Sportplatzcheck "Estadio San Benedictino"

Die Sportredaktion der Westfalenpost hat unlängst eine Serie gestartet, in der die schönsten Fußballplätze im Hochsauerland vorgestellt werden. Da die Berichterstattung vermutlich mal wieder an der Torfabrik vorbeilaufen wird, stellen wir Euch hier und jetzt und eigenmächtig einmal unsere Spielstätte vor: das Estadio San Benedictino.

 

Der Schulsportplatz des Benediktiner-Gymnasiums ist ziemlich in die Jahre gekommen und wird nur noch selten genutzt. Der Ascheplatz verwandelte sich mit den Jahren zu einem Naturasen der etwas anderen Art. Teils kniehoch wachsen auf dem Platz Disteln, Margeriten und andere Gewächse. Die eignen sich gut für Dribblingübungen, stehen einem präzisen Passspiel aber eher im Wege.

Die "Bombonera auf dem Klosterberg"

Richtet man seinen Blick vom Geläuf auf, sieht man in das Weite eines großen und wunderschön gelegenen Stadions. Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt es irgendwie versteckt und wirkt ein wenig verwunschen. Eingerahmt wird die Laufbahn rundum von hohen und dichten Bäumen, die in der Herbstsonne wie bunte Tribünen wirken. Darüber der weite Himmel des sauerländischen Hochlandes. Ein wahrhaft stimmungsvolles Rund. Eine echte "Bombonera".

 

Die Umbenennung des Gesamtareals in "Estadio San Benedictino" würdigt die Namensgeber von nebenan und erscheint auch heute noch  alternativlos. Für den unverwechselbaren Charme in der "Bombonera auf dem Klosterberg" sorgt das häufige Läuten der Glocken, das jede Traineransprache unmöglich macht. Im Schatten der Türme der Benediktinerabtei treten die Torfabrikanten jeden Montag zum gemeinsamen Fußballspielen an. Der Platz ist der einzige in der Mescheder Kernstadt, auf dem die Torfabrikanten sich regelmäßig treffen können. Dass es weder Umkleide, Dusche, Toilette, noch einen Unterstand gibt, spielt rein sportlich eine eher untergeordnete Rolle.

 

Stadionneubau aufgeschoben

 

Ob es woanders schöner wäre? Wer vermag das zu sagen. Die ursprünglichen Pläne (Abriss vom Hertie-Gebäude und Stadionneubau im Mescheder Stadtzentrum) wurden mit Rücksicht auf Anwohnerinteressen nicht umgesetzt. Mit der Bövingloh-Gruppe aus Münster stand damals sogar schon ein Investor bereit. Man erinnert sich in Meschede. Diese Visionen wanderten vorerst zurück in die Schublade. Bei der Torfabrik bleibt also erst mal alles beim Alten. Trainiert wird mangels Alternativen weiterhin auf dem Klosterberg. Für uns ist diese Spielstätte jedenfalls einer der schönsten Hidden Places unter den Fußballplätzen im Hochsauerland und diesen Bericht allemal wert gewesen.