Betriebsintern gilt er schon längst als Weltfussballer: unser Starspieler Peter "Pille" Bartsch. Nun darf sich das Torfabrik-Faktotum, immerhin schon seit 26 Jahren am Ball, offiziell auch noch "Weltpokalsieger" nennen. Ehre, wem Ehre gebührt.
"Wenn wir hier nicht gewinnen, treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt", sagte einst Rolf Rüssmann. Und so begab es sich, dass die Torfabrik Meschede im heimischen Dünnefeldstadion ausnahmsweise mal nicht selbst als Veranstalterin auftrat, sondern sich organisatorisch ins bereits gemachte Nest legen durfte. Der Kreissportbund Hochsauerland, der gastgebende SSV Meschede, die Stadt Meschede und das Städtische Gymnasium hatten alles für einen spektakulären Fußballtag vorbereitet. Vorbeikommen, Fußball spielen und glücklich sein, lautete da das Motto für die Torfabrik.
Als Fortschreibung der Aktivitäten rund um die Special Olympics Weltspiele, an denen sich die Stadt Meschede im vergangenen Jahr als Hosttown beteiligte, war die Idee eines enorm inklusiven Fußballturniers entstanden. Begeisterung im Vorfeld, Begeisterung auf dem Platz. Getragen von der Leidenschaft für den Fußballsport, aber auch von der Erkenntnis, dass Inklusion einfach einfach gemacht werden muss. Etwaige Bedenken, wie das Ganze funktionieren könnte und wie man am besten mit Menschen mit Behinderungen umgehen sollte, wischte die Torfabrik schon in der Planungsphase vom Tisch. "Lasst uns zusammen Fußball spielen, der Rest kommt von ganz allein". Und so war es dann auch.
Das runde Sportgerät rief an diesem Tag ganz unterschiedliche Akteure auf den Plan: die Schülerschaft und die Lehrkörper des Städtischen Gymnasiums, die Bediensteten der Mescheder Stadtverwaltung und natürlich die Torfabrikanten. In 8 gemischten Teams jagte man dem Ball hinterher und alle hatten sichtlich Spaß dabei. Am Anfang stand das Kennenlernen der wild zusammengelosten Mitspielerinnen und Mitspieler und die Namensgebung der eigenen bunten Truppe. Ins Rennen gingen somit illustre Weltauswahlen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Religionen und Herkunft, mit und ohne Handicap, Lehrer mit Schülern, Eversberger mit Wehrstapelern und Remblinghausern. Auch Bürgermeister Christoph Weber stand auf dem Feld und tauschte Anzug und Krawatte gegen ein kleidsames Sportoutfit.
In Gruppe A siegte Fortuna Remmidemmi vor Meschede United, Alwin & The Chipmunks und einer Mannschaft mit dem vielversprechenden Namen "Pa' auf's Maul", die friedfertig genug auftrat, um in der Vorrunde den letzten Platz zu belegen und dies mit fröhlicher Gelassenheit hinnahm. In Gruppe B belegte der FC Pille - benannt nach seinem Starspieler - den Platz an der Sonne, gefolgt von der Wilden Ente, dem Tikki Takka Land und der Torkanone.
Im großen Finale unterlag Fortuna Remmidemmi mit Bürgermeister Weber nach einem spektakulären 3:3 in der regulären Spielzeit dem FC Pille denkbar knapp und erst im Elfmeterschießen. Alle Teilnehmenden erhielten aus Bürgermeisterhand eine Medaille für ihre Teilnahme. Seinem "Gegenkandidaten" Pille Bartsch überreichte Weber anschließend den 1.Mescheder Weltpokal, den dieser stolz den jubelnden Fans präsentieren durfte.
Für die Statistik hat der "Leistungskurs Mathematik" der Torfabrik errechnet: Auf dem Feld standen 24 Torfabrikanten, 9 Bedienstete der Stadtverwaltung, 17 Lehrerinnen und Lehrer sowie 36 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums. Summa summarum waren das 86 Aktive. In 16 Spielen mit insgesamt 256 Minuten Spielzeit fielen 63 Tore. Bei durchschnittlich 3,9 Toren pro Spiel hat es demnach alle 4 Minuten irgendwo eingeschlagen. Ein Heidenspektakel!
Übrigens: sogar ins Fernsehen haben wir es geschafft. Ein Team der Lokalzeit Südwestfalen war vor Ort und hat einen charmanten Beitrag zu diesem Event gedreht: hier geht's zum WDR-Bericht.
Für diesen schönen und top organisierten Tag bedankt sich die Torfabrik Meschede bei allen, die mitgeholfen haben. Allen voran bei Maria Boskamp vom Kreissportbund, die die Federführung der Veranstaltung übernommen hatte, sowie den zahlreichen Ehrenamtlichen des SSV Meschede, der Stadt Meschede und den Lehrerinnen und Lehrern des Städtischen Gymnasiums, die das Ganze im Vorfeld eingefädelt und umgesetzt haben. Die Spiele um den Mescheder Weltpokal waren ein voller Erfolg! Darum ist ganz klar: Wir fordern eine Wiederholung!