In Erinnerung an Josef August Senge

Heute wurde in Meschede ein Stolperstein für Josef August Senge verlegt. Josef August Senge ist einer von zehntausenden Menschen mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen, die von den Nazis als "lebensunwert" betrachtet und ermordet wurden.
Geboren wurde Josef August Senge im Jahr 1906. Im Alter von 22 Jahren wurde er wegen einer psychischen Erkrankung für 10 Jahre in der Psychatrie in Warstein eingesperrt. Im Jahr 1941 wurde er von den Nazis abgeholt und in der Tötungsanstalt in Hadamar ermordet. Sein Grab befindet sich auf dem Mescheder Südfriedhof, der Stolperstein wurde vor dem Haus Überhenne 14 verlegt.
Wenn Menschen mit Behinderungen heute - 81 Jahre später - selbstbewusst und gut gelaunt mit einem Ball am Fuß durch die Mescheder Öffentlichkeit dribbeln, dann ist das keine Selbstverständlichkeit. Das Schicksal von Josef August Senge erinnert uns daran.
Dass in diesen Tagen Menschen durch Meschede marschieren, die sich gelbe Sterne ans Revers heften, "Impfen macht frei" skandieren, Zitate von Sophie Scholl beanspruchen und sich in einer Diktatur wähnen, ist eine unsägliche Schande. Die Schamlosigkeit und Dummheit zu besitzen, sich mit den Verfolgten und Ermordeten des Naziterrors gleichzusetzen, ist eine Verhöhnung der wahren Opfer des Faschismus.
Gegen das Vergessen!
Das Trainerteam