Familienduell 4.0

Im letzten Jahr Dramatik pur! Als Mutter Becker kurz vor Spielende einen brutalen Foulelfmeter verursachte, schien die Sache schon gelaufen. Doch den fälligen Strafstoß vergab ihr gegnerischer Sohn Dustin leider höchstpersönlich. Als der Torfabrik-Coach in der Schlussphase dann 21 Spieler einwechselte, kippte das Match. Der Unordnung und dem Ausgleich folgte die Vollkatastrophe: durch einen Gewaltschuss von Vatter Becker unterlagen Dustin und seine Torfabrik am Ende auf epische Art und Weise mit 1:2. Dieser Stachel sitzt noch immer tief. Nun ist es an der Zeit, diese Scharte auszuwetzen. Am Samstag, 10.August steigt im Dorfparkstadion des TV 1897 Kallenhardt die diesjährige Neuauflage des Familienduells. Vor dem anstehenden "Duell der Giganten" hat das KICKER-Sportmagazin wieder mal mit Mutter Becker gesprochen.

KICKER: Frau Becker, ein Jahr ist seit Ihrem letzten Triumph vergangen. Wie und wo haben Sie ihn genossen?

BECKER: Mit dem Pokal in der einen und Gin in der anderen Hand an jedem Ort.

 

KICKER: Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?

BECKER: Wir verwirren den Gegner mit unserer Talentlosigkeit!

 

KICKER: Sie haben angekündigt, sich nach Ihrem spektakulären sportlichen Auftritt aus dem letzten Jahr (Frau Becker verursachte einen Foulelfmeter; d. Red.) wieder in die Rolle der Teamchefin zurückzuziehen. Wie lautet Ihre Strategie?

BECKER: Ich habe nicht gefoult! Ich habe mich versehentlich bewegt und zack hat der Matthias das als gelungene Schwalbe genutzt.
Mein Team ist Granate, die brauchen kaum Ansagen, nur Wasserträger.

 

KICKER: Der Gegner hat bereits angekündigt, Sie auch außerhalb des Platzes in Manndeckung nehmen zu wollen.

BECKER: What? Verdammt. Das könnte hart werden. Für die Manndecker.

 

KICKER: Immer wieder wurden Zweifel daran laut, ob es sich bei Ihren Mannschaftsmitgliedern wirklich um Verwandte handelt. Bloß eine Verschwörungstheorie?

BECKER: Wissen Sie, das ist wie mit Bielefeld. Das gibt es ja auch nicht. Sind wir nicht alle irgendwie verwandt? Außer ich und der Sozialarbeiter.

 

KICKER: Die Ankündigung des gegnerischen Trainers und Sozialarbeiters, Ihnen diesmal "gehörig den Stammbaum zu stutzen", lässt Sie also kalt?

BECKER: Absolut! Unseren Stammbaum zu stutzen ist ein bisschen wie Harakiri auf Raten. Angst kennen wir vielen Beckers nicht!

 

KICKER: Zurück zum Sportlichen. Wie bereiten Sie Ihre unzähligen Anverwandten auf das Match vor?

BECKER: Das sind alles wundersame, äh, wunderbare Talente, die werden das Spiel schon machen. Allerdings gibt es einen Strafenkatalog, den ich im Notfall zücke.

 

KICKER: Sippenhaft und Steine kloppen bei Westkalk? Was planen Sie, Frau Becker?

BECKER: Ich denke eher an Fenster putzen, Wäsche bügeln oder Auto waschen. Die Liste ist jederzeit erweiterbar. Zu meinen Gunsten.