch nur mit maximaler Ironie. Die Einstellung des Spielbetriebs und die Absage zweier Spielzeiten waren eine harte Probe für die Mannschaft. Zoom-Meetings und Video-Challenges konnten nicht mal ansatzweise das ersetzen, was allen so gefehlt hat: das gemeinsame Fußballspielen. Nach 458 Tagen haben sich die Torfabrikanten nun endlich wiedergesehen.

Dank einer Impfquote, die im deutschen Spitzenfußball wohl ihresgleichen sucht, gab's für die Torfabrikanten auf dem Mescheder Dünnefeld an zwei Tagen von morgens bis abends die volle Ladung Fußball. Die Torfabrik durfte als erste Mannschaft in diesem Jahr den top gepflegten Rasen des Dünnefeldstadions bespielen und unterzog ihn direkt einem 16-stündigen Härtetest. Die Lust auf Fußball war riesig und das Programm reich an Abwechslung und zukunftsweisenden Überraschungen. Trotz verheerender Wettervorhersage war die Torfabrik wild entschlossen, das Trainingscamp durchzuziehen. Notfalls hätte man sich mit dem Grill und einigen Pülleken unter dem Tribünendach verschanzt. Doch es blieb trocken. Statt des angekündiigten Starkregens gab's einen Sonnenbrand.

Mit Carsten Richter von der Leichtathletikabteilung des SSV Meschede wurde das Trainerteam kurzfristig noch um einen echten Schleifer ergänzt, der das Team nach der langen Pause wieder fit machen sollte. Zusammen mit Kindern aus seiner Leichtathletikgruppe, die die Übungen anleiteten, schulte der "Drill Instructor" die Mannschaft in punkto Lauftechnik und Koordination und ließ sie ordentlich ins Schwitzen kommen. Der militärisch-herzliche Ton kam bei den Torfabrikanten gut an. Von Beginn an war ordentlich Zug in der Truppe. Der war auch nötig, da bei einigen eine gewisse "Verplautzung" unübersehbar war und die Laktatwerte wohl im nicht-messbaren Bereich gelegen haben dürften. Die Richtung war damit vorgegeben und alle haben toll mitgezogen.

Derbytime: Schalke gegen Dortmund

Mit dem großen Derbyklassiker der Schalke-Fans gegen die Dortmund-Fans ging es auf dem Platz dann sofort von Null auf Hundert. Lediglich 9 Schalker sahen sich 19 Dortmundern gegenüber. Die Schalker reagierten denkbar spektakulär und verpflichteten mit Olli Voß und Hannes Schmitz, den Geschäftsführern vom Torfabrik-Träger Convida, zwei Arnsberger Kreisligalegenden. Auf der Trainerbank rückte Edelfan und Motivator Dustin auf. Das Spiel verlief für die Schalker - wie die gesamte Bundesligasaison - dramatisch. Bis in die Nachspielzeit führte man nach einem Treffer von Daniel Fern mit 1:0, ehe Tizian Sportiello ausglich. In der Nachspielzeit der Nachspielzeit war es dann Tim Sölken, der das Spiel in allerletzter Sekunde in einen 2:1-Sieg für die Borussia drehte.

Während Schwarz-Gelb noch jubelte, erhielten die Schalker für ihre Leidensfähigkeit ein Extralob. Wer auch in solch bitteren Zeiten in unerschütterlicher Treue zu seinem Verein steht, der ist ein wahrer Fan. Dass das Trainingscamp im weiteren Verlauf durchweg harmonisch verlief, ist ein weiterer Beleg dafür, dass ein friedliches Miteinander von Schalkern und Dortmundern möglich ist. Die seit Jahren vielleicht größte und wichtigste Integrationsleistung der Torfabrik Meschede. Nach dem Derby stand ein Stationstraining auf dem Plan, bei dem weiter an der Fitness gefeilt sowie Torschuss, Kordination und Technik geschult wurden. Eine ausgiebige Mittagspause und die obligatorische Stadionwurst hatten sich nach diesem schweißtreibenden Auftakt alle redlich verdient.

Große Pläne in der Kleinstadt

Vor der Nachmittagseinheit wurden das gesamte Team und der Betreuerstab neu eingekleidet. Die schwedische Firma Blakläder, ein Hersteller von Arbeitsbekleidung und bereits Sponsor von kultigen Konkurrenzvereinen wie dem FC St.Pauli, dem 1.FC Union Berlin und Arminia Bielefeld, stiftete der Torfabrik einen Satz neuer Aufwärmshirts. Gut gekleidet und wieder bei Kräften wurde danach ein Blitzturnier gestartet, in dem säckeweise schöne Tore fielen. Als Gast in offizieller Mission wurde dabei Dorothee Hüster von der Stadt Meschede begrüßt. Frau Hüster stellte die Pläne der Stadt zu den Special Olympics World Games 2023 vor. Meschede will eine von 170 Gastgeberstädten werden, die anlässlich der Weltspiele eine Delegation von Sportlerinnen und Sportlern beherbergt.

Das Hosttown-Programm findet vom 11.-14.Juni 2023 statt, unmittelbar vor den Weltspielen in Berlin. Die Stadt Meschede hat sich beworben und ist optimistisch, den Zuschlag zu bekommen. In den etwa eineinhalb Jahren vor den Hosttown-Tagen werden vielseitige Aktionen von Sportvereinen und Behindertensportinitiativen stattfinden. Auf dem Weg zur Hosttown soll für den inklusiven Sport geworben und auf die Leistungsfähigkeit und Begeisterung von Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen aufmerksam gemacht werden. Die Torfabrik unterstützt die Bewerbung und hat sich bereits jetzt einige spaßige Dönekes überlegt. So sind z.B. ein Hallenmasters, eine Dorfplatz-Tournee und Fackelläufe mit dem olympischen Feuer durch die Mescheder City in Planung.

Die Torfabrik möchte mit ihrem Wirken einen Beitrag dazu leisten, dass Meschede eine Stadt der Vielfalt und Weltoffenheit ist. Eine erste Einstimmung auf den Gedanken der Special Olympics - das gemeinsame Sporttreiben über alle Unterschiede hinweg - gab es dann in Form des Olympischen Eids, den die Torfabrikanten feierlich und inbrünstig ablegten:

 

"Ich will gewinnen. Doch wenn ich nicht gewinnen kann, so will ich mutig mein Bestes geben!"

 

Dass Frau Hüster noch weit über den offiziellen Teil hinaus bis zur "Dritten Halbzeit" blieb, freute die Torfabrikanten und schuf gewiss eine gute Basis für die anstehende Zusammenarbeit.

Freundschaft mit dem "Lokalrivalen"

Die Befürchtung, dass am zweiten Trainingstag die Beteiligung nachlassen könnte, erwies sich als gänzlich unbegründet. Alle standen auch am nächsten Morgen wieder auf dem Feld, überpünktlich sogar, egal ob sie aus Meschede, Warstein, Olsberg, Schmallenberg, Arnsberg oder aus Medebach kamen. Auch wenn alle über mächtig Muskelkater klagten, wurde bei verschiedenen Trainingsübungen und -spielen nochmals kräftig auf die Zähne gebissen. Kapitän Stefan Schau gebührte es von Amts wegen die repräsentativen Aufgaben des Tages zu übernehmen. Für besondere Anlässe und besondere Freunde ließ die Torfabrik Meschede extra einen eigenen Wimpel herstellen. Das erste Exemplar erhielt darum auch der wohl wichtigste Partner der Torfabrik, die Fußballabteilung des SSV Meschede. Franz Schamoni und Jan Kettler vom SSV sagten der Torfabrik auch für die Zukunft ihre Unterstützung zu. Wenn ab 2022 die Sanierung der Hauptschule am Schederweg ansteht, wird der Sportplatz im Schulzentrum nicht mehr als Trainingsstätte zur Verfügung stehen. Bis sich das Aschegeläuf in einen saftigen Kunstrasen verwandelt, werden wohl einige Jahre ins Land gehen. Schon jetzt gab die SSV-Fußballabteilung ihr Versprechen ab, dass man in dieser Zeit einen Platz auf dem Dünnefeld für die Torfabrikanten finden wird. Ein Grund mehr, mit Vorfreude und Optimismus in die Zukunft zu blicken.

Danke, danke, danke

...sagt die Torfabrik Meschede all ihren Unterstützern aus nah und fern. Dem Fußballvorstand vom SSV Meschede und der Leichtathletikabteilung, Blakläder und Geschäftsführer Maik Friedrichs, der Veltins Brauerei, Frank Kutsche von Kutsche Fleischerei und Feinkost aus Eversberg, Reinhard Rettler von Stick-Mich aus Wennemen, den Spieler-Familien Niedermeier, Willmes, Schröder und Klauke, die uns unterstützt haben, Spielervater und "Natural Born Griller" Ralf Pilgram sowie allen anderen ehrenamtlichen Überzeugungstätern auf und neben dem Platz. Here we go again!

Reclaim the game!

Leichte Anflüge von Euphorie in den Reihen der Torfabrik Meschede. Das ursprünglich geplante 4-tägige Trainingslager lässt sich zwar nicht realisieren, trotzdem plant die Torfabrik ihre fulminante Rückkehr für Anfang Juni. Zwei Tage voller Fußball stehen an und die Truppe ist mächtig heiß darauf. Am Freitag, 4.Juni und Samstag, 5.Juni öffnen unsere Freunde vom SSV Meschede Fußball die Pforten ihres schönen Dünnefeldstadions für die Torfabrikanten. Jeweils von 10-18 Uhr rollt der Ball. Auch wenn das ursprünglich geplante Pokalspiel an diesem Wochenende (noch) nicht stattfinden kann, werden es garantiert zwei tolle Tage. Um die Mannschaft wieder richtig in Schwung zu bringen, haben wir mit der Verpflichtung eines Oberst a.D. der Bundeswehr als "Drill-Instructor" auf die lange Zwangspause reagiert, der das Trainerteam ergänzen wird. Fußball spielen bis die Schwarte kracht, eine ordentliche Stadionwurst, ein gemeinsames Bierchen zum Feierabend, endlich wieder als Mannschaft zusammen sein - garantiert große Fußballgefühle! Bei schlechtem Wetter findet das Ganze natürlich trotzdem statt. Ob Tornado oder Blizzard, Hochwasser oder Vulkanausbruch, kein Wetterphänomen könnte als Grund für eine eventuelle Absage taugen. (Höchstens die Inzidenzzahlen.) Wir sind bereit! Holen wir uns das Spiel zurück. 🏴🚩

Manchmal hilft nur Bier

Der allzeit gute Durst der Sauerländer Landbevölkerung kam nun auch der Torfabrik zugute. Nach dem coronabedingten Abverkauf ihrer Lagerbestände stifteten die Mescheder Wirte Andre Wiese und Marvin Bohmeier den Erlös an drei gemeinnützigen Einrichtungen. Neben der DLRG und der Kita Viila Einzigartig wurde auch an die Torfabrik Meschede gedacht. Somit flossen süffige 405 Euro in die Mannschaftskasse der Torfabrikanten. Nicht auszuschließen, dass die Mannschaft einen Teil der Spende wieder zu den netten Gastronomen zurückbringt. Auf allen Ebenen werden die Spielerinnen und Spieler der Torfabrik nach der langen Zwangspause viel aufzuholen haben. Auch an den Tresen der Mescheder Schankgaststätten. Also, dem H1 am See, dem Postkeller Meschede und dem Bibulus - Die Braukneipe gilt unser Dank. Und natürlich allen, die das gute Veltins vor dem Verfall bewahrt haben. Ein Prosit!

Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten

Nein, an das gemeinsame Fußballspielen ist auch weiterhin nicht zu denken. Die Torfabrik Meschede hält sich derweil mit Online-Mannschaftssitzungen und ihrem wöchentlichen Bundesliga-Tippspiel über Wasser. Das Training, die Ausflüge, die Gemeinschaft, der Fußball... all das fehlt uns unheimlich und ist durch nichts zu ersetzen.
Umso glücklicher sind wir aber, wenn die Mannschaft auch in dieser schwierigen Zeit Unterstützung erfährt. Und die hat es in sich! Die Firma Logo-Plan aus Bad Fredeburg hat uns unlängst mit einer wirklich großzügigen Spende unterstützt. Als Planungsbüro für Elektrotechnik und Technische Gebäudeausrüstung bietet Logo-Plan kreative Lösungen und die notwendige Flexibilität, damit aus großartigen Ideen ein überzeugendes Bauobjekt wird.
Vorerst haben wir einen Teil der Zuwendung in die Erweiterung unseres Fan-Sortiments gesteckt. Somit konnten wir unseren Spielern sowie einigen verdienten Fans und Unterstützern ein kleines und nützliches Präsent in Form eines stylischen Schlauchschals zukommen lassen. Auch beim Capo der Fairy Ultras, unserem hartgesottenen Supporters Club, fand das Teilchen seinen Anklang (Foto).
Dank der Unterstützung der fußballaffinen Geschäftsführung von Logo-Plan (und einigen anderen netten Menschen) sind wir für den Restart gut gerüstet. Wir kommen wieder, keine Frage! Und dann lassen wir's so richtig krachen! 🏴🚩

 

 

Abschied von Hans-Peter Mlinaric

Traurige Nachricht für den Behindertenfußball in Nordrhein-Westfalen. Unser Fußballchef Hans-Peter Mlinaric ist verstorben. Wir sind tief getroffen und möchten Peters Familie unsere aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Wir sind dankbar für seinen großen Einsatz und die vielen Jahre an wertschätzender Zusammenarbeit. Danke, lieber Peter. Wenn es im Fußballhimmel was zu organisieren gibt, wirst du gewiss dabei sein. Mach's gut. ♥️

BLÅKLÄDER unterstützt die Torfabrik

Für torfabrikalische Verhältnisse ist das der Mega-Deal, auf den wir schon seit fast 23 Jahren gewartet haben! Der schwedische Arbeitsbekleidungshersteller Blaklader ist ein echter Global Player und unterstützt bereits den FC St.Pauli, den 1.FC Union Berlin und Arminia Bielefeld mit seinem Sponsoring. Mit der Torfabrik Meschede kommt nun - sozusagen - ein weiterer kleiner, kämpferischer Kultclub hinzu. Die Schweden statteten unsere komplette Mannschaft nun mit einer Special Edition an Torfabrik-Winterjacken aus. Mit seinen höchsten Ansprüchen an die Qualität und Nachhaltigkeit seiner Produkte passt Blåkläder bestens zu den harten Fußballarbeitern der Torfabrik. Wie der Holzfäller in Kanada, der Hochseefischer in der Beringsee oder der Trucker in Alaska, trägt nun auch der Mescheder Torfabrikant die Workwear von Blåkläder auf. Leider ist es uns zur Zeit nicht möglich, ein Mannschaftsfoto mit allen Spielerinnen und Spielern zu machen. Auch auf diesem Foto sind längst nicht alle drauf, die sich über die neue Clubwear gefreut haben. Natürlich wird sich das Team, sobald die Pest vorbei ist, auch noch mit Blåkläder-Geschäftsführer Maik zu einem launigen Sponsorentermin treffen. Wir holen das gewiss bald nach. Die Begeisterung der Torfabrikanten und die Produkte von Blåkläder halten jedenfalls länger als jede Pandemie.

Trainingsbetrieb wird wieder eingestellt

Wir schließen die Tore zum zweiten Mal. Der Trainingsbetrieb wird mit sofortiger Wirkung und bis auf Weiteres eingestellt. Dass wir auf unser Fußballvergnügen verzichten müssen, ist schade. Aber wichtiger als Fußball ist jetzt unser solidarisches Verhalten. Alle unsere Spieler haben Freunde, Mitbewohner in ihren Wohnheimen oder Kollegen in ihren Werkstätten, die wir nun schützen müssen. Darum geht es. Nehmen wir also Rücksicht.

It's good to be back!

Emotionale Rückkehr auf knüppelharter Asche. Die Jungs nach einem halben Jahr wieder spielen zu sehen... Ganz große Fußballgefühle!

Jetzt tanzen alle Puppen

Das hat mit Fußball nichts zu tun

Auch die Torfabrik Meschede hat heute ihren Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt. Dem Zusammenhalt und der Leidenschaft wird das keinen Abbruch tun. Halten wir alle also eine Weile lang inne, nehmen wir Rücksicht, achten wir auf uns und sorgen wir füreinander.

Torfabrik erhält Fairplay-Pokal

Zum alljährlichen Budenzauber der befreundeten Karthaus Kicker reiste die Torfabrik Meschede wieder mal ins münsterländische Dülmen. Mit zwei kompletten Mannschaften und zahlreichen Freunden und Familienmitgliedern war der Fanbus vollbesetzt.

Neben der internationalen Begegnung gegen die niederländische Mannschaft von SJS Stadskanal freuten sich die Torfabrikanten besonders darüber, dass erstmals seit 10 Jahren wieder eine Frau im schwarz-roten Trikot für sie auf dem Platz stand. Sportlich blieb mit dem 5.Platz und 6.Platz zwar noch Luft nach oben, dennoch war der Jubel am Ende riesig, als die Torfabrik Meschede mit dem Fairplay-Pokal ausgezeichnet wurde. „Ihr habt eine tolle Stimmung gemacht und seid alle, Spieler und Fans, als echte Einheit aufgetreten“, lobte der Hallensprecher bei der Pokalübergabe. Ein Kompliment, dass alle gerne annahmen.   

 

Pille Bartsch ist der "Spieler des Jahres"

Die Torfabrik Meschede lud zur großen Jahresabschlussparty ins Mescheder Rockcafé ein - und alle sind gekommen! Spieler, Fans, Freunde, Spielerfrauen und Unterstützer haben den Ausklang der Spielzeit 2019 gefeiert und gemeinsam auf ein abwechslungsreiches und erfolgreiches Jahr zurückgeblickt. Auch einige neue Projekte wurden bereits ins Visier genommen. Stargast des Abends war der Nikolaus, der sich jeden Spieler einzeln vorknöpfte. 

Torfabrik reloaded

 

In einem launigen Jahresrückblick ließen die Torfabrikanten das Jahr 2019 nochmals Revue passieren. Ein ereignisreiches Jahr mit allen sportlichen Höhen und Tiefen wurde so zu einem würdigen Abschluss gebracht. Die Tatsache, dass uns binnen der letzten zwei Jahre 14 Spieler (mehr als eine ganze Mannschaft!) verlassen haben, konnte durch Zusammenhalt und einige spektakuläre Neuzugänge aufgefangen werden. Das Trainerteam freute sich besonders über einige neue "richtig gute Typen", die fest verpflichtet werden konnten.

 

Aber auch die Comebacks unserer altgedienten Spieler Christian Lehmann und Ingo Gebhardt wurden hervorgehoben. Allen, die die schwarz-rote Torfabrik-Fahne in den letzten Monaten hochgehalten haben, gebührte der Dank des Trainerteams. Besonders die "Alten" waren es, die in einer schwierigen Situation in die Bresche sprangen und den souveränen Klassenerhalt erkämpften. Auf einen angeblichen Lokalrivalen angesprochen wollte, sich das Trainerteam nicht äußern. Nur so viel: "Wir werden noch Fußball spielen, wenn an die schon keiner mehr denkt!" Der Saal kochte.

 

Sportlich alles bestens

 

Trotz des personellen Aderlasses überzeugte die Torfabrik Meschede mit Kampfkraft und Zusammenhalt, so dass man mit beiden Mannschaften - in der 2.Liga wie auch in der 5.Liga - jeweils einen guten 4.Tabellenplatz belegte. Neben dem Ligabetrieb im Behindertensportverband blickte man auf zahlreiche weitere Highlights zurück: Fanbus-Touren zum Dülmener Budenzauber und zum siegreichen Spiel gegen den FC Landtag in Düsseldorf, ein fulminates 4-tägiges Trainingslager im münsterländischen Rheine, ein denkwürdiger Sieg im Familienduell gegen Familie Becker und vieles mehr.

 

Auch infrastrukturell hat die Torfabrik mehrere Schritte nach vorne unternommen. Die Ausstattung aller 30 Spieler mit Trainingsanzügen und neuen Mannschaftsshirts ist eine Sache, die man sich schon lange erträumt hatte und die durch die Unterstützung unseres Sponsors Automobiltechnik Bremer endlich möglich wurde. Wichtig war auch der lang ersehnte Umzug ins neue Stadion am Schederweg. Im "Old Trafford" bieten sich der Torfabrik mit Flutlicht, Umkleiden und einem gepflegten Platz ganz neue Möglichkeiten.

 

Kritik vom Nikolaus

 

Als besonderen Gast durften die Torfabrikanten den Nikolaus höchstpersönlich begrüßen. Der hatte jedoch nicht nur Lebkucken, Spekulatius und Schokolade im Gepäck. Jeder Spieler erhielt eine spezielle Kundenkarte vom Sportgeschäft Intersport Pilz aus Meschede-Enste. Inhaber Oliver Pilz gewährt allen Spielern der Torfabrik 20% Rabatt auf Fußballartikel - eine nette Unterstützung!

 

Dass der Nikolaus bestens informiert ist, zeigte sich im Anschluss an die Veranstaltung, als jeder Spieler bei ihm zur Einzelkritik vorstellig werden musste. Dabei lobte der Nikolaus jeden Torfabrikanten, sparte aber auch nicht an individueller Kritik. "Mehr laufen"! "Mehr abspielen"! "Keine Sprachnachrichten ans Trainerteam, die länger als 30 Sekunden dauern", lautete eine weitere Forderung vom Nikolaus. Spontan und richtig in Stimmung knöpfte er sich auch gleich noch Spielerfrauen, Eltern und Fans vor. Sankt Nikolaus hat es einen Heidenspaß gemacht.

 

Ausblick in die Spielzeit 2020

 

Neben den sechs Spieltagen im Rahmen des BRSNW-Ligabetriebs plant die Torfabrik auch wieder zahlreiche weitere Aktionen. Zusätzlich zum alljährlichen Heimspieltag in Meschede wird versucht, einen weiteren Spieltag im Mescheder Umland zu organisieren. Durch die Ausrichtung von Spieltagen und die Übernahme der Staffelleitung einer BRSNW-Liga leistet die Torfabrik Meschede seit Jahren ihren Beitrag, dass Menschen mit Handicaps in Westfalen organisiert Fußball spielen können. Dafür setzt sich das Trainerteam auch im neuen Jahr wieder ein.

 

Wichtig ist, so der Coach: "Wir haben zwei Mannschaften, sind aber diese eine Torfabrik!" Insofern sei es wichtig, dass es immer wieder gemeinschaftliche Aktionen gebe, an denen alle Spieler teilnehmen. So wird es beispielsweise wieder eine Fanbustour zum Dülmener Budenzauber geben. Auch ein Stadionbesuch in der 1. oder 2.Bundesliga ist für alle geplant. Das alljährliche Familienduell im August ist bereits ebenfalls fest terminiert. Große Lust besteht auch wieder an einer öffentlichen, fußballkulturellen Veranstaltung.

 

Ein besonderes Projekt soll die Erschaffung einer Vereinshymne sein. "Wir orientieren uns da am Liedgut des rauhen englischen Zweitligafußballs", orakelte der Coach und stellte seine ambitionierten musikalischen Pläne vor. In der Tradition der deutschen Nationalmannschaft, die u.a. mit Udo Jürgens, Michael Schanze, Peter Alexander und den Village People ihre Platten aufgenommen hat, will der Coach mit seinen Mannen ebenfalls ins Tonstudio gehen. Man darf gespannt sein, was dabei rauskommt. Spaß ist jedenfalls garantiert.

 

Vielen Dank!

 

Eine  Erwähnung fanden selbstverständlich auch all diejenigen, die die Torfabrik mit vielen kleinen und großen Hilfestellungen unterstützt haben. Die Familien einiger Spieler, sozial engagierte Unternehmen aus Meschede und Umgebung, Freunde und Bekannte aus nah und fern haben auch in diesem Jahr wieder dafür gesorgt, dass die Torfabrikanten und ihr Umfeld zusammen viel erleben durften.

 

"Wir leben wie immer von der Hand in den Mund. Aber dank unserer Unterstützer tun wir das mittlerweile ganz gut", ist der Coach nicht gewillt, im nächsten Jahr kleinere Brötchen zu backen. Mächtigen Applaus und Standing Ovations gab es im Anschluss natürlich auch für das Trainerteam und seine ehrenamtliche Arbeit.

 

Pille Bartsch - unser Spieler des Jahres

 

Eine besondere Ehre wurde unserem Spieler Peter "Pille" Bartsch zuteil. Pille ist einer der Männer der ersten Stunde und schon seit dem letzten Jahrtausend für die Torfabrik am Ball. Pille ist immer da, jeden Montag, bei Wind und Wetter. Seit 21 Jahren! Pille ist ein Musterbeispiel an Verlässlichkeit und Identifikation.

 

"Wir machen uns keine Sorgen, dass Pille uns jemals verlassen könnte. Er ist Mister Torfabrik, unsere wilde 13, ein absolutes Unikat, zuverlässiger Zeugwart, Großmeister des Trashtalks, einziger aktiver Spieler des Seniorenzentrums St.Elisabeth und ein echtes Vorbild. Auch wenn Pille in seiner mittlerweile 18.Saison immer noch kein Ligator erzielt hat, ist er für uns als Typ unverzichtbar. Mit 44 Jahren hat Pille in diesem Jahr sogar sein Debüt in der 2.Liga gefeiert", sagte der Coach in seiner Laudatio. Sichtlich stolz und unter frenetischem Beifall wurde Pille vom Nikolaus die Medaille für den "Spieler des Jahres" überreicht.

 

Willkommen im Old Trafford

Was lange währt, wird endlich gut. Die Torfabrik Meschede konnte in dieser Woche ihr neues Stadion im Mescheder Süden beziehen. Nachdem man vom millionenschweren Bauprojekt (Abriss des Hertie-Gebäudes und Neubau einer Multifunktionsarena in der Kernstadt) mit Rücksicht auf Anwohnerinteressen Abstand genommen hatte, konnte nun endlich eine adäquate Lösung gefunden werden.

Für manche Kreisligavereine aus dem Mescheder Umland ist der Schulsportplatz am Schederweg eine der gefürchtetsten Kampfbahnen überhaupt. Nicht nur obgrund der unbequemen Gegner, sondern auch wegen des Aschegeläufs und der rudimentären Ausstattung von Umkleidekabinen und sanitären Anlagen. Was für die einen der blanke Horror, ist für die Torfabrik Meschede eine exklusiv anmutende Verbesserung. Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Nach vielen Jahren im Estadio San Benedictino auf dem Klosterberg freut sich unser Team nun, dass es endlich seine neue Heimstatt beziehen konnte. Bis dato verfügte die Torfabrik nämlich weder über eine Umkleidekabine, noch über Toiletten und Duschen oder gar Flutlicht.

Dem sportlichen Erfolg und dem Spaß am Fußball stand dieser Mangel bekanntlich eh nie im Wege. Wie ungebrochen groß die Begeisterung unserer Jungs ist, zeigt die Tatsache, dass gestern satte 28 Spieler an der Trainingspremiere teilgenommen haben! Wer wieso weshalb und warum der Kampfbahn im August-Macke-Schulzentrum einst den Namen "Old Trafford" verlieh, ist übrigens nicht überliefert. Mit dem Fußballtempel von Manchester United hat dieses Stadion zugegebenermaßen wenig gemein. Aber das ist den Hartplatzhelden von der Torfabrik herzlich egal.

Die Torfabrik bleibt zweitklassig

Was sich nicht zwingend wie ein Kompliment anhört, bedeutet für die Torfabrik Meschede allemal einen großen sportlichen Erfolg. Nach 15 Jahren in der 3.Liga bestehen die Torfabrikanten auch in ihrer zweiten Saison in Liga 2. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und großem Kampf sicherte sich unsere Mannschaft den letztlich souveränen Klassenerhalt.

Einige sportlich wichtige Spieler haben die Torfabrik verlassen, so dass man kurz vor Saisonbeginn vom ambitionierten Spitzenteam zum Abstiegskandidaten Nummer Eins wurde. Hinzu kam, dass vor dem Saisonfinale im heimischen Dünnefeldstadion mit Tizian Sportiello und Dominik Teterra zwei wichtige Mentalitätsspieler ausfielen. Einen Schönheitspreis galt es darum nicht zu gewinnen und so impfte das Trainerteam seinen Spielern vor allem zweierlei ein: Zusammenhalt und Kampfkraft. Am Ende schloss die Torfabrik Meschede die Saison auf einem hervorragenden 4.Tabellenplatz ab. Meister wurde das Team von der AWO Dortmund, Vizemeister ist Prowerk Bethel aus Bielefeld. Den Gang in die dritte Liga müssen die unter Wert geschlagenen Iserlohner Werkstätten antreten.

 

Knappe und spannende Spiele kennzeichneten das Saisonfinale ebenso wie das wechselhafte Wetter. Zwischen Starkregen und Sonnenschein hauten sich die sieben Mannschaften allesamt mächtig ins Zeug. Trotzdem herrschte ein faires und entspanntes Miteinander auf dem Dünnefeld. Auch wenn Platzwart Werner kaum hinsehen mochte wie sich die Teams durch seinen heiligen Rasen pflügten, kam das Schiedsrichtertrio gänzlich ohne gelbe Karte aus. Kompliment an alle Ligakonkurrenten für dieses Musterbeispiel an fairem Sportsgeist.

 

Torfabrik Meschede - Wertkreis Gütersloh 0:0

Die in real-madrid-weiß angetretenen Gütersloher verlangten der Torfabrik im ersten Spiel alles ab und besaßen die besseren Chancen. Aber entweder rettete Keeper Stefan Schau oder unsere Abwehrspieler bekamen noch einen Fuß dazwischen. Die beste Chance für unsere Farben vergab der durchgebrochene Offensivverteidiger Daniel Möller. Zufriedene Gesichter und geballte Fäuste nach dem Abpfiff. Man hatte den Verfolger auf Abstand gehalten.

 

Torfabrik Meschede - Iserlohner Werkstätten 1:0

Durch einen Fernschuss von Rudi Aydin ging die Torfabrik im Sauerlandderby früh in Führung. Die restliche Spielzeit gehörte den Iserlohnern, die mächtig Druck machten und sich als spielstarker Gegner präsentierten. So sah das Trainerteam "das gefühlt längste Spiel der Vereinsgeschichte". Dabei hatten die Torfabrikanten zugegebenermaßen mehrmals den sprichwörtlichen Papst in der Tasche. Auch das Eckballfestival der Iserlohner überstanden die Torfabrikanten kurz vor Schluss schadlos. Abwehrchef Matthias Klauke und Ballmagnet Hendrik Grote zogen die Bälle magisch an und Keeper Patrick Franke sicherte uns mit einigen spektaklulären Glanzparaden den Sieg. Schon da war klar: hier und heute steigt die Torfabrik nicht mehr ab.

 

Torfabrik Meschede - AWO Dortmund 0:3

Der souveräne Tabellenführer und spätere Meister wartete im nächsten Spiel. Mit viel Einsatz bot man dem sympathischen Team aus Dortmund die Stirn, verlor aber letztlich klar und verdient. So ehrlich muss man sein. Die AWO Dortmund war eine Nummer zu groß für die Torfabrik. Trotzdem brandete auf Seiten der Torfabrik-Fans Riesenjubel auf. Urgestein Pille Bartsch feierte seine Heimpremiere in der 2.Liga. Mit 44 Jahren wurde Pille aus der 5.Liga hochgezogen und leistete als "Moralisator" seinen Beitrag zum Klassenerhalt.

 

Torfabrik Meschede - Prowerk Bethel 1:1

Im Hinspiel unterlag man den Bielefeldern noch mit 0:3 und auch diesmal sah es anfangs nicht unbedingt rosig aus. Die offensive Durchschlagskraft der Ostwestfalen kam diesmal jedoch nicht zum Tragen. Zwar fiel früh das 0:1, danach gelang es der Torfabrik aber erfolgreich das Spiel zu zerstören und den Gegner einzulullen. Einen der wenigen Entlastungsangriffe schloss Schlitzohr Raffael Kanzelista gekonnt und clever zum Ausgleich ab. Riesenjubel über das Unentschieden gegen einen brettstarken Gegner und die gelungenen Rehabilitation für die vorangegangene Niederlage.

 

Torfabrik Meschede - Ledder Werkstätten 0:4

Der unausgegorene Spielplan sah es vor, dass die Torfabrikanten direkt drei Spiele hintereinander absolvieren mussten. Nicht nur doof, sondern vor allem kräftezehrend. Die Luft war nach den vorherigen hart umkämpften Partien gegen die beiden Spitzenteams einfach raus. So ergab man sich gegen die bärenstarken Jungs aus Tecklenburg in eine klare und deutliche 0:4-Niederlage. Warum manche Teams dreimal hintereinader auf dem Feld stehen mussten, ist ein echtes Ärgernis, was bei einer durchdachteren und nicht vollautomatisierten Spielplangestaltung sicherlich vermeidbar gewesen wäre.

 

Torfabrik Meschede - Blau-Weiß Aasee 0:1

Im letzten Spiel ging es für die Torfabrik darum, die Münsteraner auf Distanz zu halten. Ein Unentschieden hätte für Platz 3 und den damit verbundenen Pokal gereicht. Mit der letzten Spielaktion fing man sich jedoch das unglückliche und überflüssige 0:1. So ist Fußball - und so ist die Torfabrik. Unter den gegebenen Vorzeichen stellt der 4.Tabellenplatz zum Saisonende aber einen großen Erfolg dar. Die Torfabrikanten haben gezeigt, dass sie weiterhin mithalten können und dass man mit Mentalität und Zusammenhalt eine ganze Menge erreichen kann. Eine Erkenntnis, die Mut für die nächste Spielzeit macht. In Bestbesetzung werden unseren Mannen jedem anderen Team in der 2.Liga auf Augenhöhe begegnen können.

 

Unser großer Dank gilt...

  • allen Fans und Zuschauern, die die Torfabrik großartig unterstützt haben!
  • unseren Freunden vom SSV Meschede für die logistische Unterstützung und das Catering!
  • unserem Sponsor Bremer Automobiltechnik für die nigelnagelneuen Trainingsanzüge!
  • allen Mannschaften, die für ein nettes Miteinander und fairen Sport gesorgt haben!
  • den Schiedsrichtern Frank, Andreas und Kalli für ihre umsichtige und hervorragende Spielleitung!

Wir bleiben zweitklassig und IHR seid erstklassig!

 

Unser Kader: Patrick Franke (Tor), Stefan Schau (Tor), Hendrik Grote, Alwin Göttling, Matthias Klauke, Daniel Fern, Daniel Möller, Raffael Kanzelista, Fabian Hallmann, Peter Lehmann, Pille Bartsch, Rutkay Aydin, Lars Klauke, Terry Niedermeier

Das neue Fanshirt ist da!

Pünktlich zum großen Saisonfinale präsentiert die Torfabrik ihr neues Fanshirt. In schlichter, schwarzer Eleganz und direkt über dem Herzen prangt vorne das Torfabrik-Logo. Die Rückseite ist eine Hommage und Ehrerweisung an unseren Starspieler Pille Bartsch. Seine Trikotnummer, die wilde 13, ziert den Rücken des edlen Geschmeides. Die Fanshirts gibt's am Samstag im Dünnefeldstadion für schlanke 9,99 Euro zu kaufen. Solange der Vorrat reicht!

 

SAMSTAG, 28.SEPTEMBER 2019
DÜNNEFELDSTADION MESCHEDE
10:00-14:00 UHR

Gekommen um zu bleiben

Während der Fußball zwischen Kreisliga und Bundesliga erst langsam an Fahrt aufnimmt, geht es im Ligabetrieb des Behinderten- und Rehasportverbandes (BRSNW) bereits in die finale Phase der Saison. Auf Einladung der Torfabrik Meschede findet im heimischen Dünnefeldstadion am Samstag, 28.September der Saisonabschluss der 2.Liga statt. Rund 100 Fußballstars mit Handicap aus ganz Westfalen werden am Samstag in Meschede erwartet.

 

Nach 15 Jahren in der Drittklassigkeit gab die Torfabrik Meschede im vergangenen Jahr ihre Visitenkarte erstmals in Liga 2 ab. Das Saisonziel, der Klassenerhalt, wurde in der Premierenspielzeit frühzeitig und überzeugend erreicht. Bekannt ist jedoch die fußballerische Gesetzmäßigkeit, dass die zweite Saison stets die schwerste ist. Besonders dann, wenn - wie im Frühjahr kurz vor Saisonbeginn geschehen - plötzlich und unvermittelt der halbe Kader abwandert. Mit ihrer neuformierten Truppe und großem Einsatz trotzte die Torfabrik jedoch allen Widrigkeiten und rangiert vor dem Saisonfinale aktuell auf einem soliden 3.Tabellenplatz.

 

Ohne das Abstiegsgespenst im Nacken zu haben, freuen sich die Torfabrikanten nun auf ihre letzten sechs Saisonspiele und wollen vor heimischem Publikum erneut leidenschaftlichen und erfolgreichen Fußball bieten. Fans und Interessierte sind bei freiem Eintritt herzlich willkommen. Für beste Bedingungen und die Verköstigung der Aktiven und Zuschauer sorgt wie immer der Kooperationspartner SSV Meschede. Der Anstoß der Spiele erfolgt um 10 Uhr.

 

Ein denkwürdiger Sieg in einem kuriosen Elfmeterkrimi

Was für ein großartiges Fußballfest! Am Ende stand der lang ersehnte Pokalsieg gegen Familie Becker. Die Wahl der Mittel entschied über den sportlichen Triumph - und diese Mittel waren auf beiden Seiten denkbar spektakulär! Sowohl die Torfabrik als auch Beckers haben auf und neben dem Platz mal wieder alle Register gezogen. Erst im Elfmeterschießen entschied sich das diesjährige Familienduell.

Eine unbedachte Äußerung über die Sporttauglichkeit seiner Mutter bescherte Sturmtank Dustin Becker und seiner Torfabrik vor vier Jahren ein erstes fußballerisches "Familienduell". Aus einer spontanen Idee am Beckerschen Küchentisch ist mittlerweile ein viel beachtetes Event geworden, das von Jahr zu Jahr größer wird. Rund 50 Fußballer mit und ohne Handicap und dreimal so viele Zuschauer fanden sich im Dorfparkstadion des TV Kallenhardt ein und erlebten wieder mal ein Musterbeispiel an inklusivem Sportsgeist. Aufgeteilt in sechs gemischten Mannschaften jagten die Aktiven dem runden Leder nach und boten den Zuschauern spannende Spiele und zahlreiche Traumtore. Mit dabei waren wieder die Handballer des VfS Warstein, die Alten Herren des TV Kallenhardt und viele weitere bekannte Gesichter.

Die Krönung des Tages war natürlich das direkte Aufeinandertreffen mit Familie Becker und ihren "Anverwandten". In Reihen der Beckers gab es im Vorfeld mal wieder einige Änderungen an den bestehenden Familienverhältnisse. Mutter Jinny zog sich vom Vorstopper-Posten in die Rolle der Trainerin zurück. Vater Uli, im letzten Jahr noch Siegtorschütze und Turm in der Abwehrschlacht, fiel mit einem dicken Knie aus und humpelte auf Krücken die Seitenlinie entlang. In Ermangelung von Abstammungsnachweisen gelang es Familie Becker erneut, einige neue Spieler in ihre Mannschaft einzuschleusen. Neben einem "Großonkel 8.Grades" sowie diversen Neffen und Cousins präsentierten Beckers mit Pascal Raulf (Stürmer beim Aki-Watzke-Club RW Erlinghausen, vormals bei Oberligist SV Lippstadt, Torschützenkönig, HSK-Fußballer des Jahres usw.) sogar einen neuen Teilzeit-Schwiegersohn. "Kannste dich morgen bei Aki direkt erstmal 'nen halbes Jahr krank melden", setzte der Torfabrik-Coach auf die Einschüchterung des Beckerschen Neuzugangs. Aber auch auf Seiten der Torfabrik ließ man sich einige taktische Kniffe einfallen. Revolutionär war die Maßnahme, Mutter Becker auf der Trainerbank in Manndeckung zu nehmen und mit  reichlich Trashtalk vom Coaching abzuhalten. Ein Novum in der Geschichte des Fußballsports, das sich letztlich als erfolgreiche Maßnahme erwies.

Angeführt von Dustin als Kapitän und unterstützt von zahlreichen lautstarken Fans zogen die Torfabrikanten in die Schlacht und schalteten direkt den Turbo ein. Das Entblößen der Abwehr spielte jedoch vorerst der Familie Becker in die Karten: Flanke Schwiegersohn, Flugkopfball Neffe, 1:0, ein echtes Traumtor. Da applaudierten sogar die Torfabrikanten. Dem umjubelten Ausgleich von Tizian Sportiello folgte das 1:2 durch einen Kunstschuss von Becker-Tochter Dana. Kurz vor Spielschluss rettete sich die Torfabrik durch ein weiteres Tor von Tizian ins Elfmeterschießen. Was folgte war ein echter Psychothriller. Torfabrik-Keeper Terry Niedermeier hielt sein Team mit tollen Paraden im Rennen, so dass man sich selbst einige Fehlschüsse leisten konnte. Als schließlich Dustin Becker zum Punkt schritt, war die Spannung kaum zu überbieten. Dustin knallte das Leder wuchtig an den Pfosten, hatte jedoch Glück, dass sein Elfer wiederholt werden musste, da sich der Beckersche Keeper "Kralle" Krajewski (familiäre Beziehung unklar; die Red.) offenbar zu früh bewegt hatte. Beim 2.Versuch schoss Dustin zwar gänzlich am Tor vorbei, traf aber immerhin eine unbeteiligte Zuschauerin. Doch auch jetzt war das Match noch nicht entschieden. Als die Torfabrik ihren 12.Elfer zum 9:8 verwandelt hatte, brandete derartiger Jubel unter den Spielern und ihren Fans auf, dass Familie Becker in größtmögliche Verwirrung verfiel und vergaß, zu ihrem letzten Elfmeter überhaupt anzutreten. So endete das Familienduell auf kuriose Art und Weise mit dem Pokalsieg und ausschweifenden Bierduschen. Der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne erklärte eventuelle Einsprüche für ungültig. Der Pokal ist der verdiente und bleibende Lohn für Dustin und seine Torfabrik Meschede.

Unser überschwänglicher und aufrichtiger Dank gilt den Organisatoren vom TV Kallenhardt und der Familie Becker für ein wunderbares Fußballfest sowie allen Zuschauern und Unterstützern aus nah und fern. Es hat mal wieder einen Riesenspaß gemacht!

Familienduell 4.0

Im letzten Jahr Dramatik pur! Als Mutter Becker kurz vor Spielende einen brutalen Foulelfmeter verursachte, schien die Sache schon gelaufen. Doch den fälligen Strafstoß vergab ihr gegnerischer Sohn Dustin leider höchstpersönlich. Als der Torfabrik-Coach in der Schlussphase dann 21 Spieler einwechselte, kippte das Match. Der Unordnung und dem Ausgleich folgte die Vollkatastrophe: durch einen Gewaltschuss von Vatter Becker unterlagen Dustin und seine Torfabrik am Ende auf epische Art und Weise mit 1:2. Dieser Stachel sitzt noch immer tief. Nun ist es an der Zeit, diese Scharte auszuwetzen. Am Samstag, 10.August steigt im Dorfparkstadion des TV 1897 Kallenhardt die diesjährige Neuauflage des Familienduells. Vor dem anstehenden "Duell der Giganten" hat das KICKER-Sportmagazin wieder mal mit Mutter Becker gesprochen.

KICKER: Frau Becker, ein Jahr ist seit Ihrem letzten Triumph vergangen. Wie und wo haben Sie ihn genossen?

BECKER: Mit dem Pokal in der einen und Gin in der anderen Hand an jedem Ort.

 

KICKER: Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?

BECKER: Wir verwirren den Gegner mit unserer Talentlosigkeit!

 

KICKER: Sie haben angekündigt, sich nach Ihrem spektakulären sportlichen Auftritt aus dem letzten Jahr (Frau Becker verursachte einen Foulelfmeter; d. Red.) wieder in die Rolle der Teamchefin zurückzuziehen. Wie lautet Ihre Strategie?

BECKER: Ich habe nicht gefoult! Ich habe mich versehentlich bewegt und zack hat der Matthias das als gelungene Schwalbe genutzt.
Mein Team ist Granate, die brauchen kaum Ansagen, nur Wasserträger.

 

KICKER: Der Gegner hat bereits angekündigt, Sie auch außerhalb des Platzes in Manndeckung nehmen zu wollen.

BECKER: What? Verdammt. Das könnte hart werden. Für die Manndecker.

 

KICKER: Immer wieder wurden Zweifel daran laut, ob es sich bei Ihren Mannschaftsmitgliedern wirklich um Verwandte handelt. Bloß eine Verschwörungstheorie?

BECKER: Wissen Sie, das ist wie mit Bielefeld. Das gibt es ja auch nicht. Sind wir nicht alle irgendwie verwandt? Außer ich und der Sozialarbeiter.

 

KICKER: Die Ankündigung des gegnerischen Trainers und Sozialarbeiters, Ihnen diesmal "gehörig den Stammbaum zu stutzen", lässt Sie also kalt?

BECKER: Absolut! Unseren Stammbaum zu stutzen ist ein bisschen wie Harakiri auf Raten. Angst kennen wir vielen Beckers nicht!

 

KICKER: Zurück zum Sportlichen. Wie bereiten Sie Ihre unzähligen Anverwandten auf das Match vor?

BECKER: Das sind alles wundersame, äh, wunderbare Talente, die werden das Spiel schon machen. Allerdings gibt es einen Strafenkatalog, den ich im Notfall zücke.

 

KICKER: Sippenhaft und Steine kloppen bei Westkalk? Was planen Sie, Frau Becker?

BECKER: Ich denke eher an Fenster putzen, Wäsche bügeln oder Auto waschen. Die Liste ist jederzeit erweiterbar. Zu meinen Gunsten.

Support your local Torfabrik

Aggressives Betteln in der Öffentlichkeit ist nicht das Ding der Torfabrik Meschede. Wir pflegen die guten Kontakte zu unseren Unterstützern immer noch durch das klassische Klinkenputzen. Wie hier beim spontanen Sponsorentermin mit Zahntechnikermeister Jan Stappert setzen wir auf die großzügige Freiwilligkeit des Mescheder Mittelstandes. Fast ohne Zwang. Aktuell ist die Umsetzung zweier Großprojekte (zumindest nach torfabrikalischen Maßstäben sind es "Großprojekte") angelaufen, für die wir in den letzten Tagen erfolgreich geworben haben.

 

Übrigens: Die Torfabrik Meschede ist ein kostenloses Freizeitangebot für fußballbegeisterte Menschen mit Handicaps. Bei uns darf jeder spielen, der den Fußball liebt. Die Arbeit wird vom Trainerteam ehrenamtlich geleistet. Die Torfabrik Meschede existiert seit 21 Jahren ausschließlich durch Leidenschaft und Spendengelder. Wirklich jeder Euro kommt direkt den Jungs zugute. (Spendenbescheinigungen sind natürlich möglich!) Die Torfabrik erhält keinerlei öffentliche Fördergelder und auch keine Zuwendungen von Stiftungen wie Aktion Mensch oder aus dem Bereich der Sportförderung.

Erfolgsgeschichten aus der Gruft

Wenn Totgesagte wirklich länger leben, dann fand auf dem Sportcampus der Wilhelms-Universität in Münster wohl sowas wie eine Zombie-Apokalypse statt. Nach dem fußballerischen Ableben von sechs Stammspielern der 1.Mannschaft, schien das Grab für die Torfabrik in der 2.Liga  bereits geschaufelt. Doch die Totengräber können ihre Schaufeln wieder einpacken. Das Trainerteam und Sportdirektor Dr.Frankenstein operierten aus den Überresten der Mannschaft binnen kürzester Zeit ein neues Ungeheuer zusammen. In Münster haben wir das Monster nun von der Kette gelassen!

Zurück in die Zukunft

Die Umstellungen des Trainerteams schienen gewagt. Mit 47 Jahren feierte unser Faktotum Pille Bartsch sein Debüt in der 2.Liga und sollte  als "Moralisator" den Kader ergänzen. Terry Niedermeier, Torwart der 2.Mannschaft aus Liga 5, wurde im Trainingslager zu einem Verteidiger mit Zweitligaformat hochgezüchtet. Neuer Kapitän wurde mit Torhüter Stefan Schau ein alter Hase und Europameister. Zum zweiten Steuermann wurde Lars Klauke befohlen. Zwei Höllenhunde auf der Kommandobrücke und die alten Haudegen Daniel Möller und Peter Lehmann aus der Ü-30-Fraktion sollten es richten. Mit Matthias Klauke, Hendrik Grote, Rudi Aydin, Tizian Sportiello und Pat Franke blieben uns wichtige Mentalitätsspieler erhalten. Hinzu kamen zwei kurzfristige Blitztransfers: Mit Dominik Teterra haben wir eine echte Maschine geholt. Das Scouting übernahm Torfabik-Methusalem Peter Mevi, der seinen Arbeitskollegen Dominik über viele Monate bei der Maloche beobachtet hatte. Aus Sellinghausen stößt mit Jungtalent Fabian Hallmann ein Mann mit Zauberfuß und Zukunft zur Torfabrik. Dominik und Fabian sind nicht nur talentierte Fußballer, sondern auch gute Sportsmänner. Beide wurden von der Mannschaft hervorragend aufgenommen und waren sofort bereit, Verantwortung zu übernehmen.

 

Torfabrik Meschede - Wertkreis Gütersloh 2:1

Die Mannschaft wollte mit Haltung durchs Feuer gehen. Und in der Tat wurde der Saisonauftakt zur Hitzeschlacht. Temperaturen um die 35 Grad kosteten der Manschaft alle Kräfte. Doch nicht nur mit Kampfkraft und Zusammenhalt bestanden die Torfabrikanten, sondern auch mit gutem Kombinationsfußball.  Der frühen Führung durch Sturmtank Tizian Sportiello folgte ein gutes Spiel gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Erst spät fiel das Ausgleichstor der Gütersloher. Doch die von Spielmacher Rudi Aydin angetriebene Mannschaft wollte sich mit dem Unentschieden nicht abfinden. Der Mut, weiter nach vorne zu spielen, wurde belohnt. Tizian gelang in der letzten Spielminute der umjubelte 2:1-Siegtreffer.

 

Torfabrik Meschede - AWO Dortmund 0:2

Die Jungs von der AWO aus Dortmund haben nicht nur eine starke, sondern auch eine nette Mannschaft. Doch für Nettigkeiten war während der 15-minütigen Spieldauer keine Zeit. Nach tollem Fight unterlag unser Team mit 0:2. Für das Gemüt gab's aber trotzdem was Schönes: unsere "Wilde 13" Pille Bartsch feierte seinen ersten Kurzeinsatz in der 2.Liga. Mit 47 Jahren. Glückwünsch, Pille!

 

Torfabrik Meschede - Iserlohner Werkstätten 2:0

Das Duell um die fußballerische Vorherrschaft im Sauerland fiel leider aus. Die Iserlohner Werkstätten sind nicht angetreten. Die Punkte gehen über den grünen Tisch an die Torfabrik. Beide Tore wurden ehrenhalber Pille zugesprochen. Aber mal ehrlich: Siege am grünen Tisch sind doch scheiße.

 

Torfabrik Meschede - Prowerk Bethel 0:3

Warum das Spiel gegen die Bielefelder nicht gewonnen wurde, ist ziemlich klar. Wir haben keine Tore geschossen, obwohl gute Möglichkeiten dazu vorhanden waren. Wieder gut gekämpft und gut gespielt. Der Gegner war jedoch bärenstark und vor dem Tor kaltschnäuziger als die Torfabrik. Nach dem fairen Abklatschen der Siegermannschaft war allen bewusst: Bielefeld gibt's wirklich und ProWerk Bethel wird in dieser Saison gewiss ganz oben mitspielen.

 

Torfabrik Meschede - Ledder Werkstätten 2:0

Noch mal ein Sieg auf dem Papier. Die Ledder Werkstätten traten ebenfalls nicht an.  Natürlich benötigen wir dringend Punkte, aber sie auf diese Art zu erhalten, mögen wir gar nicht. Brauchen wir auch nicht! Denn schon das nächste Spiel zeigte, dass die Torfabrik Meschede sich guten Gewissens auf die eigene Stärke verlassen kann.

 

Torfabrik Meschede - Blau-Weiß Aasee 1:0

Mit den Gastgebern erwartete unser Team im letzten Spiel nochmal ein richtig schwerer Brocken. Ein Unentschieden und eine bittere Last-Minute-Niederlage standen aus der letzten Saison zu Buche. In einem spannenden Match warfen die Torfabrikanten ein letztes Mal alles in die Waagschale. Neuzugang Dominik Teterra war es, der entschlossen den Siegtreffer markierte. Münster machte bis zum Schluss kräftig Druck, doch die Torfabrikanten warfen sich heldenhaft in jeden Ball. Riesenjubel beim Schlusspfiff.

 

Fazit

Nach dem Ende der Hinserie ist klar: die Torfabrik Meschede braucht sich auch weiterhin vor keinem Gegner zu verstecken. Die satten 6 Punkte, die gegen Gütersloh und BW Aasee erkämpft wurden, sind moralisch ein Vielfaches wert. Selbst wenn unsere Mannschaft zuletzt an fußballerischer Qualität einbüßen musste, ihre Mentalität hat sie nicht verloren. Mit dieser Leistung erspielte man sich eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde. Am Samstag, 28.September findet im Mescheder Dünnefeldstadion das Saisonfinale statt.


Saisonfinale: Samstag, 28.September 2019 I Dünnefeldstadion Meschede I 10:00-14:00 Uhr

Der Geist von Rheine

Es war der 22.Juni als DDR-Spielmacher Jürgen Sparwasser mit seinem Tor zum 0:1 Gastgeber Deutschland bei der Fußball-WM 1974 aus allen Träumen riss. Mit gesenkten Köpfen kehrte die Nationalmannschaft ins WM-Quartier nach Malente zurück. Dort raufte man sich am gefühlten Tiefpunkt zusammen und wurde am Ende doch noch Weltmeister. Was für die Nationalmannschaft der viel beschworene "Geist von Malente" in der Holsteinischen Schweiz war, wurde für die Torfabrik Meschede - auf den Tag genau 45 Jahre später - ihr Trainingslager im Münsterland. Die Torfabrikanten haben den "Geist von Rheine" aus der Flasche gelassen!

Zurück in die Zukunft

 

Seit Jahresbeginn haben einige verdiente Spieler und wichtige Leistungsträger die Torfabrik verlassen. Insbesondere die 1.Mannschaft der Torfabrik, die in der 2.Liga spielt, wurde davon wenige Wochen vor dem Saisonauftakt schwer gebeutelt. Binnen weniger Tage wurde aus einem ambitionierten Spitzenteam ein unterbesetzter Abstiegskandidat. Den Qualitätsverlust gilt es nun mit neuem Teamgeist zu kompensieren. Und da kam dieses Trainingslager genau zum richtigen Zeitpunkt.

 

Als der Bus losrollte und Busfahrer Viktor den Fluxkompensator einschaltete, ließ man die Vergangenheit bewusst zurück und freute sich über jeden der Übriggebliebenen. Und das waren immerhin noch 20 topmotivierte Männer, die richtig Bock auf Fußball hatten. Darunter der verbliebene harte Kern der Torfabrik und einige neue Talente, die sich der Mannschaft anschlossen und auf 4 Tage "Fußball total" freuten. Die Jungs bewiesen Zusammenhalt und volle Identifikation, alle haben sich bombig verstanden und eine Menge Spaß zusammen gehabt.

 

Perfekte Trainingsbedingungen bot die Sportanlage rund um das Jahnstadion. In intensiven Trainingseinheiten am Morgen und am Nachmittag schonten sich die Torfabrikanten bei sommerlicher Hitze nicht. Ballbehandlung, Koordination, Handlungsschnelligkeit - endlich konnte auch mal am Feinschliff gearbeitet werden. Alle haben super mitgezogen, manch einer ging bis an seine Grenzen. Die Einstellung stimmte! Mit dem "Geist von Rheine" werden die Torfabrikanten im Abstiegskampf bestehen können. Das wird eine spannende Saison, deren Finale am 28.September im heimischen Dünnefeld stattfinden wird.

 

Transferwahnsinn

 

In Ermangelung eines Testspielgegners wurde der diesjährige Elmar-Kramer-Cup in Erinnerung an unseren 2006 verstorbenen Freund und Mitspieler kurzerhand betriebsintern ausgespielt. Um den sportlichen Wettkampf anzuheizen, hatte das Trainerteam im Vorfeld eine amüsante Simulation des im heutigen Fußballgeschäft real existierenden Transferwahnsinns ausgetüftelt. Jeder Spieler bekam einen individuellen Marktwert zugeteilt, der je nach Spielstärke (vollkommmen realistisch) irgendwo zwischen 10 Millonen und 25 Millionen Euro taxiert war. Die vier Torfabrik-Trainer erhielten von der Vereinsführung jeweils 90 Millionen Euro und die Aufgabe, sich geschickt ihr Dreamteam zusammenzukaufen. Dabei wurde nach Öffnung des Transfermarkts verhandelt und gefeilscht was das Zeug hält. Es ging zu wie auf dem Basar. Bestechungs- und Abwerbungsversuche, horrende Prämienversprechungen und der ein oder andere Spieler und Coach, der sich beim Vertragspoker mächtig verzockt hat.

 

Das beste Haus am Platze

 

Die Sache rund machte die hervorragende Unterbringung in der Sportjugendherberge, die  direkt neben dem Jahnstadion liegt. Hervorzuheben sind dabei die wunderbare Gastfreundschaft unserer rustikal-liebevollen Lieblingsherbergsmutter Hildegard, die hammermäßige Verpflegung, die Flatrate für die leckerste Johannisbeerschorle der Welt, eine nette Nachbarschaft zu den anderen Gruppen im Haus  und die erfreuliche Tatsache, dass es frisches Veltins im Ausschank gab. Abends wurde gegrillt, das Freibad und das Kino besucht. Beim großen "Quiz der Fußballkuriositäten" sorgten allerhand skurrile Begebenheiten aus der Welt des Fußballs für Lachsalven und Rätselspaß. Eine bessere Wahl für ein Trainingslager als die Sportjugendherberge in Rheine hätten wir nicht treffen können. Danke an alle, die dabei waren und uns unterstützt haben!

 

Torfabrik bleibt in Lauerstellung

Mit drei Siegen und zwei Niederlagen im Gepäck kehren die Torfabrikanten aus Ostwestfalen zurück. Die Tabellenführung ist zwar futsch, trotzdem befindet sich unser Team nach 10 absolvierten Saisonspielen immer noch in aussichtsreicher Position. Vor dem Hintergrund der Ereignisse der vorangegangenen Woche ein toller Erfolg. Die Jungs haben alles gegeben!

Die Ausgangslage

Gleich sechs wichtige Spieler, die für den Ligaspieltag in Schloss Holte-Stukenbrock eingeplant waren, haben gefehlt. Drei weitere Stammspieler aus der 1.Mannschaft haben gänzlich das Handtuch geworfen. Das ist wohl das, was man einen Aderlass nennt. Ohne ein persönliches Wort, eine Erklärung oder Verabschiedung haben uns Spieler verlassen, die teilweise über 10 Jahre unsere Farben trugen. Dass der Kader der Torfabrik in der Breite aber trotzdem gut aufgestellt ist, belegt die Tatsache, dass immerhin 11 topmotivierte Kicker aufgeboten werden konnten. Zu verteidigen gab es nicht weniger als die Tabellenführung.

 

Die Mannschaft

Spieler kommen, Spieler gehen. Wie gut aber, wenn man sich auf seine alten Haudegen verlassen kann. Peter Mevi, Alex Kolb, Pille Bartsch und Matthias Willmes waren es, die unser Team auf das Feld und zum Erfolg führen sollten. Das Quartett, seit 21 Jahren auf dem Platz, gab sein letztes Hemd für die Mannschaft. Im Tor stand ein gut aufgelegter Tim Schröder, der den Platz zwischen den Pfosten von Terry Niedermeier übernahm, der seinerseits zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde. Terry und Alex waren es, die im Abwehrverbund  eine Zweierkette bildeten und der Offensive den Rücken freihielten. Der Rest des Kaders bestand aus 8 etatmäßigen Mittelstürmern und vielen ähnlichen Spielertypen. Man hat das Beste daraus gemacht.

 

Torfabrik Meschede - Johannes-Busch-Haus Lüdenscheid 2:0

Sieg gegen den Zweitplatzierten am grünen Tisch. Unsere Freunde aus dem südlichen Sauerland konnten leider nicht antreten. Lieber hätten wir gespielt, die Punkte nehmen wir trotzdem mit.

 

Torfabrik Meschede - WfB Lippstadt II 0:2

Im Auftaktmatch setzte es direkt eine 0:2-Niederlage gegen den Verfolger von der WfB Lippstadt. Die Gastgeber spielten zielstrebiger, waren kaltschnäuziger und gewannen verdient. Aufgrund der kämpferischen Leistung der Altvorderen konnte von Enttäuschung jedoch keine Rede sein. Man wusste, dass es ein schwerer Spieltag werden würde. Manchmal reicht es nicht, wenn man alles gibt und dann muss auch das gut genug gewesen sein.

 

Torfabrik Meschede - Integra Bielefeld 2:1

Alles lief wie am Schnürchen und die Torfabrikanten erspielten sich einige gute Möglichkeiten. Dann machte Bielefeld das 1:0. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Torwart Schröder rettete mehrfach in höchster Not, ehe Altmeister Peter Mevi mit einem Gewaltschuss den Ausgleich markierte. Youngster Daniel Pilgram erzielte dank eingebauter Torgarantie schließlich den 2:1-Siegtreffer. Nach einigen Minuten des kollektiven Zitterns war der Sieg dann aber unter Dach und Fach. Riesenjubel! Tolle Fairplay-Geste übrigens von einem Bielfelder Abwehrspieler, der unserem Stürmer zwischen zwei Eckbällen die Schuhe zuband.

 

Torfabrik Meschede - WfB Lippstadt III

Gegen die Lippstädter Dritte gab es einen großen Kampf, den besonders die im Mittelfeld augebotenen Basti Bach, Dustin Becker sowie die Neuverpflichtungen Grothues und Körner auszufechten hatten. Alle kämpften vorbildlich und machten mehr Meter als je zuvor. Die Einstellung stimmte! Beide Tore machte Sturmführer Peter Mevi, der seinem fast 50 Jahre alten Körper eine echte Ernegieleistung abrang. Das zweite Tor erzielte "El Tren" nach einem feinen Zuspiel von Tim Grothues, der sich seine gelungene Premiere mit einem Scorerpunkt versüßte.

 

Torfabrik Meschede - Herforder Werkstätten 0:3

Ein hochengagiertes Spiel und einige gute Angriffe brachten leider keinen Erfolg. Aber auch nach dem 0:2 gaben sich unsere Männer nicht auf und drängten auf den Anschluss. Ein gewagter taktischer Kniff des Trainerteams erwies sich dann allerdings als Rohrkrpierer. Den eigenen Torwart vom Feld zu holen und durch einen weiteren Stürmer zu ersetzen, ging prompt nach hinten los. Der erste lange Abschlag des gegnerischen Torhüters schlug direkt im Torfabrik-Gehäuse ein. Zumindest haben wir den Herforder Keeper glücklich gemacht, der über sein erstes Saisontor vollkommen aus dem Häuschen war.

 

Fazit

Durch die starken Auftritte der WfB Lippstadt II und der Herforder Werkstätten verlor die Torfabrik den Platz an der Sonne. Lippstadt II sowie auch Herford holten beide satte 13 Punkte aus 5 Spielen und kassierten kein Gegentor. Mit aber nur zwei Punkten Rückstand auf Herford (2.) und drei Punkten auf Lippstadt (1.) befindet sich die Torfabrik weiterhin in aussichtsreicher Position in der Spitzengruppe. Nicht auszudenken, was in Bestbesetzung möglich gewesen werde.

 

Torfestival beim Spiel gegen den FC Landtag

Das Match gegen den FC Landtag entwickelte sich zum größtmöglich anzunehmenden Fußballspektakel. Die Torfabrikanten verschoben auf dem Platz kurzerhand die bestehenden politischen Mehrheitsverhältnisse. Ein großer Spaß und ein gutes Fußballspiel waren das Ergebnis.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Torfabrikanten die Landesparlamentarier zu einem sportlichen Kräftemessen herausgefordert. Der FC Landtag nahm an und nun war der große Tag endlich gekommen. Mit einem vollbesetzten Fanbus und der Unterstützung von Familien, Fans und Spielerfrauen fuhr man mit großer Entourage nach Düsseldorf. Mit an Bord war auch Meschedes Bürgermeister Christoph Weber, der sich im Rathaus einen halben Tag Urlaub gönnte, um die Torfabrik als Fan bei ihrem Ausflug auf das politische Parkett zu begleiten.

 

Das Trainingsgelände von Bundesligist Fortuna Düsseldorf bot den würdigen Rahmen für die mit Spannung erwartete Partie. Gespielt wurde auf dem Nebenplatz vom Paul-Janes-Stadion, der altehrwürdigen Spielstätte der Fortuna am Flinger Broich. Mit 22 Spielern bot die Torfabrik Meschede alles auf was Rang und Namen hat. "Heute zeigen wir denen, dass wir Sauerländer die Brasilianer unter den Westfalen sind", ging Trainer Sebastian Nöckel wie gewohnt in die Vollen und schwor seine angriffslustigen Mannen auf die Begegnung mit dem gänzlich unbekannten Gegner ein.

 

Die Spielstärke einer Mannschaft aus Landtagsabgeordneten und deren Mitarbeitern war im Vorfeld nur schwerlich einzuschätzen und die Torfabrikanten wie immer frohen Mutes. Mit dem SPD-Abgeordneten Serdar Yüksel begrüßte der amtierende Kapitän des FC Landtag beide Mannschaften. Unmittelbar vor Spielbeginn warb der FC Landtag in Ermangelung eines eigenen Torhüters noch Torfabrik-Keeper Tim Schröder ab. Der zeigte sich sofort höcht wechselwillig und war mächtig stolz auf seinen kurzfristigen Sensationstransfer. In Anbetracht von weiteren vier Torhütern im komfortabel ausgestatteten Kader, stimmte die Torfabrik einem ablösenfreien Wechsel zu. 

Die Torfabrik begann im 4-4-2 gut sortiert und very british. Jedenfalls bis zur 2.Spielminute und dem ersten Gegentor. Nach zehn Zeigerumdrehungen stand es bereits 4:0 und der FC Landtag hatte deutlich gemacht, dass es offenbar doch noch Politiker gibt, die wissen was sie tun. Der FC Landtag machte ernst und designte ein Feuerwerk an sehenswerten Spielzügen, agierte einsatzfreudig, handlungsschnell und abgeklärt. Während beim FC Landtag offenbar auch fraktionsübergreifend durchaus ein guter Ball gespielt wird, drohten die Torfabrikanten in Ehrfurcht zu erstarren.

 

Verteidigt wurde fortan direkt auf der Torlinie, so dass dem Mescheder Riegel die Bälle nur so um die Ohren flogen. Mit Kick and Rush kam die Torfabrik idealerweise ein paar Mal bis zur Mittellinie, hinter der es sich mindestens zwei Stürmer im permanenten Abseits gemütlich gemacht hatten.  Diese ungewöhnliche Systemveränderung wirkte dann auch wie eine Rebellion gegen die herrschenden Verhältnisse auf dem Platz. Die ständigen Spielerwechsel trugen ihr Übriges dazu bei, um Gegner und Schiedsrichter erfolgreich zu verwirren.

 

Aus sicherer Entfernung beobachtete auch der CDU-Abgeordnete Matthias Kerkhoff, welche fußballerischen Überraschungen die Mannschaft aus seinem Wahlkreis zu bieten hatte und sah in der Folge, wie seine Landtagskollegen den Fuß etwas vom Gaspedal nahmen. Die Torfabrik kam bis zum Pausentee auf wundersame Weise auf ein 4:5 heran und war damit auch für die zweite Spielhälfte moralisch noch gut gerüstet. Die Gunst der Halbzeitviertelstunde wurde genutzt, um kräftig ab Transferkarussell zu drehen. Während die Spieler Kanzelista, Grote, Pilgram, Bartsch und Willmes das landesfarbene Trikot überstreiften, verpflichtete die Torfabrik einige befähigte Allzweckwaffen aus den Reihen des FC Landtag. Zudem warf sich auch noch das Torfabrik-Trainer-Trio Wiemann, Emmeluth und Opalka in die Schlacht.

So bunt gemischt entwickelte sich dank dieser "Großen Koalition" eine  zweite Halbzeit, in der es rauf und runter ging. Die Übernahme der Schiedsrichterpfeife und eine anarchische Spielleitung sorgten dafür, dass die Torfabrik-Kerntruppe in der 2.Halbzeit einen mächtigen Aufschwung erlebte. Die Einführung des "Individuellen Abseits" spielte dem altgedienten Traditionssturm der Torfabrik dabei erfolgreich in die Karten. Das mehrfach vom FC Landtag geforderte Eingreifen eines Videoschiedsrichters blieb aus. Angeblich waren aus der Videozentrale in Köln keine kalibrierten Linien zu bekommen, die die Deutlichkeit mancher Abseitsstellung überhaupt hätten erfassen können.

 

Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und Großchancen im Minutentakt waren die Folge. Auf dem Platz stellte sich mit zunehmender Spieldauer aber nicht nur ein echtes Torfestival, sondern auch ein richtig nettes Miteinander ein. Am Ende hatte die Mannschaft im schwarz-roten Torfbrik-Trikot die Partie auf denkbar spektakuläre Art und Weise gedreht und den FC Landtag mit 11:7 niedergerungen. Faire und anerkennde Shakehands sowie ein gemeinsames Abschlussfoto besiegelten das Happening auf dem grünen Rasen. Vertreter der AfD waren übrigens nicht anwesend und sorgten somit für einen weiteren erfreulichen Aspekt dieses schönen Fußballtages.

 

Im benachbarten Clubhaus der Fortuna fand dann noch die dritte Halbzeit statt. Auf Einladung des FC Landtag durften sich alle Aktiven und Fans an einem Imbiss stärken und das denkwürdige Spiel nochmals gemeinsam Revue passieren lassen. Nachdem man sich den fußballerischen Feierabend mit einem kühlen Altbier schmecken ließ, traten die Torfabrikanten gut gelaunt und zufrieden die Heimreise ins Sauerland an.

 

Danke übrigens

Unser Dank und Gruß geht an Torfabrik-Supporter Lars Frommberger und seine Kollegen von der Firma Langer aus Meschede-Berge, die den Bus gesponsert und uns diese schöne Auswärtsfahrt ermöglicht haben.

Mit dem Fanbus nach Düsseldorf

Spektakuläres Auswärtsspiel für die Torfabrik Meschede! Die Torfabrikanten dribbeln sich in das Zentrum der Macht und fordern den FC Landtag zu einem sportlichen Kräftemessen heraus. Zu diesem Event stellt die Torfabrik wieder einen Fanbus zur Verfügung. Am Dienstag, 30.April kommt es in Düsseldorf zum "Spiel des Jahres".

Das Match gegen den FC Landtag NRW wird eines der Jahreshighlights für die Torfabrikanten sein. Alle Spieler kommen zum Einsatz und das in einem fürwahr würdigen Rahmen. Das Aufeinandertreffen findet auf dem Trainingsgelände von Fortuna Düsseldorf am Flinger Broich statt. Im Anschluss gibt's im Clubhaus ein gemeinsames Abendessen mit den Abgeordneten und unseren Fans.

Der FC Landtag ist die Fußballmannschaft der Landtagsabgeordneten und existiert bereits seit 1970. Nach ihrem Feierabend im Parlament spielen die Abgeordneten gegen zahlreiche Mannschaften aus NRW und immer für den guten Zweck. Auch zahlreiche "Länderspiele" gegen andere Landesparlamente werden bestritten. Vorsitzender ist der SPD-Abgeordnete Serdar Yüksel aus Bochum. Als Präsident amtiert der ehemalige CDU-Abgeordnete Günter Langen aus Medebach, auch bekannt als "der sauerländische Hidekuti", wie der FC Landtag auf seiner Homepage schreibt. www.fclandtagnrw.de

 

DIENSTAG, 30.APRIL 2019
Abfahrt: 14:00 Uhr Meschede Bhf/ 14:25 Uhr Arnsberg Bhf / 14:40 Uhr Neheim-Hüsten Bhf

Anstoß: 18:00 Uhr. Die Rückkehr findet gegen 23:00 Uhr statt.
Kosten: Für aktive Spieler kostenlos. Für Fans 10 Euro (5€ Busfahrt+5€ Abendessen)

Anmeldung: ab sofort und verbindlich beim Training oder per SMS/Whatsapp unter 0176-73244795 oder per Mail an post@torfabrikmeschede.de

Torfabrik stürmt an die Tabellenspitze

Sensationeller Saisonstart in der Regionalliga Westfalen! Die Zweitvertretung der Torfabrik Meschede ballert sich an die Spitze der 5.Liga. Mittelfeldregisseur Raffael Kanzelista feierte dabei ein fulminates Comeback nach mehrjähriger Verletzungspause und erzielte vier Tore.

Strahlender Sonnenschein und Schneeschauer wechselten sich im ostwestfälischen Herford ab. Unter der Fuchtel des Erfolgstrainergespanns Jan Emmeluth und Basti Opalka lief die Torfabrik bei winterlichen Temperaturen richtig heiß. Mit an Bord war endlich wieder Mittelfeldbiest Raffael Kanzelista der nach Kreuzbandriss, Meniskusriss und mehrjähriger Pause ein grandioses Comeback ablieferte. Eine großartige Ligapremiere feierte Neuverpflichtung und Toptalent Daniel Pilgram, der sofort drei Buden zum erfolgreichen Saisonstart beitrug.

 

Torfabrik Meschede - Johannes-Haus-Lüdenscheid 2:0

Direkt im ersten Saisonspiel kam es zum Aufeinandertreffen mit dem erwartet schwere Gegner aus dem südlichen Sauerland. Im Duell der ewigen Rivalen erwischte die Torfabrik einen Traumstart: Raffael Kanzelista verwandelte eine Ecke direkt! Den Auftakt verdelete Youngster Daniel Pilgram mit seinem Premierentreffer zum vorentscheidenen 2:0.

 

Torfabrik Meschede - WfB Lippstadt II 1:1

Eine harte Nuss galt es ebenfalls im zweiten Spiel des Tages zu knacken. Die erfahrenen Kicker der WfB Lippstadt trotzten unserer gut aufgelegten Truppe ein 1:1 ab. Den Treffer erzielte Sturmführer und Torfabrik-Methusalem Peter Mevi.

 

Torfabrik Meschede - Integra Bielefeld 3:0

Mit Integra Bielefeld wartete im dritten Spiel ein weiterer alter Bekannter auf die Torfabrik. Den Dosenöffner machte wieder Raffael Kanzelista mit dem 1:0-Führungstreffer. Auch schlug in diesem Match die große Stunde von Jungspund Daniel Pilgram, der einen Doppelpack zum ungefährdeten 3:0-Sieg beitrug.

 

Torfabrik Meschede - WfB Lippstadt III 2:1

Knapp war der der Sieg gegen die zweite Lippstädter Mannschaft. Mit zwei Toren von Raffael Kanzelista wurde der Sack zugeschnürt und ein hervorragender Saisonstart zur Realität. Selten kamen die Torfabrikanten zu Saisonbeginn so gut aus dem Kreuz wie in dieser Spielzeit. Dass Pille Bartsch sechs Großchancen vergab und auch in seiner 18.Saison ohne Treffer in einem Ligaspiel blieb, war da zu verschmerzen.

 

Torfabrik Meschede - Herforder Werkstätten 0:1

Im letzten Match warteten die Gastgeber von den Herforder Werksstätten und ein wüster Schneeschauer auf unser Team. Das entscheidenden Tor erzielte diesmal der Gegner. Trotz guter Einschussmöglichkeiten war das Porta Westfalica wie vernagelt. Aber sei's drum. Am Ende des Tages grüßt die Torfabrik Meschede punktgleich mit den Lüdenscheidern von der Tabellenspitze. Ein Saisonauftakt, auf den unsere Mannen stolz sein dürfen!

Hier geht's zum Ergebnisportal von fupa.net:

Tabelle und Spiele der Regionalliga 5 Westfalen

 

Unser Kader in Herford:

Terry Niedermeier (Tor), Tim Schröder (Tor), Peter Mevi, Alex Kolb, Pille Bartsch, Raffael Kanzelista, Daniel Pilgram, Dustin Becker, Basti Bach, Matthias Willmes

 

Pille, schieß ein Tor für uns!

Er ist ein Torfabrikant der ersten Stunde, Publikumsliebling, Skandalnudel, Meister des Trashtalks und der einzige aktive Spieler des Seniorenheims St.Elisabeth: unsere "Wilde 13" Pille Bartsch.

Seit 20 Jahren steht Pille im schwarz-roten Trikot der Torfabrik auf dem Platz. Ein Tor in einem Ligaspiel ist dem 46-jährigen Mittelfeldstrategen bisher allerdings noch nicht gelungen. Kaum zu glauben, denn im Training ist Pille für die absoluten Traumtore zuständig. In der Liga scheint das Tor für Pille jedoch wie vernagelt zu sein. Ob es in der 18.Saison, in der er mit seiner Torfabrik nun schon am Spielbetrieb teilnimmt, endlich klappt? Das offizielle Saisonziel jedenfalls lautet: Pille soll endlich treffen!

 

Auch in der Spielzeit 2019 wird die Torfabrik Meschede wieder mit zwei Mannschaften am Spielbetrieb des Behindertensportverbandes teilnehmen. Eine zweite Torfabrik ins Rennen zu schicken war im vergangenen Jahr ein wichtiger Schritt, um gerade unseren Männern der ersten Stunde und den zahlreichen neuen Talenten ihre Spielanteile bieten zu können. Unser Torfabrik-Team aus alten Haudegen und neuen Toptalenten geht in der Regionalliga 5 auf Torejagd.

 

The Return of the Beast Vol.3

Wenn die Torfabrik Meschede am kommenden Samstag, 13.April in die Saison startet, sind die Augen auf einen Spieler ganz besonders gerichtet. Mittelfeldbiest Raffael Kanzelista wird erstmals seit eineinhalb Jahren wieder zum Kader der Torfabrik Meschede gehören.

Es ist bereits Raffaels dritter Comebackversuch nach einer pechschwarzen Serie schwerer Knieverletzungen. Nach einem Kreuzbandriss im Frühjahr 2015 endeten Raffaels zwei Einsätze nach langer Rekonvaleszenz bitter. Im März 2016 und im September 2017 gab es bei seiner Rückkehr jeweils wieder prompt neue schwere Knieverletzungen.

Dass Raffael trotz insgesamt vierjähriger Verletzungspause kaum ein Training verpasst hat, spricht für sich. Raffi war trotzdem immer da, fungierte als Teammanager und zeigte Woche für Woche, wie wichtig ihm seine Mannschaft ist. So wurde Raffael sogar mehrmals zum "Spieler des Jahres" gekürt ohne überhaupt gespielt zu haben. Das muss man erst mal schaffen!

Nun hat der Doc endlich sein Okay für einen weiteres Comeback gegeben. Am Samstag darf Raffael sich wieder furchtlos für seine Farben ins Zeug legen. Wir wünschen Raffael und seinen Mannen einen guten Saisonstart und dass diesmal alles heile bleibt! The Beast is back! 🤘

Bombenstimmung beim Dülmener Budenzauber

Einer der ersten Höhepunkte im torfabrikalischen Jahreskalender ist die Teilnahme am Dülmener Budenzauber. Mit zwei Mannschaften, insgesamt 26 Spielern und einem vollbesetzten Fanbus schlug die Torfabrik Meschede im Münsterland  auf, machte mächtig Stimmung und brachte zwei schicke Pokale mit nach Hause.

Nach dem sensationellen Turniersieg im Jahr 2018 ging die Torfabrik Meschede als amtierender Titelverteidiger ins Rennen. Drum verzichtete man im Vorfeld auch darauf, kleine Brötchen zu backen. Die Verteidigung des Fußballolymps war das erklärte Ziel. Am Ende stand "nur" ein dritter Platz in einem ausgeglichenen und starken Teilnehmerfeld. Grund für schlechte Laune war das aber noch lange nicht. Am Ende durften sich alle über spannende, hochklassige und faire Spiele freuen. Jeder konnte jeden schlagen und die Torfabrikanten werden mit der Erkenntnis in die neue Zweitliga-Saison starten, dass sie definitiv wieder auf Augenhöhe mitspielen werden. Sieger des Turniers für die Mannschaften aus der Zweiten und Dritten Liga wurden unsere Freunde von den gastgebenden Karthaus Kickern. Denen sei der Erfolg im vierten Anlauf auch wirklich gegönnt, zaubern sie für uns doch jedes Jahr wieder mit viel Einsatz und Fußballeidenschaft ein Turnier der Extraklassse aufs Tablett. 

 

Am Morgen des Turniertages standen bereits die Mannschaften aus den Ligen 4 und 5 auf dem Feld. Mit der bombastischen Unterstützung vom Torfabrik-Fanlager schwang sich unsere Vertretung ebenfalls zu starken Leistungen auf. Am Ende stand ein guter 5.Platz im Gesamtklassement. Satte vier Neuzugänge kamen dabei erstmals im schwarz-roten Torfabrik-Trikot zum Einsatz und feierten allesamt gelungene Premieren. Die gute Stimmung hielt bis zum Abend und endete erst, als Spieler und Fans erschöpft aber zufrieden am Mescheder Bahnhof aus dem Fanbus fielen.


Kader der Torfabrik Meschede am Nachmittag:

Schau, Franke, Sourou, Möller, Grote, Klauke & Klauke, Zöllner, Dumke, Fieren, Aydin, Glomb, Sportiello

 

Bilanz

3 Siege

1 Unentschieden

2 Niederlagen

3.Platz

 

Torschützen

Zöllner (2), Dumke, Aydin, Fierinho


Kader der Torfabrik Meschede am Vormittag:

Niedermeier, Gehring, Göttling, Bartsch, Willmes, Becker, Bach, Kolb, Mevi, Grothuis, Körner und Pilgram

 

Bilanz

2 Siege

1 Unentschieden

3 Niederlagen

5.Platz

 

Torschützen

Göttling (2), Pilgram (2), Mevi


Ein Heimspiel der besonderen Art

Mit einem Heimspiel der besonderen Art feiert die Torfabrik Meschede den Schlusspunkt ihres Jubiläumsjahres. Mit dem Konzert der Punkrockkapelle Jake & The Jukeboxguys präsentiert die Torfabrik wieder mal ein Highlight außerhalb des grünen Rasens. Die schwedische Band hat sich in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Auftritten in die Herzen der Sauerländer Musikfans gespielt. Was sich Bandleader Jake Olsson und seine Jukeboxguys in ihre musikalische Vita getextet haben, lässt aufhorchen: Die Band spiele angeblich über 150 Konzerte jährlich auf der ganzen Welt. Auf ihren ausgedehnten Welttourneen sei sie sowohl in Alaska in der „Bärenhöhle“, in Brasilien im „Coco Jambo“ als auch schon im „Heuschuppen“ in Bad Fallingbostel zu Gast gewesen.

 

Jake & The Jukeboxguys übersetzen bekannte Klassiker in die niederen Tiefen des Pop-Punks und gelten nach eigenem Bekunden als eine der besten Coverbands der Welt. Mit ihrer Mischung aus Coverversionen bekannter Oldies und Evergreens bringen Jake Olsson (Gitarre, Gesang), Gunnar Gunnarjonnsson (Gitarre, Gesang), Lasse Andersson (Bass) und Björn Samström (Schlagzeug) jede Party zum Kochen. „Überall rasten die Zuschauer völlig aus und pflücken alles auseinander“, heißt es in der Presseinfo der Band aus der schwedischen Provinzstadt Uppsala.

 

Ob das alles stimmt und ob es sich bei den vier Musikern wirklich um Schweden handelt, davon kann man sich am kommenden Samstag, 10.November im Musiklokal Tröte ein Bild machen. Gutgelaunter Punkrock und eine gehörige Portion Humor sind auf der Bühne jedenfalls garantiert. Der Einlass ist um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro und kommt dem guten Zweck, der Torfabrik Meschede, zugute.

Sieg im Sauerlandderby

Großes Saisonfinale in Meschede. Rund 100 Fußballstars mit Handicap aus ganz Westfalen traten auf dem Dünnefeld zum letzten Spieltag der 4.Liga an. Mit Ach und Krach und einem Sieg im Sauerlandderby gegen Lüdenscheid sicherte sich die Torfabrik den Klassenerhalt.

 

Auch wenn die Torfabrik personell aus dem letzten Loch pfiff, waren die  verbliebenen Spieler topmotiviert und gingen optimistisch in die letzten fünf Saisonspiele. Mit einem unglücklichen 0:2 gegen Fortuna Gronau startete man tapfer in den Spieltag. Das 0:4 gegen den späteren Meister aus Lemgo war dagegen eine klare Sache.

 

Im dritten Match des Tages ging es dann gegen den Tabellenletzten aus Lüdenscheid um die Wurst. Das Old Firm des Behindertenfußballs, das Duell gegen den ewigen Rivalen, der El Classico um die fußballerische Vorherrschaft im Sauerland. Wie immer war es ein faires Spiel gegen die Jungs vom Johannes-Busch-Haus. Der befreundete Erzrivale aus dem südlichen Sauerland ist ein gern gesehener Gast in Meschede. Mit 2:0 konnte die Torfabrik das Match für sich entscheiden. Beide Tore erzielte Lars Klauke, der "schwarze Fuß von Bödefeld".

Am Saisonende wurden sowohl die Torfabrik als auch das Team aus Lüdenscheid zu den Schießbuden der Liga. Ein Offensivspiel fand bei der Torfabrik nicht statt, da alle Offensiven bereits die Abwehr bilden mussten, was wiederum den zahlreichen Spielerausfällen geschuldet war. Natürlich waren aber auch die Gegner bärenstark. Gegen Minden setzte es noch eine 0:6-Klatsche, gegen Ledde verlor man 1:3. Das dritte und letzte Tor des Tages kam dabei ebenfalls von Lars Klauke.

 

Die ISG Eben-Ezer aus Lemgo sicherte sich den Meistertitel und zog hauchdünn am bisherigen Tabellenführer von der Lebenshilfe Minden vorbei. Die Ledder Werkstätten konnten nur eine von zwei gemeldeten Mannschaften aufbieten. Die verbliebene Mannschaft „Ledde 2“ spielte besonders stark auf und knöpfte den Mindener jene drei Punkte ab, die ihnen letztendlich zur Meisterschaft fehlten. Vierter wurde Fortuna Gronau, vor der nicht angetretenen Mannschaft „Ledde 3“, die immerhin noch Fünfter blieb. Auf dem sechsten Rang landete der Wertkreis Gütersloh. Die Torfabrik Meschede und das Johannes-Busch-Haus aus Lüdenscheid wurden Siebter und Achter.

Nie wieder Fußball!

Eine niederschmetternde Diagnose, die der Arzt unserem Spielgestalter Toni Neigert da im letzten Monat ans Krankenbett brachte. Beim Familienduell in Kallenhardt ist es passiert, Anfang August in einem lockeren Freundschaftsspiel. Um es nicht zu verletzten, sprang Toni über ein mitspielendes Kind, kam unglücklich auf. Seine Rücksichtnahme bezahlte er mit der wohl schwersten Fußballerverletzung, die man sich vorstellen kann: Kreuzbandriss, Seitenbandriss, Meniskusschaden. Es war mehr kaputt als heile.

Der Genesungsprozess verläuft recht gut, eine Schiene sowie zahlreiche Arzt- und Therapiebesuche zeugen aber noch davon, dass der große Crash erst zwei Monate her ist. Zwei Monate, die nicht nur mit Schmerzen, sondern auch mit persönlichen und beruflichen Einschränkungen verbunden waren. Besonders bitter ist das Ganze aber auch, weil Toni noch gar nicht lange bei der Torfabrik dabei war. Erst im April stieß er zur Mannschaft. In der 2.Liga übernahm er direkt eine tragende Rolle, führte sein Team zum frühzeitigen Klassenerhalt und erzielte selbst zwei Tore. Dem Traumstart folgte die Ernüchterung. "Nie wieder Fußball!"

Doch so ganz muss diese Diagnose ja vielleicht doch nicht stimmen. Ohne Fußball kann Toni nämlich nicht. Und so war für die Vereinsführung direkt klar, dass für ihn eine neue Rolle geschaffen werden muss. Toni hat Ahnung vom Fußball. Toni übernimmt Verantwortung. Toni macht sich Gedanken, auf und neben dem Fußballplatz. Toni muss Trainer werden! Das Vertragsangebot nahm er quasi noch auf dem OP-Tisch an.Am morgigen Samstag ist es nun soweit: Toni feiert seine Premiere im Trainerteam der Torfabrik Meschede. Die Zweitvertretung der Torfabrikanten richtet morgen im Dünnefeldstadion das Saisonfinale der vierten Liga aus. Rund 100 Fußballstars mit Handicap aus ganz Westfalen messen sich dort wieder miteinander. Wir feiern wieder ein tolles Fußballfest und wünschen unserem neuen Trainerkollegen einen guten Einstand!

 

Samstag, 29.September 2018
Dünnefeldstadion Meschede
Anstoß: 10:00 Uhr
Mit den fünf letzten Saisonspielen der Torfabrik vs. Lemgo, Minden, Ledde, Gronau & Lüdenscheid

Gute Nachrichten für den SSV Meschede

Tabellenletzter der Bezirksliga, nur ein Punkt aus sieben Spielen und schon zweimal den Trainer gewechselt. Beim SSV Meschede, dem Kooperationspartner der Torfabrik, gab es schon bessere Zeiten. Kritik und Häme rauschten in den letzten Tagen durch den Blätterwald. Nun aber gibt es endlich wieder gute Nachrichten auf dem Dünnefeld: Torfabrik-Trainer Nöckel wird nicht neuer Coach beim SSV. Mannschaft und Umfeld reagierten mit Erleichterung. Lesen Sie hier exlusiv, was www.match-day.de nie berichtet hat. Kein Abo erforderlich.

Nach Informationen unserer Redaktion führten der Torfabrik-Coach und SSV-Fußballabteilungsleiter Franz Schamoni Anfang dieser Woche schon "intensive Sondierungsgespräche", wie Nöckel es nannte. Dabei ging es jedoch offenbar nur nachrangig um die Frage, wer am kommenden Sonntag beim Bezirksligaderby gegen den BC Eslohe für den SSV an der Seitenlinie steht. Gesprächsthema der beiden Fußballfachmänner waren, so Nöckel, in erster Linie Fragen zur Verköstigung von rund 100 Fußballern mit Handicap, die auf Einladung der Torfabrik und des SSV Meschede am Tag vor dem nächsten Bezirksligaspiel im Dünnefeldstadion antreten werden.

Seit vielen Jahren unterstützt der SSV die Torfabrik tatkräftig bei der Durchführung von Spieltagen des Behindertensportverbandes. Nöckels Aussagen hatten noch am Dienstag für reichlich Irritationen gesorgt. "Ich möchte dem SSV danken, dass er mir die Chance gibt, am nächsten Wochenende im Dünnefeldstadion als Trainer an der Seitenlinie stehen zu können", diktierte er unserer Redaktion ins Notizbuch. Dass der Torfabrik-Trainer heute Nachmittag in Beckenbauer-Manier sinnierend auf dem Rasen des Dünnefeldstadion gesehen wurde, heizte die Gerüchteküche zusätzlich an. Seine Aussage, er "werde am Sonntag gegen Eslohe auf jeden Fall im Stadion sein", tat ihr Übriges hinzu.

Seit vielen Jahren unterstützt der SSV die Torfabrik tatkräftig bei der Durchführung von Spieltagen des Behindertensportverbandes. Nöckels Aussagen hatten noch am Dienstag für reichlich Irritationen gesorgt. "Ich möchte dem SSV danken, dass er mir die Chance gibt, am nächsten Wochenende im Dünnefeldstadion als Trainer an der Seitenlinie stehen zu können", diktierte er unserer Redaktion ins Notizbuch. Dass der Torfabrik-Trainer heute Nachmittag in Beckenbauer-Manier sinnierend auf dem Rasen des Dünnefeldstadion gesehen wurde, heizte die Gerüchteküche zusätzlich an. Seine Aussage, er "werde am Sonntag gegen Eslohe auf jeden Fall im Stadion sein", tat ihr Übriges hinzu.

Noch vor Ort dann aber das Dementi: "Habe mir nur nochmal den Rasen angesehen." Für das Saisonfinale seiner Torfabrikanten wolle er nichts dem Zufall überlassen, so Nöckel. Sein Fokus liege nur auf den letzten fünf Saisonspielen seiner Torfabrik. "Wir geben alles, wollen leidenschaftlichen Fußball bieten. Im Sauerlandderby gegen Lüdenscheid wollen wir gewinnen und den Klassenerhalt klarmachen. Einen weiteren Abstieg wird es mit mir auf dem Dünnefeld nicht geben."

Samstag, 29.September
Torfabrik Meschede vs. Lemgo, Minden, Gronau, Ledde & Lüdenscheid
Anstoß: 10 Uhr

Sonntag, 30.September
SSV Meschede vs. BC Eslohe
Anstoß: 15 Uhr

Sportplatzcheck "Estadio San Benedictino"

Die Sportredaktion der Westfalenpost hat unlängst eine Serie gestartet, in der die schönsten Fußballplätze im Hochsauerland vorgestellt werden. Da die Berichterstattung vermutlich mal wieder an der Torfabrik vorbeilaufen wird, stellen wir Euch hier und jetzt und eigenmächtig einmal unsere Spielstätte vor: das Estadio San Benedictino.

 

Der Schulsportplatz des Benediktiner-Gymnasiums ist ziemlich in die Jahre gekommen und wird nur noch selten genutzt. Der Ascheplatz verwandelte sich mit den Jahren zu einem Naturasen der etwas anderen Art. Teils kniehoch wachsen auf dem Platz Disteln, Margeriten und andere Gewächse. Die eignen sich gut für Dribblingübungen, stehen einem präzisen Passspiel aber eher im Wege.

Die "Bombonera auf dem Klosterberg"

Richtet man seinen Blick vom Geläuf auf, sieht man in das Weite eines großen und wunderschön gelegenen Stadions. Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt es irgendwie versteckt und wirkt ein wenig verwunschen. Eingerahmt wird die Laufbahn rundum von hohen und dichten Bäumen, die in der Herbstsonne wie bunte Tribünen wirken. Darüber der weite Himmel des sauerländischen Hochlandes. Ein wahrhaft stimmungsvolles Rund. Eine echte "Bombonera".

 

Die Umbenennung des Gesamtareals in "Estadio San Benedictino" würdigt die Namensgeber von nebenan und erscheint auch heute noch  alternativlos. Für den unverwechselbaren Charme in der "Bombonera auf dem Klosterberg" sorgt das häufige Läuten der Glocken, das jede Traineransprache unmöglich macht. Im Schatten der Türme der Benediktinerabtei treten die Torfabrikanten jeden Montag zum gemeinsamen Fußballspielen an. Der Platz ist der einzige in der Mescheder Kernstadt, auf dem die Torfabrikanten sich regelmäßig treffen können. Dass es weder Umkleide, Dusche, Toilette, noch einen Unterstand gibt, spielt rein sportlich eine eher untergeordnete Rolle.

 

Stadionneubau aufgeschoben

 

Ob es woanders schöner wäre? Wer vermag das zu sagen. Die ursprünglichen Pläne (Abriss vom Hertie-Gebäude und Stadionneubau im Mescheder Stadtzentrum) wurden mit Rücksicht auf Anwohnerinteressen nicht umgesetzt. Mit der Bövingloh-Gruppe aus Münster stand damals sogar schon ein Investor bereit. Man erinnert sich in Meschede. Diese Visionen wanderten vorerst zurück in die Schublade. Bei der Torfabrik bleibt also erst mal alles beim Alten. Trainiert wird mangels Alternativen weiterhin auf dem Klosterberg. Für uns ist diese Spielstätte jedenfalls einer der schönsten Hidden Places unter den Fußballplätzen im Hochsauerland und diesen Bericht allemal wert gewesen.

2.Liga: Wir sind gekommen, um zu bleiben!

Nach 15 Jahren in der Drittklassigkeit gab die Torfabrik Meschede im Jahr 2018 ihre Visitenkarte erstmals in der 2.Liga ab. Das Saisonziel, der Klassenerhalt, wurde frühzeitig erreicht. Mit dem 3.Platz in der Abschlusstabelle ist klar: wir sind gekommen, um zu bleiben! Eine tolle Leistung.

Familienduell 2018: Fulminat verpokert - Sieg für Beckers

Ein großartiger Tag wurde mit einer bitteren Niederlage besiegelt. Die Torfabrik Meschede brachte sich auf denkbar dämliche Weise selbst um den fest eingeplanten Erfolg und unterlag Familie Becker mit 1:2. Es bleiben Zweifel, ob dabei alles mit rechten Dingen zuging.

Wochenlang wurden verbale Giftpfeile von Belecke nach Meschede und zurück geschossen, das diesjährige Duell zwischen Mutter Becker und Sohn Dustin gar zum "Blut und Ehre"-Spiel erklärt. Nach dem frühen 1:0 für die Torfabrik schien alles in die richtige Richtung zu laufen und der Trainer erlaubte sich, binnen der 12-minütigen Spielzeit sämtliche 20 Spieler zum Einsatz zu bringen. Ergebnis war der Verlust jeglicher Ordnung und zwei späte Tore der Becker Family. Selbst als ungeachtet des Reglements in der Schlussminute alle 20 Spieler auf das Kleinfeld geschickt wurden, brachte das nichts mehr.  "Nehme ich auf meine Kappe", sagte der Coach verbittert, da die Torfabrik bereits eine Hand am Pokal hatte. Klarer Fall: die Torfabrik Meschede hat sich fulminant verpokert.

 

Dass Familie Becker mit einem Spieler mehr auf das Feld trat, verwunderte nicht, sondern zeugte lediglich von der kompromisslosen Gerissenheit mit der sie alle Jahre wieder zu Werke geht. Die Vermutung, dass es sich bei den Aktiven beileibe nicht nur um Verwandte handelte, konnten Beckers zum wiederholten Male nicht entkräften. Wohl nicht ohne Grund lehnten sie den geforderten Bluttest vor dem Spiel kategorisch ab. Erstmals mit am Ball war auch Initiatorin und Mutter Jinny Becker selbst, die im eigens angefertigten Trikot mit "Torfabrik-Killer"-Aufschrift zur Höchstform auflief und brutalstmöglich Torfabrik-Stürmerstar Matthias Willmes niederstreckte. Dass Sohn Dustin den fälligen Elfmeter beim Spielstand von 1:0 höchstpersönlich verschoss, passte zur Dramaturgie dieses Spiels. Statt das Spiel vorzeitig zu entscheiden, gab man es in der Folge aus der Hand.

 

Das Duell mit Familie Becker ging zwar in die Binsen, war aber auch nur die Zugabe auf ein wunderbares Fußballfest, an dem Menschen mit und ohne Handicap in freundschaftlicher Atmosphäre gemeinsam dem Ball nachjagten. Beim vorherigen Pokalturnier mit sechs gemischten Mannschaften kamen alle auf ihre Kosten. Nie waren Spaß, Zuschauerzahl und der Erlös für die Torfabrik größer. Familie Becker und der TV Kallenhardt haben wieder mal ein großartiges Benefizturnier organisiert, dass die Herzen höher schlagen und die Mannschaftskasse der Torfabrikanten klingeln ließ. Auch deshalb war die Niederlage dann am Ende doch noch irgendwie zu verschmerzen.

 

Im Nachklang haben die Redakteure Thorsten Heinke (Westfalenpost Warstein) und Monika Nolte (Soester Anzeiger) zwei tolle Artikel geschrieben. Den von Thorsten Heinke findet Ihr hier, den Artikel von Monika Nolte in der Bildergalerie. Die Torfabrik Meschede bedankt sich bei allen Aktiven, den vielen Zuschauern, den Spendern und ganz besonders bei Beckers und dem TV Kallenhardt.  Es hat mal wieder einen Heidenspaß gemacht!

 

 

Familienduell 2018: Mutter Becker im KICKER-Interview

Unmittelbar vor dem diesjährigen Familienduell sprach das KICKER-Sportmagazin mit Mutter Becker über die korrekte Schuhwahl, ihre Fehde mit dem gegnerischen Trainer und natürlich über Mesut Özil.

Frau Becker, nur noch 48 Stunden bis zum Familienduell. In welcher körperlichen und geistigen Verfassung befindet sich Ihre Verwandtschaft?

Familie Becker mitsamt der Verwandtschaft befindet sich in einem ausgezeichneten konditionellen und mentalen Gewinnerzustand!

 

Sie haben angekündigt, in diesem Jahr erstmals selbst ins Spielgeschehen einzugreifen. Wie sieht Ihre individuelle Vorbereitung auf das große Match aus?

Als Naturtalent brauche ich da ja nicht viel Training. Allerdings musste ich an der Kondition etwas arbeiten und habe mich einem Lauftraining unterzogen. Immerhin schaffe ich, eine Stunde zu joggen. Okay, sagen wir mal: die Natur bewegt sich langsam, ganz langsam.

 

Haben Sie in Ihrem Leben überhaupt schon mal Fußball gespielt?

Also, geguckt ja, gespielt jetzt eher nicht.

 

Fußballdeutschland fragt sich, welches Schuhwerk Sie wählen werden.

Es wird ein beliebtes Modell aus der Handwerkerszene werden: Arbeitsschuhe mit Sicherheitssohle und Stahlkappe. Wobei die Stahlkappe ausschließlich für den frechen, gegnerischen Trainer bestimmt ist!

 

Ihr Verhältnis zum Torfabrik-Coach soll nicht das Beste sein. Unlängst bezeichnete er Sie als "Hildegard Hamm-Brücher des Fußballsports".

Der Trainer hat mich schon mit so manchen Personen des öffentlichen Lebens verglichen. Wahrscheinlich aus einer Art Argumentationsohnmacht heraus. Ich bin da tiefenentspannt.

 

In der Vergangenheit bestanden berechtigte Zweifel daran, dass Ihre Teammitglieder auch wirklich alle mit Ihnen verwandt sind. Wird es in Zukunft, wie vom Gegner gefordert, einen vorherigen Bluttest geben?

Nein, da müssen unsere Gegenspieler uns schon vertrauen.

 

Der Fall Özil erhitzte wochenlang die Gemüter. Vor dem Familienduell tauchte nun ein Foto von Ihnen mit dem Präsidenten des VfS Warstein auf.

Ja, ich gebe zu, es besteht da eine Hingabe zu und eine Verbundenheit mit meinem Präsidenten. Ich schätze, Leugnen ist da zwecklos. Trotzdem werde ich als Spieler nicht zurücktreten!

 

Ihr Sohn Dustin und seine Torfabrik Meschede sind wild entschlossen, in diesem Jahr den Pokal zu holen. Müssen Ihre Anverwandten im Falle einer Niederlage mit Strafmaßnahmen rechnen?

Selbstverständlich! Straflager sind angeschrieben, Bootcamps organisiert. Aber das ist ja so gut wie ausgeschlossen. Die Creme de la Creme der Beckerschen Fussballelite wird sich mühelos den Pokal sichern.

 

Wenn Ihre Prophezeiung nicht eintritt, stellen Sie dann Ihr Amt als Mutter zur Verfügung?

Dieses Jahr würde ich mich tatsächlich geschlagen geben und zurücktreten. Selbstlos wie ich bin, würde ich mich mindestens drei Jahre auf eine einsame Insel mit weißem Strand und Cocktail in der Hand zurückziehen.

 

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Becker und schon jetzt einen schönen Aufenthalt.

 

2.Liga:Torfabrik bleibt oben dran

Zwei Siege, zwei Niederlagen, ein Unentschieden. Eine abwechslungsreiche Bilanz. Es wäre mehr drin gewesen, trotzdem hat sich die Torfabrik Meschede nach 10 absolvierten Saisonspielen  in der Spitzengruppe festgesetzt. Eine stolze Leistung der aufgestiegenen Torfabrikanten, die mit ihrer allerersten Zweitligasaison bisher mehr als zufrieden sein können.

Torfabrik Meschede - Ledder Werkstätten 2:0

Ein ungefährdeter Sieg am grünen Tisch. Die Ledder konnten am 2.Spieltag nicht teilnehmen. Die Punkte nehmen wir mit, auch wenn die Torfabrikanten lieber gespielt hätten.

 

Torfabrik Meschede - ABW-Kicker Lebenshilfe 0:0

Ein spannendes und umkämpftes Unentschieden du ein Spiel auf des Messers Schneide. Stark aufspielende Torfabrikanten warfen alles in die Waagschale, für ein Tor reichte es jedoch nicht. Am Ende verloren die Torfabrikanten etwas die Ordnung, so dass man sich mit dem torlosen Unentschieden durchaus zufrieden sein und den Zweitplatzierten auf Distanz halten konnte.

 

Torfabrik Meschede - Blau-Weiß Aasee 0:1

Gegen die ebenso netten wie kampfstarken Gegner aus Münster musste die Torfabrik mächtig Einsatz zeigen. Ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Als man sich schon auf das zweite Unentschieden eingestellt hatte, fiel in der allerletzten Spielsekunde doch noch das Tor für BW Aasee. Ein Schuss aus dem Hinterhalt, Keeper Stefan Schau war machtlos. Frustrierend und überflüssig.

 

Torfabrik Meschede - Iserlohner Werkstätten 0:1

Ohne Punkte startete Iserlohn in den zweiten Spieltag und die Torfabrikanten waren sich ihrer Sache vielleicht schon ein bisschen zu sicher und die Motivation, den Platz an der Sonne halten zu wollen, zu groß. Das frühe Gegentor aus der 1.Spielminute vermochte unsere Mannschaft trotz einer Fülle an hundertprozentigen Chancen nicht zu drehen. Ein Spiel auf ein Tor endete ohne Erfolgserlebnis. Immer wieder gelang es den Iserlohner, das Spiel erfolgreich zu verschleppen und zu unterbrechen. Die Torfabrikanten spielten mit der Brechstange, aber ohne erkennbare Linie. Vieles blieb Zufall. Respekt an Iserlohn, die als Tabellenletzter antraten und am 2.Spieltag in 5 Partien satte 13 Punkte holten.

 

Torfabrik Meschede - Wertkreis Gütersloh 2:1

Für einen versöhnlichen Abschluss sorgte das hart umkämpfte 2:1 gegen den gastgebenden Wertkreis Gütersloh. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und es entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem es rauf und runter ging. Das frühe 1:0 erzielte Toni Neigert durch einen entschlossenen Gewaltschuss von der Strafraumgrenze. Beim 2:0 verwertete Sturmtank Tizian Sportiello einen weiten Abschlag von Torwart Stefan Schau. Direkt im Gegenzug kam Gütersloh zum Anschlusstreffer und die Torfabrikanten gerieten am Ende der Partie nochmals mächtig unter Druck. Mit viel Einsatz konnte der Sieg gegen starke Gütersloher über die Zeit gerettet werden. Ein versöhnlicher Abschluss.

 

Die Lage der Liga

Wer uns zu Beginn unserer ersten Zweitligasaison gesagt hätte, dass wir nach 10 von 14 Spielen auf dem 2.Tabellenplatz rangieren würden, wir hätten ihn für verrückt erklärt. Dass die Torfabrik mithalten kann, ist nun allen klar. Leidenschaftlichen Fußball zu bieten

 und die Klasse zu halten, waren unsere Ziele. Das besonders die Heißsporne unter den Torfabrikanten (hoffentlich) ihr Lehrgeld bezahlt haben und dass nichts von selbst kommt, sollte die Mannschaft als wichtige Erkenntnis mitgenommen haben. Weiter geht's mit dem letzten Spieltag am Samstag, 08.September 2018 in Olsberg-Antfeld.

 

Dankedankedanke

...sagen wir all unseren Freunden, die uns im vollbesetzten Fanbus begleitet und uns kräftig unterstützt haben. Danke auch an Menne Klauke, der den Fanbus steuerte und an Hunau Reisen, die uns das Gefährt preisgünstig zur Verfügung gestellt haben.

20 JAHRE TORFABRIK - Das Jubiläumsheft!

"Fußballgott, hol' mich zu dir. Danach kann nichts mehr kommen!"

 

Das Endziel unseres Wirkens in den letzten zwei Jahrzehnte scheint erreicht. Wir haben es endlich geschafft: die Torfabrik Meschede wird in der aktuellen Ausgabe des 11FREUNDE-Magazins erwähnt.  Von Chefredakteur Philipp Köster zum "Fanzine des Monats" gekürt zu werden, war nicht nur die Mühe wert, sondern ist uns auch eine große Ehre. Wir danken und gratulieren dem einzig wahren Magazin für Fußballkultur in Deutschland zu seiner 200.Ausgabe.

Mehrere Nächte hatte sich der Coach in der Mannschaftszentrale eingeschlossen, gebastelt, designt und getextet, dann war sie fertig: die Festschrift zum 20-jährigen Bestehen der Torfabrik Meschede und zugleich seine persönliche Liebeserklärung an seine Mannschaft. Beim Layout und der Gliederung hat sich der Trainer dabei schwer von seinem Lieblingsfußballkulturmagazin 11FREUNDE inspirieren lassen. Unsere Coverversion könnt Ihr Euch hier ansehen, runterladen, bestellen oder persönlich abholen.

 

Online: Unser Heft zum Online-Blättern gibt's hier.

 

Zum Abholen: in der CONVIDA-Geschäftsstelle in Arnsberg, Rumbecker Straße 7, 59821 Arnsberg oder in der Mannschaftszentrale der Torfabrik, Kolpingstraße 18 in Meschede. Spendenempfehlung: schlanke 2 Euro.

 

Per Post: schickt uns einen Briefumschlag mit 5 Euro in Briefmarken oder in bar und wir senden Euch zwei Hefte zu. Torfabrik Meschede, Kolpingstraße 18, 59872 Meschede.

 

Als Download:

Download
20 JAHRE TORFABRIK klein.pdf
Adobe Acrobat Dokument 8.3 MB

Und so spielt ein Aufsteiger!

Der Start in unsere erste Zweitligasaison sprengte alle Erwartungen. Mit Vollgasfußball, echten Traumtoren und einer großartigen Mannschaftsleistung katapultierte sich die Torfabrik Meschede an die Tabellenspitze. Kann uns mal bitte jemand kneifen? 5 Spiele, 4 Siege, 1 Unentschieden, 13 Punkte, 7:0 Tore. 2.Liga, here we are!

 

Die Ausgangslage

 

Bereits im März setzte die Torfabrik beim Gewinn des Budenzaubers in Dülmen eine erste Duftmarke und zeigte, dass sie unter den spielstarken Mannschaften der 2.Liga durchaus mithalten kann. Vor dem Auftakt ihrer Premierensaison hatten die Torfabrikanten Respekt, wussten aber auch um ihre Stärke. Die Taktik wurde nicht geändert. Alles nach vorne, so lautete auch in der neuen Liga die Devise.

Da sich der Defensivverbund kurz vor Saisonstart stark dezimierte, konnte das Heil auch nur in der Offensive liegen. Mit Außenbahnfräse Daniel Möller, Eisenfuß Lars Klauke und Allrounder Fierinho mussten gleich drei wichtige Spieler passen.  Auch wenn die Marschrichtung klar war, musste das Trainerteam nun doch ganz tief in die taktische Trickkiste greifen. Die Blitzumschulung von Stürmer Rene Glomb zum rechten Offensivverteidiger und die Erfindung des „doppelten Liberos“ waren von durchschlagendem Erfolg gekrönt.

 

Torfabrik Meschede – Blau Weiß Aasee 0:0

In einem kampfbetonten Spiel schenkten sich beide Mannschaften nichts. Schnell wurde deutlich, dass die Trauben in der 2.Liga erwartungsgemäß aber höher hängen. In punkto Spiel- und Handlungsschnelligkeit, aber auch vom Einsatz her geht es in Liga 2 nochmals ganz anders zur Sache. Die Torfabrikanten hielten von Anfang an voll dagegen und erspielten sich in der ersten Hälfte der Begegnung ein deutliches Übergewicht und zwei, drei gute Chancen. Zu einem Tor reichte es gegen defensivstarken Münsteraner jedoch nicht, so dass man sich - nicht unzufrieden - mit einem Punkt und einem guten ersten Auftritt begnügen musste.

 

Torfabrik Meschede – Iserlohner Werkstätten 1:0

Von Beginn an machten die Torfabrikanten mächtig Druck und es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Unsere Mannschaft feuerte aus allen Rohren und jeder Lage. Zahlreiche Schüsse gingen knapp vorbei, wurden in letzter Sekunde abgeblockt oder der sensationell aufspielende Keeper der Iserlohner rettete sein Team vor einem Rückstand. Man merkte jedoch: die Torfabrikanten wollten das Tor unbedingt. Einen Abschlag des Torwarts nahm Matthias Dumke an der Mittellinie direkt volley, ein Wahnsinnsding! Irgendwann musste das hochaggressive Pressing aber zum Erfolg führen. Tizian Sportiello war es schließlich, der sich und die Torfabrik kurz vor Spielende endlich belohnte und eine Hereingabe von Rutkay Aydin aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Das erste Zweitligator, der erste Zweitligasieg!

 

Torfabrik Meschede – Wertkreis Gütersloh 1:0

Ein echtes Topspiel, in dem es rauf und runter ging. Beide Teams spielten mit offenem Visier und schenkten sich nichts. Die Torfabrikanten boten trotz Temperaturen um die 30 Grad eine großartige läuferische und kämpferische Leistung. Zu allem Einsatz kamen auch noch sehenswerte Ballstafetten und einige gute Chancen hinzu. Die Torfabrik zeigte ein wirklich beeindruckendes Spiel. Rene Glomb ging in seiner Rolle als rechter Verteidiger voll auf, biss und stürmte was das Zeug hielt. Nachdem die Torfabrik die Dreierkette auflöste, wurde auf Doppellibero umgestellt. Matthias Klauke und Hendrik Grote putzten fortan alles weg, was in den Strafraum kam. Nachdem der gute Gütersloher Torwart einige Brandbomben wegfing, die die Torfabrik aus der zweiten Reihe abfeuerte, gelang Rutkay Aydin das sehenswerte 1:0. Mit viel Gefühl und seinem linken Fuß schlenzte „Ruuuuudi“ den Ball in den Winkel. Ein Hammertor und Riesenjubel auf und neben dem Spielfeld. Auch in der Folge änderte man den Spielstil nicht und spielte weiter nach vorne. Abgezockt und letztlich souverän brachte die Torfabrik den verdienten Sieg über die Zeit. Zweite Liga macht Laune.

 

Torfabrik Meschede – AWO Dortmund 2:0

Die spielstarken Dortmunder kamen ebenfalls bestens mit 2 Siegen und 1 Remis aus den Startlöchern und gönnten sich  unmittelbar vor Spielbeginn jeweils einen großen Teller Nudeln mit Bolognesesauce. Das Trainerteam hingegen pfiff seine Mannschaft von der Essensausgabe eilig zurück. Die richtige Beantwortung der Frage „Nudeln mit Bolgenesesauce oder nicht“ war letztlich spielentscheidend. „Die sind satt. Ihr seid hungrig. Wenn wir noch mal so eine starke läuferische Leistung wie gegen Gütersloh abliefern, gewinnen wir das Spiel.“ Mehr taktische Vorgaben gab es vor diesem Match nicht. Die Torfabrikanten rannten die AWO Dortmund in Grund und Boden und knüpften spielerisch dort an, wo sie aufgehört hatten. Dass einige gute Chancen vergeben werden, hat ebenso eine gewisse Tradition wie das Erzielen absoluter Traumtore. Rene Glomb, der als Rechtsverteidiger immer weiter über sich hinauswuchs, nahm die Kirsche nach einem abgewehrten Eckball aus der Luft und versenkte sie aus gut 25 Metern im Winkel.  Riesenjubel, alle auf dem Platz, extreme Rudelbildung in den eigenen Reihen! Auch danach ging es weiter mit Volldampf nach vorne und die Torfabrik vergab mehrere Gelegenheiten, um den Sack zu zu machen. Ein weiterer abgewehrter Eckball brachte dann schließlich das entscheidende 2:0 durch einen Gewaltschuss von Christoph Zöllner aus dem Hinterhalt. Den Sieg veredelte uns die faire Geste unseres unterlegenen Gegners beim anschließenden Shakehands und mit einem anerkennendem Lob. „Ihr habt vorher dritte Liga gespielt?“, fragte ein gegnerischer Spieler ungläubig.

 

Torfabrik Meschede – Emstor Werkstätten Rheine 3:0

Dass nichts von selbst kommt, impfte das Trainerteam auch vor diesem Spiel seinen Mannen nochmals ein. Und wieder gaben sie alles. Und wieder siegten sie überlegen und deutlich. Die Mentalitätsmonster der Torfabrik Meschede schickten auch Rheine hart auf die Bretter, ohne dass ein Leistungsabfall zu verzeichnen war. Rudi Aydin erzielte mit einem fast baugleichen Schlenzer wie schon im Gütersloh-Spiel das 1:0. Das 2:0 war ein erzwungenes (Eigen)Tor, das dank des Offensivfeuerwerks, das die Torfabrik abfackelte, nur eine Frage der Zeit war. Mit dem 3:0 belohnte sich Neuzugang Toni Neigert, der eine bärenstarke Premiere im schwarz-roten Trikot ablieferte.

Die Spieler in der Einzelkritik

Stefan Schau (Tor):  Stand in drei Partien im Kasten und strahlte die gewohnte Ruhe und Sicherheit aus. Rettete die Torfabrik mit zwei tollen Reflexen vor einem Gegentor. Punktgenaue Abwürfe und Abschläge. Eine exzellente Leistung.

Patrick Franke (Tor): Spielte zwei Partien im Tor und hielt sich ebenfalls schadlos. Dirigierte und motivierte lautstark seine Vorderleute. Wurde dank einer großartigen Defensivleistung kaum geprüft. Leitete hellwach einige gefährliche Gegenangriffe durch seine präzise Spieleröffnung ein.

Matthias Klauke: Spielte einen abgeklärten und zweikampfstarken Libero. Putzte alles weg, was in den Strafraum kam. Immer auf Zack und einen Schritt schneller als der gegnerische Stürmer. Klasse Spieleröffnung, kompromissloser Einsatz, formidables Stellungsspiel mit Mut zum Risiko.

Hendrik Grote: Umsichtig, cool und mit gutem Auge zog Hendrik die Bälle magisch an. Wo Hendrik stand, kam der Ball hin. Mit wandlerischer Sicherheit verhinderte er die entscheidenden Schüsse des Gegners. Ganz starke Leistung.

Christoph Zöllner: Unermüdlich und immer mit 110% Einsatz auf dem Feld. Spulte eine wahnsinnige Laufleistung ab, setzte jedem Ball nach und warf sich in jeden Schuss. Unzählige gefährliche Distanzschüsse prasselten auf die gegnerischen Keeper ein. Belohnte sich mit einem Tor gegen Dortmund.

Rene Glomb: Eigentlich als Stürmer nominiert, wurde Rene kurzfristig zum rechten Außenverteidiger umgeschult und lieferte eine Bestleistung nach der anderen ab. Immer hellwach, bissig und mit viel Power auf dem Weg nach vorne. Verlor keinen Zweikampf, schlug Flanken wie am Fließband und erzielte gegen Dortmund aus 25 Metern das „Tor des Jahres“.

Rutkay Aydin: Machte eine Tag Pause vom Ramadan und lieferte eine absolute Spitzenleistung ab. Spielstarker Antreiber und wichtigster Passgeber. Erzielte zwei Tore selbst und bereitete zwei weitere vor. Extrem ballsicher bewies er immer wieder sein hervorragendes Spielverständnis und spielte unzählige Bälle in die Schnittstellen. Zwei hübsche Tore erzielte Rudi selbst.

Matthias Dumke: Bewies erneut, was für ein Kampfschwein er ist. Flink und gerissen, tolle Ballbehandlung und immer unter Volldampf. Ein Antritt wie Walter Röhrl im Audi Quattro. Sicherte seiner Mannschaft die Bälle durch unendliche Einsatzbereitschaft und rannte alle in Grund und Boden. War sich für keinen Weg zu schade und gab für seine Mannschaft wieder mal sein letztes Hemd.

Toni Neigert: Wieselflink, immer anspielbar und in Bewegung spielte Toni jeden Gegner an die Wand. Übernahm sofort eine tragende Rolle und harmonierte hervorragend mit seinen neuen Mitspielern. Unermüdlich rannte Toni an und belohnte sich am Ende wild entschlossenen mit seinem hochverdienten Premierentreffer. Was für ein Einstand!

Tizian Sportiello: Tizian zeigte mal wieder, was für ein willensstarke Kampfmaschine er ist. Unser Torapparat gab keinen Ball verloren, rackerte und war immer brandgefährlich. Gab niemals auf und ging endlos weite Wege. Schoss sich mit dem ersten Zweitligatreffer der Torfabrik in die Geschichtsbücher.

Fazit

 

Nach fünf Spielen steht die Torfabrik auf dem 1.Tabellenplatz. 13 Punkte, 7:0 Tore. „Und so spielt ein Aufsteiger!“ sangen Spieler und Trainer, als sie auf der Rückfahrt jubelnd die Mescheder Stadtgrenze passierten. Die Torfabrik ist angetreten, um die Klasse zu halten. Gut möglich, dass sie das auch schafft. Doch dieser Saisonauftakt war nicht nur gut, er war ein Statement!

„Meine Mannschaft darf zufrieden und stolz auf sich sein. Als Aufsteiger so einen ersten Auftritt hinzulegen, ist schon was Besonderes“, sagte Trainer Sebastian Nöckel nach der Rückkehr. Dass sich seine Mannschaft nun auf diesen frühen Lorbeeren ausruhen wird, glaubt er keineswegs. „Meine Jungs spielen immer Vollgas. Die können gar nicht anders als immer alles zu geben“, weiß der Coach den Charakter seiner Truppe zu schätzen. „Wir wollten leidenschaftlich Fußball spielen. Das haben wir gemacht. Keine Ahnung, wo das hinführt“, so der Trainer. „Bei uns kann jederzeit das Außergewöhnliche passieren.“

So geht’s weiter: Am 7.Juli mit dem Fanbus nach Gütersloh!

 

Für unsere Fans und Freunde stellen wir am Samstag, 7.Juli 2018 wieder einen Fanbus bereit. Unterstützt unsere Zweitligatruppe bei ihrem nächsten spektakulären Auftritt. Für einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 5 Euro seid ihr dabei und erhalten gratis ein druckfrisches Jubiläumsheft der Torfabrik. Los geht's um 7:20 Uhr am Bahnhof in Meschede. Zustiege am Bahnhof in Arnsberg um 7:40 Uhr und am Bahnhof in Neheim-Hüsten um 8:00 Uhr. Anmeldung bis zum 2.Juli unter post@torfabrikmeschede.de, Tel.: 0291-90864984 oder über unsere Facebookseite.

"20 JAHRE TORFABRIK" - Die große Geburtstagsgala mit Ben Redelings

Die Taktik ist voll aufgegangen. Die Torfabrik Meschede feierte mit vielen Freunden und alten Weggefährten eine tolle Geburtstagsparty. Als Stargast präsentierte Autor- und Filmemacher Ben Redelings eine Auswahl an launigen Geschichten aus seinem aktuellen Programm "55 Jahre Bundesliga".

20 Jahre Torfabrik - Ben Redelings im Interview

Am Mittwoch, 9.Mai feiert die Torfabrik ihr 20-jähriges Bestehen. Der Sauerlandkurier bringt in seiner heutigen Ausgabe ein großes Interview mit unserem Ehrengast. Unsere Vorfreude auf diesen besonderen Abend ist schon jetzt riesengroß! Bereits am Mittwoch erschien im Sauerlandkurier eine Sonderseite zum 20-jährigen Bestehen der Torfabrik Meschede.

Pille, schieß' ein Tor für uns!

Seit 20 Jahren steht Pille Bartsch im schwarz-roten Trikot der Torfabrik auf dem Platz. Ein Tor in einem Ligaspiel ist dem 44-jährigen Mittelfeldstrategen bisher noch nicht gelungen. In der neuen Saison soll es nun endlich soweit sein. Das Spiel wird komplett auf unsere "Wilde 13" zugeschnitten. Das offizielle Saisonziel lautet: Pille soll endlich treffen! Erstmals wird die Torfabrik Meschede im Jahr 2018 mit zwei Mannschaften am Spielbetrieb ...des Behindertensportverbandes teilnehmen. Eine zweite Torfabrik ins Rennen zu schicken ist ein wichtiger Schritt, um gerade unseren Männern der ersten Stunde und den zahlreichen neuen Talenten ihre Spielanteile bieten zu können. Unser neuformiertes Torfabrik-Team geht in der Regionalliga 4 auf Torejagd.

"Die Kronen gehen aufs Haus!"

In dieser Woche bereitet sich die Torfabrik auf den anstehenden Saisonauftakt vor und fand doch noch Zeit für einen netten Sponsorentermin: Freund und Gönner Jan Stappert kam zum Fototermin vorbei. Sein Firmenwagen mit Torfabrik--Beschriftung ist Euch vielleicht schon mal im Mescheder Stadtbild aufgefallen. Für die anstehende Spielzeit ermutigt unser Sponsor die Torfabrikanten zu vollem Einsatz. Denn, so Zahntechnikermeister Stappert generös: "Die Kronen gehen auf's Haus!" Na, dann kann's ja losgehen.

 

20 Jahre Torfabrik - Der große Festakt mit Ben Redelings!

Die Torfabrik Meschede (20 Jahre) und die Bundesliga (55 Jahre) feiern gemeinsam Geburtstag und laden das Fußball-Sauerland zu einem fußballkulturellen Festakt der Extraklasse ein. Als prominenter Stargast führt Ben Redelings durch einen amüsanten Abend voll kurioser und amüsanter Fußballgeschichten.

Deutschlands erfolgreichster Fußball-Komiker Ben Redelings lädt alle Freunde der Torfabrik und der Bundesliga herzlich zu einer rauschenden Geburtstagsgala ein. Ben Redelings ist einer der beliebtesten Geschichten-Erzähler des Landes, das wandelnde Lexikon der Fußball-Anekdoten und "der ungekrönte Meister im Aufspüren kurioser Fußballgeschichten" (Deutsche Akademie für Fußballkultur). Regelmäßig schreibt er für das Magazin 11FREUNDE, und den Reviersport und ist gefragter Gast in zahlreichen Fußballtalks. Keiner erzählt so schön über den Fußball wie der leidgeprüfte Fan des VfL Bochum. Ben Redelings' Bücher gelten als humorige Standardwerke der Fußballliteratur. "Tausche Schwester gegen Eintrittskarte" und "Dem Fußball sein Zuhause" sind nur einige der unzähligen Werke aus seiner Feder. Als charmanter Gastgeber wird Ben Redelings seine Gäste durch einen rasanten Abend voll witziger Anekdoten und unglaublicher Kuriositäten führen. Das Motto des Abends ist Programm: "55 unvergessliche Jahre in 90 amüsanten Minuten!" Ben Redelings, der mit seinen Fußballshows und redseligen Gesprächspartner wie Ansgar Brinkmann, Thorsten Legat oder Peter Neururer im Ruhrpott ganze Hallen füllt, verzichtet an diesem Abend auf seine Gage. Der Erlös des Abends geht komplett an die Torfabrik Meschede, die sich anlässlich ihres Geburtstags ebenfalls gönnerhaft zeigt: jeder Gast erhält weltexklusiv und gratis das druckfrische Jubiläumsheft der Torfabrik im Gewand einer Ausgabe des 11FREUNDE-Magazins.

 

Mittwoch, 9.Mai 2018

Kultur- und Bürgerzentrum Markes Haus

Mittelstraße 2, 59872 Meschede-Eversberg

Einlass: 19 Uhr / Anstoß: 20 Uhr / Eintritt: 10 Euro

Ein Stück vom Glück für 20 Euro

Na, selbstverständlich machen wir da mit! Auch die Torfabrik Meschede hat sich nun einen Quadratmeter vom Heiligen Berg gesichert. Denn die Fußballgötter von der DJK Grün-Weiß Arnsberg sollen endlich einen Kunstrasenplatz bekommen. Für ein überschaubares Investment in Höhe von 20 Euro erhaltet Ihr einen Quadratmeter Kunstrasen und das gute Gefühl, einen engagierten und sympathischen Stadtteilverein unterstützt zu haben. Im Ja...hr 2020 soll die neue Bomboñera auf dem Schreppenberg Realität werden. Alle Infos zum GWA-Kunstrasen-Masterplan gibt's auf der schicken neuen Homepage der Grün-Weißen: https://gwarnsberg.de/projekt-kunstrasen

 

Hartplatzhelden

Konstant gigantische Trainingsbeteiligung: beim ersten Freilufttraining der Saison tummeln sich 27 Spieler im Estadio San Benedictino. Wahnsinn!

Ein besonderer Moment...

...ist auf diesem Bild vielleicht nicht auf Anhieb zu erkennen. Und doch hält dieses Foto einen ganz speziellen Augenblick fest. Kreisliga B Arnsberg, Nachholspiel der DJK Grün Weiß Arnsberg gegen den TuS Müschede II, 84.Minute, Spielstand 2:0. Das Spiel ist bereits entschieden als der Offensivspieler mit der Nummer 14 von seinem Trainer auf's Feld geschickt wird. Der Mann heißt Dumke, Matthias Dumke, und ist seit einigen Jahren für die Torfabrik Mesche...de am Ball. Nachdem Matthias vor einigen Monaten seine erste eigene Wohnung auf dem Arnsberger Schreppenberg bezogen hatte, schloss er sich den Grün-Weißen an. Vorgesehen für das Reserveteam in der D-Liga überzeugte Matthias mit seinem unbändigen Willen, großem Einsatz und durfte nun sogar seine Premiere in der Ersten feiern.

 

Und so verdichten sich in dieser Szene gleich mehrere Dinge: Matthias' Freude darüber etwas Besonderes geschafft zu haben, die erfolgreiche Integrationsbereitschaft eines Fußballvereins und natürlich der Stolz seiner Trainer und Mannschaftskameraden von der Torfabrik. Es lohnt sich, hart zu arbeiten. Es lohnt sich, an sich zu glauben. Und es lohnt sich, Menschen mit Handicaps etwas zuzutrauen. Tolle Leistung, Matze! Wird sind stolz auf dich!

Torfabrik holt vier Schweden

Die Torfabrik Meschede verpflichtet Jake Olsson, Gunnar Gunnarjonsson, Björn Samström und Lasse Andersson. Das Quartett stammt aus der schwedischen Stadt Uppsala, ist fußballerisch zwar bisher nicht in Erscheinung getreten, wurde dank seiner Spielfreude und Einsatzbereitschaft jedoch als beste, schönste und schlauste Punkrock-Band Skandinaviens bekannt. Auf ihren ausgedehnten Europatourneen kreuzen die vier kronloyalen Schweden regelmäßig auch in Meschede auf, wo sie sich mit Oldies und Evergreens im Punkrockgewand in die Herzen der Sauerländer Landbevölkerung gespielt haben. Als Jake & The Jukeboxguys kommen sie am Samstag, 10.November 2018 auf Einladung der Torfabrik wieder mal in die Rockkneipe Tröte. Gefeiert wird das 20-jährige Bestehen unserer Mannschaft - aber dann so richtig!

Mach einen Strich durch Vorurteile!

Der heutige Bundesligaspieltag steht unter dem Motto "Mach einen Strich durch Vorurteile". Alle Clubs der 1. und 2. Bundesliga setzen an diesem Wochenende ein Zeichen für Vielfalt, Respekt und ein Miteinander der Kulturen. Seit geraumer Zeit unterstützen auch die Torfabrikanten diese Aktion. Unser Plädoyer für entschiedene Grätschen gegen Diskriminierung und Vorurteile!

Im Westen nichts Neues

Mit einer engagierten Leistung sicherte sich die Torfabrik gegen den TuS Sundern den prestigeträchtigen Derbysieg. Torwart Dr. Tim Schröder hielt sensationell, mit Joshi Winkhaus ging ein neuer Stern am Fußballfirmament auf und "Der schwarze Fuß von Bödefeld" erzielte einen Quattrick. Zum ersten Mal nahm die Torfabrik Meschede an einem Turnier der Inklusionsserie vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) teil. Ein schöner Fußballtag zwar, doch trotzdem gibt's Anlass zur Systemkritik.

Ist ein anderer Fuball möglich?

Nach 23 Jahren ist der Spielbetrieb im Behindertensportverband nahezu zum Erliegen gekommen. Von ehemals 5 Ligen mit Auf- und Abstiegsregelung in Westfalen gibt es mittlerweile nur noch eine einzige Liga, die überhaupt einen geordneten Spielbetrieb zustande gebracht hat. In der Regionalliga 3 Westfalen, in der die Torfabrik spielt, passierte in diesem Jahr gar nichts. Eine weitergehende Problemanalyse sparen wir uns an dieser Stelle. Ist es Zeit, sich nach etwas Neuem umzusehen? Zum ersten Mal nahm die Torfabrik nun also an einem Hallenturnier des FLVW teil.


Eine Fragestellung begleitet die Torfabrik Meschede schon so lange wie es einen organisierten Spielbetrieb für Menschen mit Behinderungen in Westfalen gibt: wie schafft man es, eine ausgeglichene Leistungsstärke auf den Platz zu bringen und dabei allen Spielerinnen und Spielern gerecht zu werden? Eines ist klar: es zählt der Leistungsgedanke. Alle Mannschaften wollen gewinnen, immer. Das liegt im Wesen des Fußballsports. Trotzdem sollen auch die schwächeren Spielerinnen und Spieler eine Chance und ihren Spaß haben. Es ist ein schwieriges Spannungsfeld der Interessen, in dem sich die Torfabrik schon immer bewegt.

Altbekannte Problemen im neuen Format

Da der Delbrücker SC kurzfristig abgesagt hatte, musste für das Teilnehmerfeld eilig ein Nachrücker gefunden werden. Ein Anruf des Veranstalters bei der Torfabrik genügte. Letztendlich liefen für die Torfabrik Meschede zwei Teams mit insgesamt 18 Spielerinnen und Spielern auf: die Torfabrik Rovers und Torfabrik United. Beide Teams waren bunt gemischt aufgestellt worden, um auf alle Eventualitäten und dramatischen Spielwendungen reagieren zu können. Dabei standen mindestens immer drei spielschwächere Spieler aus dem B-Team auf dem Feld.

 

In beiden Verbänden heißt es: "Erlebnis vor Ergebnis" und ist auch so besprochen. Alle sollen ihren Spaß haben, Ausgelichenheit ist das oberste Gebot - doch leider oft auch das größte Problem. Eigentlich wollte die Torfabrik zu ihrer FLVW-Premiere beim Turnier der Sportfreunde Hüingsen nur mit ihrem spielschwächeren Personal anrücken. Gut, dass man es nicht getan hat. Denn die Gegner waren ziemliche Cracks, die teilweise auf Kreisliganiveau zockten und alles für den Erfolg taten. Nur mit dem B-Team wäre man bei diesem Turnier gnadenlos zusammengeschossen worden.

 

Wenn eine Mannschaft binnen 10 Minuten Spielzeit 7:0 gewinnt, dann ist der Gegner nicht nur hoffnungslos "schlecht", sondern dann geht das an der Zielsetzung auch ziemlich vorbei. Der gleiche Gegner besiegte die Torfabrik mit 3:0. Der dort mitspielende Trainer (!!!) erzielte dabei 2 Tore selbst. Den dritten Treffer legte er mustergültig auf, nachdem er unserem Spieler mit Down-Syndrom den Ball vom Fuß genommen hatte. Ein anderer Coach schaute sich wort- und regungslos an, wie einer seiner Spieler über Minuten total heiß lief und schließlich Torfabrik-Stürmer Kevin Edeler vom Feld trat. Sowas hat uns schon im Behindertensportverband aufgeregt und liegt hier wie da ganz klar in der Sphäre der Mannschaftsverantwortlichen.


Eine fast schon groteske Szene wiederholte sich gleich mehrfach. Bei der Torfabrik wird auf zweierlei Dinge großer Wert gelegt: nach dem Spiel gibt man dem Gegner die Hand, egal wie es ausgegangen ist. Und vor jedem Spiel gibt es natürlich eine ordentliche Begrüßung. Dreimal standen die Torfabrikanten aufgereiht an der Mittellinie bereit, um den Gegner zu begrüßen und sich ein gutes Spiel zu wünschen. Dreimal traten die Gegner nicht zur Begrüßung an und die Mannschaft stand an der Mittellinie wie bestellt und nicht abgeholt. Und da war kein Trainer, der seinen Leuten sagt: "Ey, geht da bitte mal hin. Die wollen euch begrüßen."

 

Um nicht einen falschen Eindruck zu erwecken: es war ansonsten ein schöner, fairer und wohl organsierter Fußbballvormittag. Viele Spiele waren auch ausgeglichen und spannend, die Stimmung auf dem Feld und der Tribüne freundschaftlich. Doch es gab eben auch solche Dinge, die nicht auf viel Verständnis in Reihen der Torfabrik Meschede trafen. 

 

Derbytime gegen den TuS Sundern

Dass das Ganze auch vollkommen anders geht, bewies sich ausgerechnet mal wieder im brisanten Duell mit dem TuS Sundern. Obwohl es sich um ein Lokalderby handelt und obwohl die Mannschaftsverantworlichen mit vollmundigen Ankündigungen und öfffentlichen Spötteleien die Derbystimmung ordentlich anheizen, kommt etwas ganz anderes dabei heraus: fairer Fußball bei höchstem Einsatz, spannend und auf Augenhöhe, mit großen Emotionen und einem doch äußerst angenehmen Miteinander. Nicht jeder Verein leistet sich eine Freundschaft mit dem Lokalrivalen.

 

In der Vorrunde gelang es Torfabrik United erstmal nicht, den TuS Sundern in die Knie zu zwingen. Nach einem wahren Chancenfeuerwerk zu Spielbeginn trennte man sich mit einem torlosen Unentschieden. Ein 0:0 der feineren Sorte. Extrem spannend und mit vielen Torchancen gespickt, war dieses Unentschieden letztlich ein gerechtes Ergebnis. Die größte Chance des Gegners machte Torwart Dr.Tim Schröder mit einem Klassereflex zunichte.

 

In den Platzierungsspielen traf man schließlich ein zweites Mal auf den TuS Sundern. Diesmal bezwangen die Torfabrik Rovers den Lokalrivalen mit 1:0. Das goldene Tor erzielte Johnny Eblenkamp. Für eine Infarktserie unter den Anhängern sorgte die anarchische Taktik der Torfabrik: in den letzten Spielsekunden wurde die Abwehr gänzlich aufgelöst, um unbedingt noch das 2:0 zu erzielen. Der TuS Sundern brach noch zweimal brandgefährlich durch, konnte aber nicht mehr ausgleichen. Schwein gehabt. Derbysieg!

 

Letztlich schlugen sich beide Torfabrik-Teams in diesem starken Teilnehmerfeld durchaus achtbar. Im Gesamtklassement landeten die Torfabrik Rovers auf Platz 5 und Torfabrik United auf Platz 7. Der TuS Sundern wurde Sechster. "Grillparty, Grillparty", schallte es aus dem Fanblock. Denn mit dem Sieg sicherte man sich auch die von Sponsor Stappert ausgelobte Prämie. Nette Geste noch zum Ende: kurzerhand lud man den unterlegenen Rivalen ein, die hart erkämpfte Grillparty gemeinsam zu begehen.

 

Die beiden Torfabrik-Teams und ihre Spiele

Torfabrik United: Stehend v.l.: Peter, Mevi, Pille Bartsch, Tim Schröder (Tor), Carina Brand, Terry Niedermeier, Kevin Edeler. Vorne v.l.: Lars Klauke, Joshua Winkhaus, Benny Wulf

 

Torfabrik United - TuS Sundern 0:0

Spannendes, aber torloses Unentschieden im Derby. Die Torfabrik legte los wie die Feuerwehr und erspielte sich zahlreiche Chancen, die allesamt vergeben wurden. Als plötzlich ein Gegner mutterseelenallein auf das Torfabrik-Tor zustürmte, wehrte Dr.Tim Schröder mit einem großrtigen Reflex ab.

 

Torfabrik United - Iserlohner Werkstätten 0:4

Klare Klatsche gegen die Iserlohner Werkstätten, die schon im Ligabetrieb des Behindertensportverbandes eine harte Nuss waren. Locker auf BRSNW-Zweitliganiveau spielend gewann Iserlohn überzeugend. Überzeugend aber auch der Kampfgeist von United, das nie aufgab. Wieder zeigte Dr.Schröder eine Top-Leistung im Torfabrik-Gehäuse.

 

Torfabrik United - Sportfreunde Hüingsen I 0:2

Gleiches Bild gegen die gastgebenden Sportfreunde aus Hüingsen. United kämpfte, die Gegentore fielen trotzdem.

 

Torfabrik United - Sportfreunde Hüingsen II 5:1

Im Platzierungsspiel um Rang 7 drehte United nochmal richtig auf. "Der Schwarze Fuß von Bödefeld" Lars Klauke erzielte gleich 4 Tore. Ein noch nie dagewesener Quattrick unseres alten Mittelfeldstaubsaugers. Letztlich fiel der Sieg etwas zu hoch aus, aber jeder Schuss wurde plötzlich zum Treffer. Sein Premierentor im Torfabrik-Trikot markierte außerdem noch Joshua Winkhaus. Joshi verwandelte  ein Zuspiel von Lars eiskalt und ließ dieser offensichtlichen Selbstverständlichkeit einen ebenso souveränen Jubel folgen. Alle freuten sich für Joshi, der die Schulterklopfer gerne annahm. Ein neuer Stern am Fußballfirmament ist aufgegangen!

 

Torfabrik Rovers: Stehend v.l.: Arak Reimann (Tor), Christian Lehmann, Fabian Hallmann, Daniel Pilgram, Dustin Becker. Vorne v.l.: Matthias Willmes, Kimberly Böse, Lena Seemann

 

Torfabrik Rovers - Sportfreunde Hüingsen II 2:0

Direkt im ersten Spiel waren die Rovers voll auf Sendung. Nach einigen guten Spielaktionen und Torchancen war es Johnny Eblenkamp, der mit kalter Schnauze und einem wuchtigen Schuss das 1:0 erzielte. Das vorentscheidende 2:0 erzielte Fabian Hallmann nach einem unwiderstehlichen Solo. Das konnte man sich gut anschauen.

 

Torfabrik Rovers - SSV Hagen 0:1

Gegen den späteren Turniersieger aus Hagen schlugen sich die Rovers absolut achtbar und zeigten großen Kampf. Die Nierderlage konnte auch Keeper Arak Reimann trotz einer Klasseleistung nicht verhindern.

 

Torfabrik Rovers - Lebenshilfe Lüdenscheid 0:3

Wahrscheinlich hätten wir dieses Spiel auch einfach so verloren. Auch ohne die beiden Tore und den Assist des mitspielenden Trainers.

 

Torfabrik Rovers - TuS Sundern 1:0

Die zweite Chance zum Derbysieg nutzten die Rovers im Platzierungsspiel um Rang 5. In einem rasanten Spiel machte Johnny Eblenkamp das 1:0. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Selbst kurz vor Abpfiff wetzten alle Abwehrspieler nach vorne und wollten den Sack zumachen. Am Ende wurde es nochmal richtig knapp, doch dem TuS wollte kein Tor mehr gelingen. Die Torfabrikanten freuten sich über den Derbysieg und die gewonnene Grillparty von Sponsor Stappert.