Was sich nicht zwingend wie ein Kompliment anhört, bedeutet für die Torfabrik Meschede allemal einen großen sportlichen Erfolg. Nach 15 Jahren in der 3.Liga bestehen die Torfabrikanten auch in ihrer zweiten Saison in Liga 2. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und großem Kampf sicherte sich unsere Mannschaft den letztlich souveränen Klassenerhalt.
Einige sportlich wichtige Spieler haben die Torfabrik verlassen, so dass man kurz vor Saisonbeginn vom ambitionierten Spitzenteam zum Abstiegskandidaten Nummer Eins wurde. Hinzu kam, dass vor dem Saisonfinale im heimischen Dünnefeldstadion mit Tizian Sportiello und Dominik Teterra zwei wichtige Mentalitätsspieler ausfielen. Einen Schönheitspreis galt es darum nicht zu gewinnen und so impfte das Trainerteam seinen Spielern vor allem zweierlei ein: Zusammenhalt und Kampfkraft. Am Ende schloss die Torfabrik Meschede die Saison auf einem hervorragenden 4.Tabellenplatz ab. Meister wurde das Team von der AWO Dortmund, Vizemeister ist Prowerk Bethel aus Bielefeld. Den Gang in die dritte Liga müssen die unter Wert geschlagenen Iserlohner Werkstätten antreten.
Knappe und spannende Spiele kennzeichneten das Saisonfinale ebenso wie das wechselhafte Wetter. Zwischen Starkregen und Sonnenschein hauten sich die sieben Mannschaften allesamt mächtig ins Zeug. Trotzdem herrschte ein faires und entspanntes Miteinander auf dem Dünnefeld. Auch wenn Platzwart Werner kaum hinsehen mochte wie sich die Teams durch seinen heiligen Rasen pflügten, kam das Schiedsrichtertrio gänzlich ohne gelbe Karte aus. Kompliment an alle Ligakonkurrenten für dieses Musterbeispiel an fairem Sportsgeist.
Torfabrik Meschede - Wertkreis Gütersloh 0:0
Die in real-madrid-weiß angetretenen Gütersloher verlangten der Torfabrik im ersten Spiel alles ab und besaßen die besseren Chancen. Aber entweder rettete Keeper Stefan Schau oder unsere Abwehrspieler bekamen noch einen Fuß dazwischen. Die beste Chance für unsere Farben vergab der durchgebrochene Offensivverteidiger Daniel Möller. Zufriedene Gesichter und geballte Fäuste nach dem Abpfiff. Man hatte den Verfolger auf Abstand gehalten.
Torfabrik Meschede - Iserlohner Werkstätten 1:0
Durch einen Fernschuss von Rudi Aydin ging die Torfabrik im Sauerlandderby früh in Führung. Die restliche Spielzeit gehörte den Iserlohnern, die mächtig Druck machten und sich als spielstarker Gegner präsentierten. So sah das Trainerteam "das gefühlt längste Spiel der Vereinsgeschichte". Dabei hatten die Torfabrikanten zugegebenermaßen mehrmals den sprichwörtlichen Papst in der Tasche. Auch das Eckballfestival der Iserlohner überstanden die Torfabrikanten kurz vor Schluss schadlos. Abwehrchef Matthias Klauke und Ballmagnet Hendrik Grote zogen die Bälle magisch an und Keeper Patrick Franke sicherte uns mit einigen spektaklulären Glanzparaden den Sieg. Schon da war klar: hier und heute steigt die Torfabrik nicht mehr ab.
Torfabrik Meschede - AWO Dortmund 0:3
Der souveräne Tabellenführer und spätere Meister wartete im nächsten Spiel. Mit viel Einsatz bot man dem sympathischen Team aus Dortmund die Stirn, verlor aber letztlich klar und verdient. So ehrlich muss man sein. Die AWO Dortmund war eine Nummer zu groß für die Torfabrik. Trotzdem brandete auf Seiten der Torfabrik-Fans Riesenjubel auf. Urgestein Pille Bartsch feierte seine Heimpremiere in der 2.Liga. Mit 44 Jahren wurde Pille aus der 5.Liga hochgezogen und leistete als "Moralisator" seinen Beitrag zum Klassenerhalt.
Torfabrik Meschede - Prowerk Bethel 1:1
Im Hinspiel unterlag man den Bielefeldern noch mit 0:3 und auch diesmal sah es anfangs nicht unbedingt rosig aus. Die offensive Durchschlagskraft der Ostwestfalen kam diesmal jedoch nicht zum Tragen. Zwar fiel früh das 0:1, danach gelang es der Torfabrik aber erfolgreich das Spiel zu zerstören und den Gegner einzulullen. Einen der wenigen Entlastungsangriffe schloss Schlitzohr Raffael Kanzelista gekonnt und clever zum Ausgleich ab. Riesenjubel über das Unentschieden gegen einen brettstarken Gegner und die gelungenen Rehabilitation für die vorangegangene Niederlage.
Torfabrik Meschede - Ledder Werkstätten 0:4
Der unausgegorene Spielplan sah es vor, dass die Torfabrikanten direkt drei Spiele hintereinander absolvieren mussten. Nicht nur doof, sondern vor allem kräftezehrend. Die Luft war nach den vorherigen hart umkämpften Partien gegen die beiden Spitzenteams einfach raus. So ergab man sich gegen die bärenstarken Jungs aus Tecklenburg in eine klare und deutliche 0:4-Niederlage. Warum manche Teams dreimal hintereinader auf dem Feld stehen mussten, ist ein echtes Ärgernis, was bei einer durchdachteren und nicht vollautomatisierten Spielplangestaltung sicherlich vermeidbar gewesen wäre.
Torfabrik Meschede - Blau-Weiß Aasee 0:1
Im letzten Spiel ging es für die Torfabrik darum, die Münsteraner auf Distanz zu halten. Ein Unentschieden hätte für Platz 3 und den damit verbundenen Pokal gereicht. Mit der letzten Spielaktion fing man sich jedoch das unglückliche und überflüssige 0:1. So ist Fußball - und so ist die Torfabrik. Unter den gegebenen Vorzeichen stellt der 4.Tabellenplatz zum Saisonende aber einen großen Erfolg dar. Die Torfabrikanten haben gezeigt, dass sie weiterhin mithalten können und dass man mit Mentalität und Zusammenhalt eine ganze Menge erreichen kann. Eine Erkenntnis, die Mut für die nächste Spielzeit macht. In Bestbesetzung werden unseren Mannen jedem anderen Team in der 2.Liga auf Augenhöhe begegnen können.
Unser großer Dank gilt...
- allen Fans und Zuschauern, die die Torfabrik großartig unterstützt haben!
- unseren Freunden vom SSV Meschede für die logistische Unterstützung und das Catering!
- unserem Sponsor Bremer Automobiltechnik für die nigelnagelneuen Trainingsanzüge!
- allen Mannschaften, die für ein nettes Miteinander und fairen Sport gesorgt haben!
- den Schiedsrichtern Frank, Andreas und Kalli für ihre umsichtige und hervorragende Spielleitung!
Wir bleiben zweitklassig und IHR seid erstklassig!
Unser Kader: Patrick Franke (Tor), Stefan Schau (Tor), Hendrik Grote, Alwin Göttling, Matthias Klauke, Daniel Fern, Daniel Möller, Raffael Kanzelista, Fabian Hallmann, Peter Lehmann, Pille Bartsch, Rutkay Aydin, Lars Klauke, Terry Niedermeier